2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Durfte bei seiner Rückkehr ins Waldstadion jubeln: Alexander Boateng (hier im Duell mit Patrick Schmidt), der früher in der A-Jugend des SC gekickt hatte (Foto: Krischan Kaufmann).
Durfte bei seiner Rückkehr ins Waldstadion jubeln: Alexander Boateng (hier im Duell mit Patrick Schmidt), der früher in der A-Jugend des SC gekickt hatte (Foto: Krischan Kaufmann).

Forchheim setzt Ausrufezeichen - SCE spielt fein auf

17. Spieltag - Freitag: Senad Bajric bringt Forchheimer beim SC Feucht auf die Siegerstraße +++ Eltersdorf schlägt Haibach 4:0 +++ Lindner schwer verletzt

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Die SpVgg Jahn Forchheim hat zum Abschluss der Vorrunde ein Zeichen im Abstiegskampf gesetzt. Im Flutlichtspiel erkämpfte sich die Hutzler-Elf beim SC Feucht ein 1:0 und verkürzte den Abstand auf das rettende Ufer vorübergehend auf zwei Zähler. Erfolgreich war auch der SC Eltersdorf, bei dem mit Alemannia Haibach gastierte, die zwar ein paar Punkte mehr hatte als der Sportclub, dennoch als 1:4-Verlierer das Spielfeld verlassen musste. Fader Beigeschmack für die "Quecken" war allerdings eine schwere Verletzung von Sebastian Lindner.

SC Eltersdorf - SV Alemannia Haibach 4:1 (0:0)

Ob man von einem versöhnlichen Abschluss der Vorrunde sprechen kann, darüber dürfte es in Eltersdorf geteilte Meinungen geben. Auf jeden Fall lügt die Tabelle nicht und bei deren Betrachtung musste man im Verlauf der Vorrunde oft weiter nach unten schauen, um den Erlanger Bayernligisten zu finden. Und das geht gar nicht einher mit den Visionen und Zielsetzungen, die man noch im Sommer bei den Quecken hatte. Zwischenzeitlich hatte ja Manager Uhsemann schon den Abstiegskampf ausgerufen. Freilich hatte man im Verlauf der Vorrunde mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen - auch am Freitagabend mussten Timo Goldammer und Sebastian Lindner (mit Bruch ins Krankenhaus) verletzt ausgewechselt werden -, aber in vielen Spielen waren es dann auch die Spieler selbst, die manchmal die richtige Einstellung und öfter auch die notwendige Konsequenz beim Toreschießen vermissen ließen.

Am Freitag war aber sehr viel Tempo und Qualität im Eltersdorfer Spiel. Die Heimelf musste eher defesnis aufpassen, denn der Gegner aus Unterfranken hatte pfeilschnelle und gefährliche Spieler in seinen Reihen. Trotzdem hatte der Sportclub die ersten Chancen, allerdings nur durch Distanzschüsse von den Herzner-Brüdern und Sven Röwe, die aber nicht präzise genug waren. Auch danach taten sich die Eltersdorfer sehr schwer, eine Lücke in der dicht gestaffelten Abwehr der Unterfranken zu finden. Bis zum Strafraum wurde gut kombiniert, aber dann fehlte es oft an der letzten zündenden Idee. Erst als man das Flügelspiel in die Bemühungen mit einbezog, gab es ab und zu gefährliche Situationen. Die ganz großen Chancen ließen aber weiter auf sich warten. Dafür hätten die Gäste kurz vor der Pause fast noch in Führung gehen können. Nach einem Freistoß und anschließender Kopfballvorlage stand Breunig frei am Fünfmeterraum, traf aber den Ball zum Glück für den SCE nicht richtig, so dass die Kugel Torwart Rainer Hausner in die Arme kullerte. Insgesamt war der SCE öfter vor dem Tor, aber weil auch hier die zwingenden Chancen fehlten, war das 0:0 zur Pause noch das gerechte Ergebnis.

Das sollte sich aber nach dem Wechsel schnell ändern, denn gleich nach der Pause ging der Sportclub in Führung. Die Haibacher Abwehr griff Patrick Hagen nicht an, der ließ sich nicht lange bitten und jagte den Ball aus zwanzig Metern unhaltbar ins Tor. Weil die Gäste danach etwas mehr in die Offensive investieren mussten, hatten die Eltersdorfer mehr Platz. Und den nutzten sie schon in der 59. Minute, als Bastian Herzner nach cleverem Querpass von Tobias Herzner zum 2:0 einnetzte und damit für die Vorentscheidung sorgte. Der SCE hatte dann alles unter Kontrolle, offenbarte viel Spielfreude und setzte die resignierenden Gäste weiter unter Druck. Der dritte Treffer - Bastian Herzner schob den Ball unbedrängt ins Tor- war die Folge der kompletten Überlegenheit in der zweiten Hälfte. Tobias Herzner konnte gegen jetzt desolate Gegner auch noch das 4:0 drauflegen, ehe die Gäste mit dem 4:1 Ergebniskosmetik betrieben. Diesmal überzeugte der Sportclub auch seine Zuschauer und gewann auch in dieser Höhe verdient. Vielleicht darf man ab nächster Woche mit Beginn der Rückrunde etwas besseren Zeiten entgegen schauen. Ein Anfang wäre gemacht. Ralf Foith

Schiedsrichter: Jonas Beinhofer (Murnau) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Patrick Hagen (48.), 2:0 Bastian Herzner (58.), 3:0 Bastian Herzner (72.), 4:0 Tobias Herzner (77.), 4:1 Jannik Heßler (87.)


1. SC Feucht - SpVgg Jahn Forchheim 0:1 (0:0)

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Traditionsklubs in der Bayernliga bekamen die Zuschauer im Feuchter Waldstadion sechs Tore zu sehen. Die Hausherren behielten mit 4:2 die Oberhand. Das war ebenfalls ein Abendspiel unter Flutlicht, im Jahr 2000, ehe sich die Wege trennten und es die Nürnberger kurz in Liga 3 schafften, während die Oberfranken mit finanziellen Schwierigkeiten wieder ganz unten anfangen mussten.

Der Verlauf des ersten Durchgangs beim Wiedersehen 2015 spielte nun den Alteingesessenen in die Karten, die gerne vom tollen Niveau der früheren Bayernliga schwärmen. Die 22 Akteure auf dem Feld gaben nur wenig Anlass, diese Behauptung anzuzweifeln. Der Jahn, der auf Kapitän Hayri Özdemir und Kreativspieler Firat Güngör verzichten musste, war nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen bemüht, zunächst Stabilität zurückzuerlangen und griff erst ab der Mittellinie an. Die als Aufsteiger achtbar in die Runde gestarteten Hausherren, die auf heimischem Platz allerdings vier ihrer sechs Saisonniederlagen kassierten, wussten mit den größeren Spielanteilen zur Enttäuschung ihrer Fans wenig anzufangen, warteten eher geduldig ab. So waren es in einer wenig ansehnlichen Partie nach einer Viertelstunde doch die Gäste, die sich in der Offensive etwas trauten. Das ehemalige Feuchter Jugendgewächs Alexander Boateng, das für seinen unermüdlichen Einsatz das Vertrauen geschenkt bekam und als Sturmbrecher anstelle von Adem Selmani von Beginn an ran durfte, startete in der zwölften Minute den ersten Versuch. Boateng zog nach innen und probierte sich an einer Flanke. Die wurde plötzlich brandgefährlich, als SC-Schlussmann Kevin Schmidt wegrutschte. Der Ball klatschte noch einmal auf und sprang am langen Pfosten vorbei. Keine 180 Sekunden später tauchte Forchheims Senad Bajric am Fünfmeterraum auf und warf sich zusammen mit seinem Bewacher in eine Hereingabe. Der Schuss wurde zur Ecke geblockt. Erst nach einer halben Stunde verzeichnete Feucht seine beste und einzig nennenswerte Gelegenheit. Nach einem Ballverlust des Jahn überbrückten die Gastgeber mit zwei langen Pässen schnell das Mittelfeld und fanden vorne ihren Torjäger Sebastian Schulik. Der verzog aus aussichtsreicher Position aber deutlich.

Gegen die engmaschige Jahn-Defensive gab es für Schulik und seine Kollegen auch nach dem Seitenwechsel kaum ein Durchkommen. Tugay Akbakla im Tor war so gut wie beschäftigungslos. Ein taktisch geprägtes, nicht körperloses, aber noch selten aufregendes Spiel taumelte Mitte der zweiten Hälfte in Richtung eines torlosen Unentschieden. Bis Forchheim den gegnerischen Spielaufbau einmal wie gewünscht störte und schnell umschaltete. Bajric schloss eine gelungene Kombination per Grätsche ab, den Abpraller setzte der nachgerückte Tobias Dietrich zu hoch an. Der nächste Konter war entscheidend. Nach Balleroberung im Mittelfeld bot sich der eingewechselte Adem Selmani an, drehte sich und steckte auf den von halbrechts durchgestarteten Senad Bajric durch. Der 28-Jährige schloss aus zwölf Metern flach vorbei an Kevin Schmidt zum 1:0 ab.

Hektische Schlussphase

Feucht reagierte wütend und ärgerte sich über eine in unübersichtlicher Situation wohl falsche Abseitsauslegung des Unparteiischen. Damit war eine potenzielle Großchance dahin. In der Schlussphase operierten die Mannen von Coach Klaus Mösle auf dem zunehmend schwerer zu bespielenden Geläuf vor allem über die Flügel, um dem dichten Gedränge in der Zentrale zu entgehen. Sämtliche Flanken und Versuche missrieten jedoch oder wurden von einem Abwehrbein geblockt. Währenddessen war auf der nervösen Forchheimer Auswechselbank Hochbetrieb. Es sollte, um Zeit zu gewinnen, ausgewechselt werden, dann wiederum bei einer Standardsituation nicht. Dann durften sie nicht mehr. War auch egal. Als der Abpfiff erfolgte, brach sich die Erleichterung beim Trainergespann und den Spielern ihren Bann. Es war erst der vierte Dreier, vielleicht aber brachte er den Glauben an eine bessere Rückrunde zurück. Wie in alten Zeiten. Kevin Gudd

Schiedsrichter: Philipp Götz (Ettmannsdorf) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Senad Bajric (72.)
Aufrufe: 023.10.2015, 22:10 Uhr
Erlanger Nachrichten / NN ForchheimAutor