2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Karsten Sabel
Foto: Karsten Sabel

Fischelner Fahrstuhl soll oben stehen bleiben

Für den Oberligisten beginnt am kommenden Samstag die Meisterschaft. Die Vorbereitung war insgesamt durchwachsen.

Eher durchwachsen, bei genauerem Hinsehen schlecht, was die Testspiele bzw. die personelle Anwesenheit betraf, verlief die Vorbereitung beim VfR Fischeln. Für einen Neuling, der unbedingt die Klasse halten will, war das im Vergleich zur starken Konkurrenz doch etwas dürftig.

Von neun Begegnungen wurden nur drei knapp gewonnen, dreimal gab es keinen Sieger und dreimal wurde verloren. Dabei war die Vorstellung in Repelen (1:2) sicherlich der negative Höhepunkt.

Das Torverhältnis aus diesen Begegnungen von 9:14 sagt Vieles. Interessant in diesem Zusammenhang aber, dass ausgerechnet gegen den KFC Uerdingen und in Eindhoven, also gegen absolute Hochkaräter, die besten Leistungen abgerufen wurden. Das sollte Hoffnung machen. Genau wie die ersten positiven Gehversuche von Spielmacher und Torjäger Kevin Breuer, an dessen Tropf die Grün-Weißen hängen, wie kein anderer Verein. Dies ist aber keine neue Weisheit, weil es jedem klar war und in der Vergangenheit schon zu oft zu Tage trat. Und der Langzeitausfall von David Machnik - sein operiertes Knie macht wieder Probleme - als Ergänzung in der Kreativzentrale kommt noch hinzu.

Auch die Urlaubsdispositionen verschiedener Akteure würden bei der Gegnerschaft nur mit Kopf schütteln quittiert. Dazu scheint in Sachen Disziplin im Moment noch einiges im Argen zu liegen. Was sich bei der letzten Partie so abgespielte bzw. wohl auch angesammelt hat, ruft förmlich danach, dass Trainer Josef Cherfi einmal, unabhängig von Namen und Verdiensten, mit dem dicken Hammer dazwischen haut. Noch ist Zeit. Außerdem hat der ein oder andere hochgelobte Neuzugang noch längst nicht das gezeigt, was von ihm in Fischeln erwartet wird. Aber das ändert sich hoffentlich noch. Die größte Baustelle im Verlauf der vergangenen Wochen war unverkennbar die Offensive. Das Spielen mit der sogenannten "falschen 9", also ohne echte Spitze, bleibt ein Experiment. Und Ömer Uzbay? Er ist trotz aller Ecken und Kanten der einzige echte Mittelstürmer. Die Mitspieler, die ihn aber in Szene setzen könnten, nämlich Breuer und Machnik, sind aktuell nicht da. Auch die Tatsache, dass mit Semih Ergin, Haktan Cakir und Routinier Sven Kegel gleich drei "Sechser" Gewehr bei Fuß stehen, die aktuell vom Leistungsvermögen her wohl in der Auflaufelf stehen könnten, dürfte Cherfi noch einiges Kopfzerbrechen kosten. In der Breite, was in der Saison 2012/2013 auch ein Grund für den direkten Wiederabstieg war, ist das Team von der Kölner Straße nun aber erheblich besser aufgestellt. Daher soll dr Fischelner Fahrstuhl nicht gleich wieder nach unten gehen. Spieler wie Emre Özkaya, Youngster Alexander Lipinski, Björn Blättermann, Marcel Lüft oder die Herrmann-Zwillinge machen mächtig Druck auf die Etablierten. Bereits eine Stammplatzgarantie dürften nach den bisherigen Erkenntnissen Ibrahim Er und Damian Raczka haben. Dieses neue Innenverteidigerpaar muss dann versuchen, den schon recht bekannten Angreifern der Gegner ab kommenden Samstag das Leben so schwer wie möglich zu machen. Die Bürde der Aufstiegsfavoriten verteilt sich auf vier Teams. Dies sind Absteiger SSVg. Velbert, TV Jahn Hiesfeld, Wuppertaler SV und Hönnepel-Niedermörmter. Wobei beim Vorjahresmeister, der bekanntlich zugunsten des FC Kray freiwillig, weil die Rahmenbedingungen nicht passten, auf den Aufstieg verzichtete, wohl schon die Frage der Motivation gestellt werden darf. Andererseits hat die Mewes-Elf personell weiter aufgerüstet (wie die anderen Spitzenmannschaften auch), was nicht für eine Spielzeit im Schongang spricht. Die U23-Teams aus Oberhausen und Duisburg werden wieder im vorderen Drittel erwartet. Gerade bei ihnen scheint ein unendliches Potenzial, aus dem eigenen Nachwuchs bzw. der näheren Umgebung, vorhanden zu sein. Außerdem ziehen sie immer wieder Spieler fast magisch an, die über diesen Umweg einmal in der dritten Liga bzw. Regionalliga Fuß fassen wollen. Auch Ratingen, wo komplett umgebaut wurde, Kapellen/Erft, Aufsteiger 1. FC Bocholt (bestens verstärkt) und Bösinghoven erwarten viele auf einstelligen Plätzen. Eher etwas schwächer werden da schon der VfB Homberg und TuRU Düsseldorf eingestuft. Und danach kommen dann, wenn es nach Expertenmeinung läuft, die Vertreter, an denen sich der VfR Fischeln im Abstiegskampf orientieren muss. Mitaufsteiger Nievenheim zum Beispiel, die von finanziellen Nöten gebeutelten Schwarz-Weißen aus Essen, Hilden, Baumberg und Sonsbeck. Die letzten Vier gehen auf jeden Fall runter. Ob es auch noch den Vierzehnten oder Dreizehnten erwischt, hängt von der Konstellation in der Regionalliga und höher - steigt der Drittligavertreter auf oder nicht? - ab. Jeder kann sich noch erinnern, mit welcher Fügung des Himmels der KFC Uerdingen noch das rettende Ufer erreichte. Ob aber eventuell wieder eine U23-Mannschaft zurück zieht, wie zuletzt Leverkusen und Rot-Weiss Essen, scheint jetzt fast ausgeschlossen, weil Duisburg und Oberhausen ihren Unterbau schon als Sprungbrett auf dem Plan haben.

Zugänge: Ibrahim Er (VfB Speldorf), Philipp Grefkes, Angelo Recker, Yavus Ali Arslan, Alexander Lipinski (alle eigener Nachwuchs), Björn Blättermann (Spfr. Hamborn 07), Sean Herrmann, Dustin Herrmann (beide DJK/VfL Willich), Enes Er (zuletzt vereinslos, davor ATS Krefeld), Emre Özkaya (Fortuna Düsseldorf U19), Marcel Lüft (Borussia Mönchengladbach U19) und Damian Raczka (FSV Wacker Nordhausen ).

Abgänge: Maurice Jansen (TuRU 80 Düsseldorf II)und Deniz Yilmaz (SV Scherpenberg).

Tor: Björn Blättermann, Philipp Grefkes und Halil Özcelik.

Abwehr: Kevin Enke, Ibrahim Er, Christopher Feyen, Philipp Grund, Daniel Lingen, Görkem Kilic, Stefan Linser, Marcel Lüft, Damian Raczka, Jan Siebe und Bonko Smoljanovic.

Mittelfeld: Kevin Breuer, Haktan Cakir, Yavus Ali Arslan, Emre Özkaya, Semih Ergin, Sven Kegel, Simon Kuschel, Alexander Lipinski und David Machnik.

Angriff: Kevin Sonneveld, Angelo Recker, Ömer Uzbay und Dustin und Sean Herrmann.

Trainerstab: Josef Cherfi (Cheftrainer), Stephan Maas, Thomas Bahr (beide Co-Trainer) und Ingo Rubenzer (Torwart-Trainer).

Aufrufe: 07.8.2014, 06:30 Uhr
Ingrid Bergmann-FuckAutor