2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
In den Kreis NM/Jura kommt sie besonders gern: FIFA-Schiedsrichterin Angelika Söder und Schiri-Obmann Dr. Sven Laumer. F: Robert Schmitt
In den Kreis NM/Jura kommt sie besonders gern: FIFA-Schiedsrichterin Angelika Söder und Schiri-Obmann Dr. Sven Laumer. F: Robert Schmitt

FIFA-Referee Angelika Söder besucht SR-Gruppe Jura Nord

Noch heute Mitglied bei der Schiedsrichter-Gruppe Neumarkt

Ihr erstes Bayernli­gaspiel bei den Herren hat sie 2009 mit Sven Laumer als Assistent an der Linie absolviert. Heute hat sie den Obmann des Fußball-Kreises NM/Ju­ra deutlich überflügelt. Angelika Söder zählt als FIFA-Schiedsrichte­rin zu den besten Referees der Welt. Beim monatlichen Regel-Treffen der Schiedsrichter-Gruppe Jura Nord hat die 27-Jährige ihren Werdegang und den bisherigen Höhepunkt ihrer Schi­ri- Laufbahn geschildert. Am 21. Mai 2016 hat sie in Köln vor 20000 Zuschauern das DFB-Pokalfinale der Damen geleitet. Der VfL Wolfsburg besiegte den SC Sand mit 2:1.
In den Kreis NM/Jura kommt Ange­lika Söder besonders gern. Denn sie stammt aus einer Schwarzenbrucker Schiedsrichter-Familie. Sowohl ihr Vater als auch Schwester und Bruder pflegen die selbe Leidenschaft. Sie pfeift noch heute als Mitglied der Gruppe Neumarkt für den TSV Ochen­bruck. Ihre Schiedsrichterprüfung hat sie 2002 absolviert. Das erste Kreisligaspiel leitete sie 2005. Bereits 2008 war Angelika Söder am nationa­len Gipfel des Frauenfußballs ange­langt. Sie ist in die Bundesliga aufgestiegen. Seit 2015 ist sie Schieds­richterin der FIFA-Liste.

Angelika Söder leitet Spiele in der Frauen-Champions-League ebenso wie die Begegnungen internationaler Turniere. Am kommenden Wochenen­de leitet sie ein Bundesligaspiel in Potsdam. Dann geht es als Vierte Offi­zielle nach Dänemark zur Champions-League. Vom 3. bis 10. Oktober kommt sie bei einem U19-Qualifikati­onsturnier zur Europameisterschaft in Irland zum Einsatz. Aber auch bei den Herren zeigt die Diplom-Psycholo­gin aus Ingolstadt Durchsetzungsver­mögen. In der Regionalliga Bayern ver­schafft sie den Regeln ebenfalls Gel­tung.

Ihr Vortrag in Schwabach lebt von den vielen Bildern des Pokalfinales und den authentischen Schilderungen der Spitzenschiedsrichterin. So be­schreibt sie exakt den Ablauf des End­spiels für das Schiedsrichtergespann: Vom Essen am Abend zuvor bis zum Händedruck mit Bundespräsident Gauck nach der Partie. „Alle vier im Gespann haben eine Erinnerungspla­kette erhalten“, erzählt sie. Die steht nun zu Hause in der Vitrine. Susann Kunkel aus Hamburg und Annett Unterbeck aus Berlin waren die Assis­tentinnen. Als Vierte Offizielle hatte der DFB Daniela Illing aus Limbach-Frohna in Sachsen ausgewählt.

Am Tag des Finales war alles minüt­lich durchgetaktet. „Mannschaften und Schiedsrichterinnen erhalten ei­nen exakten Zeitplan“, berichtet An­gelika Söder. „Das läuft ab wie ein Uhrwerk, man muss sich nur um sich selbst kümmern und nicht noch ein letztes Mal an der Kabinentür klop­fen.“ Mittlerweile sei das auch bei den Bundesligaspielen so.

Viele Fragen

Die männlichen Schiris aus dem Jura-Norden stellen der prominenten Kollegin schließlich noch zahlreiche Fragen. „Wie oft trainierst du?“ „Wie viel Geld gibt es pro Spiel?“ „Kannst du dein Hobby mit dem Beruf in Ein­klang bringen?“ „Wie ist die Sprach­qualität des Head-Sets beim Spiel?“ Alles beantwortet Angelika Söder um­fangreich und zugewandt. Sie erhält In der Bundesliga 250 Euro pro Spiel plus Reisespesen, trainiert drei bis vier Mal jede Woche und arbeitet 32 Stunden wöchentlich im Landratsamt Eichstätt.

Bei FIFA-Einsätzen setzt sich die Bezahlung aus mehreren Komponen­ten zusammen. Tagegeld, Reisekosten und Spielaufwandsentschädigung. Die Kommunikation mit den Assisten­ten per Funk kann durchaus schwie­rig sein, räumt die 27-Jährige ein. „Deshalb sollte man Verneinungen vermeiden und besonders Bedeutsa­mes knapp mehrmals formulieren.“ Nach dem Einsatz beim Pokalfinale war Angelika Söder um eine weitere Erfahrung reicher. „Während des Spiels macht es keinen Unterschied, ob man vor 20.000 pfeift oder vor 100 Zuschauern in der Bezirksliga.“

Aufrufe: 08.3.2017, 10:11 Uhr
Robert Schmitt (ST)Autor