2024-05-02T16:12:49.858Z

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Voller Einsatz wird belohnt: Das Forchheimer Innenverteidigerduo Sven Becker (re.) und Sandro Gumbrecht (li.) hatte Eltersdorfs Sturmtank Bastian Herzner gut in die Zange genommen. F:  Klaus-Dieter Schreiter
Voller Einsatz wird belohnt: Das Forchheimer Innenverteidigerduo Sven Becker (re.) und Sandro Gumbrecht (li.) hatte Eltersdorfs Sturmtank Bastian Herzner gut in die Zange genommen. F: Klaus-Dieter Schreiter

Feucht gibt Führung ab - Dietrich köpft Jahn zum Derbysieg

20. Spieltag - Freitag: Mösle-Elf kommt gegen Sand nach einer 2:0-Führung nur zu einem Punkt +++ Schon wieder kein Eltersdorfer Erfolg gegen Forchheim

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Der SC Eltersdorf hat das Derby gegen den Jahn aus Forchheim mit 1:2 verloren. Dabei konnten die Quecken in keiner Phase an die guten Leistungen der letzten Partien anknüpfen. Der Sieg der Gäste war verdient. Mit einem Punkt musste sich derweil im zweiten Abendspiel der SC Feucht gegen Sand zufrieden geben - und das trotz einer 2:0-Führung

1. SC Feucht - 1. FC Sand 2:2

Das Duell der beiden Aufsteiger begann für die Feuchter nach Maß. Kapitän Andreas Reuß legte im Mittelfeld den Ball ab zu Martin Kirbach und der ging noch ein paar Meter, zog dann aus 24 Metern ab. Mit dem Glück, dass das Leder über die Unterkante der Latte den Weg ins Tor fand, gingen die Hausherren mit 1:0 in Führung (7.). Nach einer guten Viertelstunde hätten die Gastgeber erhöhen können. Mario Swierkot hatte sich auf dem linken Flügel durchgesetzt und den Ball nach innen gebracht, aber Nico Wessner scheiterte in zentraler Position aus elf Metern an FCS-Keeper Simon Mai (17.). Nun kam Sand besser in die Partie. Kapitän Daniel Schlereth setzte sich über halblinks durch, seinen Schuss konnte Tormann Kevin Schmidt gerade noch zur Ecke abwehren (20.). Es gab zwei Eckbälle, die aber keinen Abnehmer fanden. Wessner hatte für die Mittelfranken noch eine Schussgelegenheit, die aber Mai entschärfte (23.). Und für Sand probierte es noch einmal Schlereth, der frei abziehen konnte, aber der Kapitän setzte das Spielgerät knapp am langen Pfosten vorbei (26.) und Schlereth scheiterte kurz vor der Pause mit einer weiteren Möglichkeit (40.). Da stand es aber schon 2:0 für die Platzherren. Die hatten bei einem Freistoß den zweiten Treffer erzielt. Swierkot köpfte den Ball zurück und aus dem Hinterhalt rauschte Fabian Diesner heran, der aus drei Metern traf (35.).

In Halbzeit zwei passierte zunächst nicht viel. Dann aber große Aufregung: Pascal Stahl kam im Feuchter Strafraum zu Fall. Aber es gab zunächst keine Entscheidung. Auf Hinweis des Assistenten entschied der Unparteiische dann aber auf einmal auf Elfmeter und zeigte dem Sünder Daniel Gömmel Gelb-Rot. Bei der Ausführung des Elfmeters war der vom Platz gestellte Spieler noch auf dem Spielfeld. Der Schiedsrichter erkannte den Treffer aber trotz massiver Proteste der Hausherren an (68.). Sven Wieczorek hatte vom Punkt sicher links unten verwandelt. Nun witterten die Gäste Morgenluft und legten sich mächtig ins Zeug. Danny Schlereth hatte eine gute Möglichkeit, verzog jedoch, das Leder ging am zweiten Pfosten vorbei (74.). In der Schlussphase straften sich die Gäste selbst. Bei einem Konter ging Swierkot auf und davon. Er wurde vom bereits verwarnten Josef Pickel von den Beinen geholt, aber nicht als letzter Mann. Folglich gab es Gelb-Rot (79.) und damit war wieder personeller Gleichstand hergestellt. Swierkot hätte freistehend beinahe das 3.1 erzielt, sein Schuss ging am langen Pfosten vorbei (81.). Dann kam bei Sand Danijel Rinbergas nach monatelanger Verletzung in die Partie. Und der feierte prompt ein traumhaftes Comeback und erzielte wenige Sekunden nach seiner Einwechselung per Heber den 2:2-Ausgleich (87.). Feucht reklamierte Abseits, das half aber nicht. Am Ende war es aus Gästesicht ein verdienter Punktgewinn aufgrund einer Steigerung in der zweiten Halbzeit. In der Nachspielzeit wurde Feuchts Trainer Klaus Mösle noch wegen Reklamieren aus der Coaching-Zone verbannt.

"Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, hatten uns mehr vorgenommen. Der Elfmeter hat uns aber dann zurück ins Spiel gebracht. Ob es ein Elfmeter war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Besonders freut mich, dass Danijel Rinbergas den Ausgleich erzielt hat, denn er hat nach seiner schweren Verletzung so eine lange Leidenszeit hinter sich. Unterm Strich ist der Punkt verdient", resümierte FCS-Coach Bernd Eigner. Sein Feuchter Kollege Klaus Mösle war nach Abpfiff sichtlich angefressen: "Es war ein schwaches Spiel, soviel dazu. Das 2:1 ist aber ein klarer Regelverstoß gewesen. Unser vom Platz gestellter Spieler war noch auf dem Feld. Der Elfmeter hätte wiederholt werden müssen. Bei der Ballannahme vor dem 2:2 stand der Torschütze im Abseits. Wir sind also hier zweimal ganz klar benachteiligt worden." Dirk Meier

Schiedsrichter: Johannes Mayer (FC Gelbelsee) - Zuschauer: 160
Tore: 1:0 Martin Kirbach (7.), 2:0 Fabian Diesner (35.), 2:1 Sven Wieczorek (68. Foulelfmeter), 2:2 Daniel Rinbergas (87.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Daniel Gömmel (67./1. SC Feucht/wiederholtes Foulspiel), Gelb-Rot gegen Josef Pickel (79./1. FC Sand/wiederholtes Foulspiel)


SC Eltersdorf - SpVgg Jahn Forchheim 1:2

Äußerst verhalten begannen beide Teams, wobei der SCE in den ersten 20 Minuten etwas mehr vom Spiel hatte. Die Zwillinge Herzner hätten in den Anfangsminuten sogar die Führung erzielen können. Tobias zog aus spitzem Winkel jedoch am kurzen Eck vorbei, und Bastian traf nur den Pfosten. Er war prima freigespielt worden, hatte sogar Keeper Akbakla schon umspielt, war dann aber vor dem leeren Tor zu unkonzentriert. Die Gastgeber taten sich danach zunehmend schwerer, die Gästeabwehr zu überwinden. Die agierte teilweise sogar mit einer Fünferkette und hatte Herzner und Co. stets sicher im Griff. Entweder wurde ihnen nach langen Pässen der Ball abgejagt oder sie liefen ins Abseits. Die Quecken fanden einfach nicht die richtigen Mittel gegen die gut gestaffelte Forchheimer Defensive. Mit zunehmender Spieldauer gewann der Gast sogar deutlich an Spielanteilen, setzte sich teilweise minutenlang in der Hälfte der Eltersdorfer fest. Die Quecken versuchten in dieser Phase mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen, das Umschaltspiel funktionierte jedoch nicht. Dann allerdings war Tobias Herzner prima freigespielt worden, der Linienrichter aber hob die Fahne. Das war zumindest zweifelhaft. Wenig später wurde Forchheims Zametzer im Strafraum von Wolemann heftig attackiert, die Gäste forderten vehement Elfmeter, der Pfiff blieb jedoch aus.

Mit einem ziemlich dürftigen 0:0 ging es so in die Pause, aus der Jahn Forchheim mit etwas mehr Elan zurück kam. Es wurde viel Druck aufgebaut, vor allem Basener und Roas waren dafür verantwortlich und hatten auch gute Möglichkeiten. Die Abwehr der Quecken schien manchmal ziemlich hilflos und hatte Glück, dass der Gast noch nicht in Führung lag. Das änderte sich jedoch, als Roas die Faxen dicke hatte, sich das Leder auf rechts schnappte und von der Mittellinie ein Solo startete. Gleich drei Eltersdorfer ließ er wie kleine Schulbuben aussehen, lief dann alleine auf Keeper Hausner zu und versenkte die Kugel halbhoch unhaltbar im langen Eck (64.). Die Führung der Gäste war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient. Nun aber schienen die Quecken aufzuwachen, machten ihrerseits mehr Druck und das führte gut zehn Minuten später zum Erfolg. Sven Röwe zog von rechts eine schöne Flanke in den Strafraum, und Bastian Herzner war mit dem Kopf zur Stelle und markierte den Ausgleich. Mit Tim Zessinger brachte Hendrik Baumgart dann einen schnellen Außen, um mehr Druck zu machen, doch das Tor machte Forchheim. Nach einem schönen Freistoß war Dietrich mit dem Kopf zur Stelle und netzte ein (85.). Er war sträflich alleine gelassen worden. Und dann musste Fuchs auch noch mit Gelb-Rot vom Platz (88.). Die drei Punkte hatte sich der Jahn redlich verdient, für den SCE ist der Traum von einem Platz im oberen Tabellenfeld erst einmal ausgeträumt. Klaus-Dieter Schreiter


Bastian Leikam hatte auf dem Weg zur Forchheimer Bank zahlreiche Hände zu schütteln. Hier an der Langenaustraße schnürte er von 2007 bis 2011 die Fußballschuhe für den Sportclub. Eigentlich sollte der 31-Jährige, der dann noch für Bruck und Ammerthal auflief, dem Jahn mit seiner Erfahrung auf dem Platz helfen. Aber es läuft für „Leiki“ seit dem Sommer ebenso unrund wie für seinen neuen Verein. Erst setzte ihn eine Knöchelverletzung, anschließend eine Virusinfektion wochenlang außer Gefecht. Aktuell fehlt ihm noch die Fitness, weil Leikam unter der Woche am Trainerschein bastelt. Feststellen konnte er als Zuschauer in Durchgang eins, warum Eltersdorf in der Tabelle nicht ganz oben dabei ist, und warum sich seine Mannschaftskollegen schwer tun, die nötigen Punkte zu sammeln, um aus dem Tabellenkeller zu klettern.

In der 5. Minute geriet der erste Eltersdorfer Abschluss aus spitzem Winkel zu hoch, ehe Bastian Herzner nach einem prima Hagen-Zuspiel an den überrumpelten Gegenspielern vorbei in die Gasse startete. Herzner umkurvte auch noch Keeper Akbakla, setzte den Ball aber an den Außenpfosten. Ansonsten ließ die Hintermannschaft der Gäste ohne ihren etatmäßigen Abwehrchef und Kapitän Hayri Özdemir, der abermals mit der Ersatzbank vorlieb nehmen musste, kaum gefährliche Aktionen zu. Geduldig, aber zu durchsichtig versuchte es Eltersdorf im Spielaufbau über Thomas Dotterweich. Nach 20 Minuten entwickelte die Sportvereinigung mehr Vorwärtsdrang. Nach einem Ballgewinn von Max Bauernschmitt wurde Adem Selmani, der nach seiner Denkpause wieder in die Anfangself rotieren durfte, zunächst beim Schuss aus 18 Metern geblockt. Als Tim Basener über rechts durchbrach und Dominik Zametzer mitnahm, fand dessen Querpass an den Elfmeterpunkt keinen Abnehmer (28.). Kostproben weiterer Ungenauigkeit lieferten Thomas Roas mit einem Freistoß aus 30 Metern ins weite Fangnetz (22.), Genc Bajrami, der einen gelungenen Seitenwechsel am langen Pfosten zu hastig abschloss (35.) und Basener mit einem flachen harmlosen Freistoß unter der Mauer hindurch zwei Metern neben das Tor.

Nach dem Wechsel geriet das Offensivspiel des Jahn präziser. Nach Ablage von Zametzer probierte es Basener aus 15 Metern, nach abgefälschter Basener-Flanke verzog Roas im Rückraum. Die ersten Minuten imponierten den indisponierten Hausherren, die in der 58. Minute bei einem Selmani-Freistoß die Latte als Retter auf ihrer Seite hatten. In der 64. Minute war es soweit: Mit beherzter Grätsche und seiner Explosivität ließ Roas zwei Mann stehen und traf halbhoch zum 1:0. „Wir treffen uns nach dem Spiel in der Stadt und da will keiner als Verlierer auftreten“, hatte der Toptorschütze vor dem Wiedersehen mit einigen Bekannten noch angekündigt. Mit seiner ersten Gelegenheit in Hälfte zwei kam jedoch der SCE durch einen Kopfball von Bastian Herzner zum Ausgleich (75.). Nun hatte Eltersdorf Oberwasser, Forchheim überstand die Phase dank einer Parade von Akbakla und belohnte seinen couragierten Auftritt mit der abermaligen Führung, den der 19 Jahre alte Tobias Dietrich aus kurzer Distanz per Kopf erzielte. Am Ende blieb nochmal Akbakla Sieger im Duell mit Bastian Herzner. Bastian Leikam wird es mit Freude zur Kenntnis genommen haben und sich umso mehr auf sein Comeback freuen. Kevin Gudd

Schiedsrichter: Eduard Maier (Gleiritsch) - Zuschauer: 280
Tore: 0:1 Thomas Roas (64.), 1:1 Bastian Herzner (75.), 1:2 Tobias Dietrich (85.)

Platzverweise: Gelb-Rot gegen Patrick Fuchs (88./SC Eltersdorf/wiederholtes Foulspiel)

Aufrufe: 013.11.2015, 21:54 Uhr
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