SV Seligenporten - SSV Jahn Regensburg II abgesagt
SpVgg Bayern Hof - 1. SC Feucht 0:3
Aus dem 1. SC Feucht wird man in dieser Saison einfach nicht schlau. Kaum wähnten die Fans ihren Sportclub nach fünf sieglosen Spielen und dem Abrutschen in die Nähe der Abstiegszone bereits in einer mittelschweren Herbst-/Winter-Depression, da raffte sich die Mannschaft wieder auf, knallte auswärts den seit Ende August ungeschlagenen Aufstiegsfavoriten SpVgg Bayern Hof mit 3:0 (1:0) weg – und bestätigte damit einmal mehr ihren Ruf als Wundertüte Nummer eins in der Bayernliga Nord.
Tatsächlich gibt es wohl kein anders Team in dieser Klasse, bei dem die Ausschläge nach oben und unten derart extrem ausfallen. Selbst für Trainer Klaus Mösle ist dieses Auf und Ab nur noch schwer zu erklären. „Immer dann, wenn man am wenigsten damit rechnet, passieren solche Dinge“, rätselte der SC-Coach hinterher und wollte eines eindeutig klarstellen: „Heute hat man wieder gesehen, dass es bei dieser Mannschaft weder an der fehlenden Kraft liegt, noch am Können, sondern nur an der Einstellung.“ Mösle hätte es auch noch prägnanter formulieren können: „Hui gegen die Großen, Pfui gegen die direkte Konkurrenz!“, so lautet scheinbar das SC-Motto für die diese Spielzeit.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil – aus Hofer Sicht – endgültig seinen Lauf. Ein Ballverlust der Hofer Bayern schickte Leondrit Maraj auf die Reise, der Swierkot bediente – aus 18 Metern unter die Latte zum 0:2 (50.). Eine Tätlichkeit von Eduard Root – knallrot in Minute 57 – brachte Hof wenig später zu allem Überfluss in personelle Unterzahl. Danach wäre Sebastian Schulik bei einem Alleingang um ein Haar die endgültige Entscheidung gelungen, er setzte seinen ersten Hundertprozenter zur Halbzeitmitte allerdings knapp nebens Tor. Schulik hätte den Hofern in Minute 75 ein zweites Mal den Knockout versetzen können, Schall parierte glänzend. Der K.o. gelang den Feuchtern dann in der Nachspielzeit. Noah Tiefel lieferte die Vorlage für Max Zischler, der die letzten Zweifler verstummen ließ. Zumindest für diesen Tag. kk/dme
Schiedsrichter: Eduard Maier (Gleiritsch) - Zuschauer: k.A. SpVgg Jahn Forchheim - VfL Frohnlach 0:3
Der positive Trend mit sieben Punkten aus vier Partien ist gestoppt. Vor heimischer Kulisse wirkten die Bayernliga-Fußballer im wichtigen Kellerduell gegen den VfL Frohnlach nach zwei Aussetzern innerhalb von zwei Minuten ratlos und verloren mit 0:3.
Von Beginn an entwickelte sich die erwartet intensive Auseinandersetzung zweier Teams, deren erstes Ziel es war, Präsenz in den Zweikämpfen zu zeigen. Dennoch verfolgten die Hausherren sichtbar den besseren Spielansatz. Die Kopfverlängerung einer ersten Hereingabe von Genc Bajrami aus dem linken Halbfeld ging ins Leere (3.). Die Gäste lagen mit einem Freistoß aus 28 Metern noch weit vom Torerfolg entfernt (6), während Forchheim Fahrt aufnahm. Mit einem Anspiel wollte Adem Selmani finden, ehe der abgefälschte Ball quer zum Tor trudelte. Der schnelle Dominik Zametzer kam am zweiten Pfosten jedoch nicht mehr hinterher. Beim anschließenden Eckstoß brachte Thomas Roas zu wenig Druck auf seinen halbhohen Kopfball (9.). Ein paar Sekunden später sprintete Zametzer von rechts in die Tiefe, seinen Flankenschuss aus spitzem Winkel wehrte der VfL-Torwart vor die Füße von Tobias Dietrich ab. Der Youngster und Siegtorschütze von Eltersdorf verzog.
In der 15. Minute bediente Kapitän Bauernschmitt Roas mit einem Freistoßlupfer zentral an der Strafraumkante. Ein Abwehrbein kam dazwischen. Die größte Möglichkeit ergab sich aus einem Gegenstoß nach Standardsituation vor dem Jahn-Tor. Roas trieb den Ball in die Frohnlacher Hälfte und nahm Selmani zum Flanken mit. Am langen Pfosten drückte Zametzer technisch anspruchsvoll aus der Luft gegen die Laufrichtung ab, scheiterte aber am starken Torwartreflex. Noch einen Anlauf nahmen die Forchheimer nach einer halben Stunde mit dem vom Flügel eingelaufenen Rechtsverteidiger Eisgrub, den die Gäste aus dem Landkreis Coburg vergessen hatten. Der Abschluss geriet stramm, stand allerdings auch irgendwie für die Halbherzigkeit des Jahn vor dem Frohnlacher Gehäuse. Der direkte Gegenzug stiftete erstmals größere Verwirrung vor dem Forchheimer Kasten.
Noch mehr Offensivschwung sollte bei der Sportvereinigung der eingewechselte Senad Bajric bringen, der sich prompt mit einem vielversprechenden Versuch aus der Distanz einführte. Durch seinen Keeper aber ging der Ballbesitz an Frohnlach und zügig in die Spitze zum robusten Tevin McCullough. Der entschied zwei Pressschläge gegen die Forchheimer Hintermannschaft für sich und schob im Fallen mit links über den Innenpfosten zur überraschenden Gästeführung ein. Der Jahn hatte seine Ordnung beim Anstoß nicht wiedererlangt und verlor sofort den Ball. Mit drei sauberen Pässen war Kevin Hartmann im Strafraum freigespielt, der das 0:2 markierte. Coach Michael Hutzler reagierte mit der Umstellung auf eine Dreierkette in der Defensive. Doch seine Schützlinge spielten sich auf dem zusehends seifigen Untergrund immer wieder fest. In der Schlussphase nutzte selbst die Brechstange mit langen Bällen nichts mehr. Kevin Gudd
Schiedsrichter: Sven Engl (Ittling) - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Tevin McCullough (47. Foulelfmeter), 0:2 Kevin Hartmann (48.), 0:3 Lukas Werner (87.)