Nicht schlecht, Herr Specht, könnte man salopp fomulieren. Und allemal gut genug, um die Kreisoberliga Süd von hinten aufzurollen - oder? Reitschmidt, erfahrener Trainer des ehemaligen Fußball-Aushängeschildes des heimischen Sportkreises, kennt die Gründe: „Der Verein hat beschlossen, die Klasse zu halten. Dementsprechend sind wir noch einmal aktiv geworden.“ In der Tat kommt der FSV Fernwald so auch im Jahr 2015 noch einmal ins Gespräch, nachdem der Rückzug aus der Hessenliga im Jahr 2014 das bestimmende Thema war. Der erfolgte in erster Linie aufgrund des Rückzugs des starken Mannes im Hintergrund, Günther Hühn, der sich jetzt auch wieder eingeschaltet hat, weil er „nicht will, dass es noch eine Klasse tiefer geht.“
Dabei ist den Neuzugängen nicht nur ihre fußballerische Klasse gemein, sondern auch, dass sie zum großen Teil ablösefrei oder für die Winterwechsel-Periode erstaunlich einfach zu haben waren. Wetzlars finanzielle Nöte spielen dem FSV dabei ebenso in die Karten wie die Tatsache, dass Akteure wie Pizzini, Siegl, Onar oder Samun aus unterschiedlichen Gründen längere Zeit nicht gespielt haben und somit deren Verpflichtung kein Problem war.
„Auch wenn wir jetzt neun neue Spieler haben, wird das kein Selbstläufer“, warnt indes Reitschmidt. In der Tat hat Fernwald mit gerade einmal 16 Punkten bereits fünf Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Auch wenn die Qualität nun vorhanden sei, „müssen wir uns in der Formation ja erst einmal finden und einspielen“, argumentiert der 51-Jährige, der zudem die nicht zu unterschätzende Last tragen muss, die Spieler, die nun ihren Stammplatz möglicherweise verlieren, bei Laune zu halten. Zumal der FSV Fernwald keine zweite Mannschaft als Auffangbecken hat.
Man darf also gespannt sein auf die Entwicklung bei dem Kreisoberligisten, der so lange als Hessenligist den fußballerischen Takt in Mittelhessen mitbestimmte. Gerüchte, dass in Fernwald schon wieder für eine Zukunft in höheren Ligen gebastelt wird, werden aus dem Dunstkreis des Vereines dementiert. Und auch Reitschmidt sagt: „Es geht jetzt darum, die Kreisoberliga zu halten, um mehr nicht.“