Nicht umsonst hatte Trainer Roger Rütter vor dem Saisonauftakt verlauten lassen, dass seine Mannschaft sich erst wieder ans Gewinnen gewöhnen müsse. Die Nachwehen der Oberliga-Spielzeit sind beim PSV derzeit deutlich zu spüren. "Ich bin noch nicht beunruhigt, erkenne aber natürlich die Gefahr. Wir spielen jetzt erst einmal gegen den Abstieg und müssen zusehen, dass wir zügig Punkte sammeln", sagte Rütter, der mit seinem Team am nächsten Wochenende erneut ein Auswärtsspiel beim Vogelheimer SV bestreitet.
Der PSV Wesel, der sich schon vor dem Anpfiff in der Außenseiterrolle gesehen hatte, beschränkte sich zu Beginn der Partie beim VfL Rhede auf die Defensivarbeit. "Wir wollten erst einmal sicher stehen und aggressiv gegen den Ball arbeiten. Das hat lange Zeit auch sehr gut geklappt. Ich hatte in der ersten Halbzeit das Gefühl, dass diesmal etwas drin ist für uns", sagte Rütter.
Dieser Eindruck hätte sich kurz vor der Pause durchaus mit etwas Zählbarem untermauern lassen können. Doch Stephan Sanders vergab in der 42. Minute nach starker Vorarbeit von Kapitän Marvin Schweds die Chance zur Führung. Stephan Sanders war es dann auch, der nur drei Minuten später mit einem überhasteten Abspiel auf Necati Güclü einen Ballverlust einleitete. Aus dem Konter des VfL Rhede entstand zwar noch kein Tor. Der Gastgeber nutzte allerdings den anschließenden Eckball zum 1:0-Führungstreffer. "Das Gegentor mit dem Pausenpfiff war sehr ärgerlich und schon so etwas wie ein Knackpunkt", sagte Roger Rütter.
Kurz nach Wiederbeginn besaß der PSV Wesel nach einer Standardsituation noch einmal eine gute Gelegenheit zum Ausgleich. Doch schon nach dem Gegentreffer zum 0:2 in der 54. Minute, dem ein Ballverlust von Matthäus Cwiek vorausging, ergab sich die Mannschaft in ihr Schicksal. "Danach haben wir das Spiel viel zu schnell abgeschenkt. Das war enttäuschend", sagte Rütter. Der VfL Rhede, der sich jetzt zeitweise in einen Rausch spielte, erhöhte durch Treffer in der 68. und 72. Minute noch auf 4:0. "Die Mannschaft muss wieder lernen, sich zu wehren. Damit muss sie jetzt unbedingt am nächsten Sonntag anfangen", so Roger Rütter.
PSV Wesel: Erhart - Grimm, Assfelder, Vos, Sanders, Floris, Bruns (59. Eisenstein), M. Cwiek, Giese (59. Sengbusch), Schweds, Güclü (71. Klejonkin).