2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der FC ist gerüstet gegen Hof – so weit eben möglich.  Foto: Brückmann/Archiv
Der FC ist gerüstet gegen Hof – so weit eben möglich. Foto: Brückmann/Archiv

FCA erwartet unangenehmen Gegner aus Hof

Im Achtelfinale des Pokals treffen sich zwei leidgeprüfte Teams – Bayernligist FC Amberg in puncto Ausfälle, Hof in puncto Klassenerhalt.

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In Bayern ganz oben – in der Tabelle ganz unten: Die SpVgg Bayern Hof fristet in der Regionalliga Bayern am Tabellenende ein tristes Dasein. Nach dem Aufstieg aus der Bayernliga Nord ein Sieg zum Auftakt gegen die SpVgg Bayreuth (4:2), es folgten acht Pleiten am Stück. „Die Hofer stehen nach acht Niederlagen in Folge am Abgrund“, heißt es. Sportlicher Leiter Michael Voigt fordert auf, die Flinte nicht ins Korn zu werfen: „Wir dürfen jetzt nicht durchdrehen“, ist die Maxime.

Freudloser letzter Platz in der Regionalliga: Da kann der FC Amberg mitfühlen. Hier wissen die Fußballer, was das heißt, ist ja auch gar nicht so lange her, dass sie am 21. Mai mit dem 1:4 gegen die kleinen Bayern, nach einer bis heute unerklärlich, sagenhaften, torlosen und punktlosen Serie das Feld in der Regionalliga räumen mussten.

Der FC Amberg hat sozusagen den 18. Rang freigemacht, und Hof hat das fragwürdige Vergnügen, den 18. Regionalligaplatz zu besetzen. Jetzt stehen sie einander gegenüber am heutigen Mittwoch ab 17.45 Uhr im FC-Stadion im Achtelfinale des Pokals, zwei leidgeprüfte Teams: Bayernligist FCA in puncto Ausfälle, Hof in puncto Klassenerhalt. Ein unangenehmer Termin, weil er wieder eine sogenannte „Englische Woche“ bedeutet, weil zwar beide weiterkommen möchten, aber dem Ligaspielbetrieb den Vorzug geben.


Hofs Trainer Janovsky richtig sauer

Verletzte – die können sich beide Mannschaften nicht leisten, die darf es einfach nicht geben, im „Amberger Lazarett“ ohnehin nicht, denn „wir kommen personell jetzt schon auf Krücken daher“, sagt Hubert Kirsch. Und der FC Amberg, der erwartet dann am Samstag im Rahmen des 11. Spieltages den VfB Eichstätt, der ist seines Zeichens Spitzenreiter. Und die SpVgg Bayern Hof hat die Auswärtspartie bei Wacker Burghausen vor sich; das verspricht auch kein Vergnügen zu werden.

Der Weg beider Teams war durchwachsen. Bayern Hof räumte in Runde 1 ZV Thierstein (2:1) aus dem Weg, gewann dann gegen die SpVgg SV Weiden, allerdings mit 6:5 und Glück im Elfmeterschießen, als Christoph Hegenbart und Andreas Wendl ihre „Elfer“ vergaben. Da war Hofs Trainer Miloslav Janovsky richtig sauer, weil es seine Elf nicht geschafft hat, Weiden in der Normalspielzeit zu beherrschen.

Beim FC war es doch einfacher. In Runde 1 das 6:0 gegen den Bezirksligisten Hainsacker, das war klar. In Runde 2 gerade noch 2:1 gegen Landesligisten SV Fortuna Regensburg, das war alles andere als ein Spaziergang. Amberg ist der letzte Bayernligist aus der Oberpfalz im Wettbewerb. Wenn man derzeit alles andere als vor Selbstbewusstsein strotzt, dann findet man vielleicht doch Hoffnung in der Tatsache, dass der FC Bayern Hof im Ligabetrieb auswärts noch keinen Punkt geholt hat.

Angeblich sind Pokal und Liga zwei verschiedene Stiefel; das liegt einfach daran, dass halt der „Kleine“ die Stiefel enger schnürt. Beim FC Amberg ist das so einfach nicht, denn in Haibach hat die schreiende Personalnot zur ersten Auswärtsniederlage geführt. Teammanager Hubert Kirsch und Trainer Günther Brandl hoffen, dass in dieser Woche der eine oder andere Akteur wieder dazu kommt; Garantie gibt’s keine.

„Beste Möglichkeiten ausgelassen“

Spielerische Magerkost wie in Haibach (1:3) genügt nicht, um weiterzukommen. In Hof sind die Sorgen nach dem 1:3 daheim gegen den FC Memmingen aber auch nicht kleiner geworden. „Chancen hat’s nach der Pause genug gegeben“, es seien beste Möglichkeiten ausgelassen worden, deshalb stehe man wieder mit leeren Händen da, heißt es dort. Das Fazit aus der letzten Partie gegen die Allgäuer: „Die Leistung der Hofer in den letzten 30 Minuten gibt zur Hoffnung Anlass, dass noch nicht aller Tage Abend ist.“

Noch ein „Strohhalm“ könnte Amberg helfen: In der Saison 2014/15 haben sich der FCA und Hof letztmals im Punktspielbetrieb der Bayernliga getroffen. Zweimal 3:0 gewonnen hat der FC Amberg; darauf fußt die Hoffnung, wenn’s zwickt. Ansonsten ist die Geschichte zwischen Hof und Amberg ellenlang. 1976/77 spielte ein Mann namens Werner Seubert beim 1. FC Amberg. Er kam von Bayern Hof zum 1. FC Amberg – ein echter Torjäger.

Die Amberger gehen in die Partie wahrlich nicht in Idealbesetzung. Trainer Günther Brandl hat hier noch nie zwei Spiele in Folge in derselben Besetzung spielen können. Eine Entscheidung wird heute Abend in Amberg ganz sicher fallen. Dann ist aber Ruh’: Der Verlierer konzentriert sich auf die Liga, der Gewinner hat dann am 5. April 2017 das BFV-Viertelfinale vor sich, und das Halbfinale wartet am 19. April; das Finale steht noch nicht fest.

Was die Aufstellung des FCA gegen die SpVgg Bayern Hof betrifft – da werden die Schanzler wieder mal improvisieren müssen. Kirsch hofft, dass Brian Gallo wieder dabei ist, Marco Wiedmann wieder eingesetzt werden kann; ansonsten lässt sich ein Kader aufzählen, eine exakte Aufstellung nicht.

FC Amberg: Götz – Fischer, Burgutzidis, Keilholz, Kühnlein – Graml, Knorr, Clarke, Sirgedas, Gallo – Seitz; Helleder, Karzmarczyk, Haller, Bleisteiner.

Aufrufe: 06.9.2016, 20:00 Uhr
Klaus HöglAutor