2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Spieler des FC Viktoria Backnang (weiße Trikots) sind Letzter. F: Bernd Wolf
Die Spieler des FC Viktoria Backnang (weiße Trikots) sind Letzter. F: Bernd Wolf

FC Viktoria Backnang überwintert als Letzter

Rück- und Ausblick beim Fußball-Landesligisten

Nein, nach Plan ist es bei Backnangs Fußball-Landesligisten bislang sicher nicht gelaufen. Als Tabellenletzter geht der FC Viktoria in die Winterpause und der Leiter des Spielbetriebs Reiner Ebert macht gar nicht erst auf Berufsoptimist. „Dass das eine Herkulesaufgabe wird, ist uns allen klar“, sagt er zu den Aussichten im Kampf gegen den Abstieg.

Am Sonntag, 18. September, hatte der FCV ein Erlebnis, das er seitdem nicht mehr genießen durfte. 2:1 hatte die Elf von Trainer Patrick Köllner nach Toren von Emanuel Popescu und René Sailer gewonnen. Es war der letzte von insgesamt nur drei Dreiern in bisher 17 Partien. Zwei Unentschieden und der Absturz vom achten auf den letzten Platz kamen in den seitherigen zehn Spielen noch dazu. In der dritten Saison nach dem Wiederaufstieg im Sommer 2014 steckt die Viktoria in akuter Abstiegsgefahr. 13 Spiele haben die Kicker aus dem Murrtal noch Zeit, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Acht Punkte gilt’s dafür gutzumachen. Das ist viel Holz.

Trainergespann bleibt

Gerne gehen Vereine eine solche Aufholjagd mit einer neuen sportlichen Führung an. Die Viktoria nicht. „Wir halten an unserem Trainergespann fest“, erklärt Ebert und gesteht, dass er und Spielleiter Ralf Kosztovics durchaus überlegt hatten, ob der 24-jährige Köllner und sein spielender Co-Trainer Kevin Thienst (30) die richtigen Leute für den Umschwung sind: „Wir haben mit den Trainern und den Spielern geredet.“ Die Erkenntnis der beiden alten FCV-Kämpen und Ex-Verbandsligakicker: Das bisherige Duo soll’s richten. Ausschließlich positive Rückmeldungen zur Arbeit Köllners und seines Trainerteams seien von den Kickern gekommen, berichtet Ebert, der seinem jungen Coach ebenfalls ein gutes Zeugnis ausstellt: „Er ist fachlich top und wird seinen Weg als Trainer gehen.“

Abgänge drohen

Nur punktetechnisch zahlte sich die Arbeit des 24-Jährigen bisher nicht aus. 12 Zähler und mit bereits 44 Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga stehen zu Buche. Für Ebert ist deshalb klar, dass Co-Trainer Thienst in der Rückrunde als Nebenmann des wiedergenesenen Loris Hoffmann die Innenverteidigung stabilisieren muss. Zudem wurde Ex-Kapitän Viktor Deister, der aus Zeitgründen nur noch in der Zweiten kickte, wieder in die Erste befördert. Noch ist aber nicht klar, ob der Routinier nach der Winterpause weiter das Mittelfeld organisiert. Dabei ist Deister als Anker und Führungsfigur sehr wichtig. Denn Ebert weiß: „Wir haben im Kader auch Charakter, die nicht ganz so einfach sind. Wir brauchen Erfahrung auf dem Platz.“ Und manchmal mehr Kämpferherz. So eins, wie’s Philipp Heller besitzt. Der 21-Jährige Ex-Steinbacher hat seinen Kreuzbandriss überwunden und soll im März wieder ein Thema für die Startelf sein. Allerdings drohen auch Abgänge. So will der bisher erfolgreichste Torschütze Emanuel Popescu (5 Treffer) weg. Sein angebliches Ziel: Verbandsligaspitzenreiter SGV Freiberg. Zudem tragen sich René Sailer (4), Mike Böhret (2) und Simon Lindemann mit dem Gedanken, im Winter zum Bezirksliga-Kellerkind SV Unterweissach zurückzukehren. „Wir benötigen vorne Verstärkung“, weiß Ebert, der sich mit Ralf Kosztovics auch sonst umschaut, was personell noch möglich ist.

Echtes Team gefordert

Noch wichtiger als neue Spieler ist für den 54-Jährigen aber, dass künftig ein echtes Team auf dem Platz steht. Das war in der Vorrunde nicht immer so. „In Schluchtern war’s keine Mannschaft“, nennt Ebert das 0:5 als Negativbeispiel und sagt: „Die Truppe hat sich in der Vorrunde ein wenig auseinanderdividiert gehabt.“ In den letzten Spielen vor Weihnachten sei das schon wieder deutlich besser gewesen. Prompt hätten die Leistungen gestimmt, jedoch nicht die Ergebnisse. „Selbst unsere Gegner bestätigten, dass sie die Spiele nicht hätten gewinnen dürfen“, sagt der sportliche Leiter zum 0:1 gegen Schwaikheim und 2:3 gegen Brackenheim. Seine Erkenntnis: Nach den Gesprächen mit dem Trainer und der Mannschaft sei nicht nur die Tonlage von Patrick Köllner, sondern auch das Auftreten der Kicker anders gewesen: „Da haben sie sich den Hintern aufgerissen.“ Eine Einstellung, die Ebert grundsätzlich erwartet. Denn das Problem sei nicht der Nachfolger des vor der Saison ausgeschiedenen Tim Böhringer auf der Trainerbank. Ebert: „Die Truppe hat sich selbst da unten reinmanövriert. Durch ihre Spielweise und ihre Art zu spielen.“

Tabelle:

Gesamt | Heim | Auswärts | Hinrunde | Rückrunde SSUNToreDiffP 1. TSG Öhringen (Auf) 17 10 4 3 26 : 17 9 34 2. SpVgg Gröningen-Satteldorf 1946 17 10 3 4 42 : 24 18 33 3. SKV Rutesheim 17 9 3 5 50 : 27 23 30 4. SpVgg 07 Ludwigsburg 17 9 2 6 32 : 28 4 29 5. TSV Schornbach (Auf) 17 9 1 7 31 : 27 4 28 6. SV Schluchtern 1896 17 8 3 6 34 : 24 10 27 7. TV Oeffingen 17 7 6 4 34 : 27 7 27 8. TSV Schwaikheim (Auf) 17 8 3 6 25 : 23 2 27 9. TSV Crailsheim 17 8 1 8 33 : 30 3 25 10. TSV Heimerdingen 1910 17 7 4 6 27 : 27 0 25 11. TV Pflugfelden (Auf) 17 4 8 5 30 : 32 -2 20 12. SV Fellbach 17 5 4 8 25 : 31 -6 19 13. VfL Brackenheim (Auf) 16 4 3 9 17 : 31 -14 15 14. Aramäer Heilbronn 16 4 3 9 19 : 42 -23 15 15. TURA Untermünkheim 17 3 3 11 17 : 30 -13 12 16. FC Viktoria Backnang 17 3 3 11 22 : 44 -22 12

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Aufrufe: 07.12.2016, 08:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor