2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
FC-Schwedt-Schlussmann Bartosz Klonowski sah nach 26 Minuten Rot.  ©Carola Voigt
FC-Schwedt-Schlussmann Bartosz Klonowski sah nach 26 Minuten Rot. ©Carola Voigt

FC Schwedt punktet dank sehr guter Moral in Petershagen

Die Oderstadt-Elf verlor früh ihren Schlussmann und erkämpfte sich gegen den SV Blau-Weiß ein Remis

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Wenn man über eine Stunde in Unterzahl spielt, einen Feldspieler ins Tor stellt, kurz vor Ultimo das 1:2 kassiert und letztlich auswärts dennoch hochverdient punktet, spricht dies für die Moral einer Mannschaft. Diese zeigte der Landesligist FC Schwedt bei Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf.

Die Gastgeber liefen mit der Empfehlung eines Punktgewinns bei Tabellenführer FSV Bernau vor Wochenfrist auf und wollten natürlich dreifach nachlegen. Doch bis auf Resad Demanns Kopfball knapp über den Querbalken (2.) und einen Versuch von Thomas Guggenberger knapp am Tor vorbei (7.) gab es zunächst nichts Erwähnenswertes. Die Gäste standen hinten sicher und konterten ein ums andere Mal gefährlich. Philip Ulrichs Freistoß genau auf den Keeper war das erste FCS-Offensivsignal (11.).

Als erneut Ulrich flankte, bedrängte Marcin Lapinski den zum Ball startenden Laszlo Nagy beim Klärungsversuch derart, dass dieser den Ball ins eigene Netz nickte (0:1/15.). Die etwas glückliche Führung verdienten sich die Oderstädter in der Folge redlich, sie hätten eigentlich sogar den zweiten Treffer nachlegen müssen. Zuerst pfiff der Abschluss eines Konters durch Neuzugang Michal Adamczak um Zentimeter über den Querbalken (17.), dann ließ Keeper Thomas Haupt mit Mühe einen Ulrich-Freistoß aus knapp 25 Metern nach vorn abklatschen - dem nachsetzenden Marcin Lapinski fehlte aus Nahdistanz der "Killerinstinkt" (20.).

Der erste Aufreger der Partie folgte: In klarer Abseitsposition in der Mitte angespielt, stiefelte Robert Vsetycek auf den zu zögerlich herauslaufenden FCS-Torwart Bartosz Klonowski zu, umspielte diesen und nahm dankend dessen ausgefahrenen Fuß an - Strafstoß und Rote Karte für den Schwedter Keeper. Während der Elfmeterpfiff in Ordnung ging (der Gefoulte verwandelte zum 1:1/26.), war der Platzverweis eine wohl zu harte Bestrafung.

Die Gäste beorderten Stephan Liermann ins Tor, stellten von Vierer- auf Dreierkette um. Einige Wackelminuten folgten. Zum Glück traf Silvan Küter mit einem Schlenzer nur die Latte (31.) und tauchte Liermann bei einen Ball ins rechte untere Eck rechtzeitig ab (37.). Als dann Robert Figur noch vor der Pause nach einem (nicht geahndeten) Foul verletzt ausschied, musste erneut umgestellt werden. Doch der FCS rettete das Remis in die Pause.

Wer danach einen Gastgeber-Sturmlauf erwartete, sah sich getäuscht. Zu umständlich, ohne zündende Ideen lief sich Blau-Weiß immer wieder an der gut organisierten Gäste-Abwehr fest. Bis auf Guggenbergers 20-Meter-Pfund, das Liermann zur Ecke lenkte (63.), kam kaum etwas Nennenswertes aufs Tor. Auf der anderen Seite fehlte den vielen nadelstichartigen Kontern die letzte Präzision im Abschluss.

Marcin Lapinski kam nach einem Flugball eine halbe Schrittlänge zu spät (68.), den nächsten Versuch setzte er knapp vorbei (77.). Nach Lapinski-Ulrich-Vorarbeit kanonierte der einlaufende Manuel Fuchs die Kugel in die dritte Etage (80.). Dann passierte es doch: Die Gäste-Deckung unterlief einen langen Flugball. Küters Schuss kratzte Stephan Liermann noch von der Linie, gegen den nachsetzenden Tim Beier besaß er keine Chance (2:1/82.).

Doch die Schwedter mobilisierten noch einmal die letzten Kräfte. Eine Ulrich-Flanke nahm Marcin Lapinski sauber herunter und legte auf den heranstürmenden Matthias Liermann zurück. Dessen Schuss aus knapp 20 Metern schlug unhaltbar im linken unteren Eck ein 2:2 (88.). Noch einmal musste der Gast tief durchatmen, als Küter in der Nachspielzeit das Leder knapp am FCS-Tor vorbei setzte. Dann gab es allenthalben zufriedene Gesichter bei den Schwedtern, die sich den Punkt durch eine couragierte Leistung redlich verdienten.

Aufrufe: 06.3.2017, 08:45 Uhr
MOZ.de / Marcus ErbenAutor