2024-05-08T14:46:11.570Z

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Benjamin (links) und Klaus Gallmann hatten an der Niederlage zu knabbern | Archivfoto: Benedikt Hecht
Benjamin (links) und Klaus Gallmann hatten an der Niederlage zu knabbern | Archivfoto: Benedikt Hecht

FC Neustadt hinten offen wie ein Scheunentor

FCN kassiert vier Gegentore pro Spiel, doch die Moral ist intakt

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Der Abend war unruhig. Die Nacht ebenfalls. Für beide: die Trainer Benjamin und Klaus Gallmann. Wahrscheinlich auch für die Spieler. „So ein Spiel wie am Samstag ist schwer zu verdauen“, sagt Benjamin Gallmann, „nach den sehr guten Ansätzen gegen Kehl und Kuppenheim kam der Leistungseinbruch gegen Stadelhofen für uns sehr überraschend“.
0:4 hat der FC Neustadt das Heimspiel verloren, es war die vierte Niederlage im vierten Spiel in der Verbandsliga. „Es war eine unterirdische Leistung, das gibt es nichts schönzureden“, sagt Gallmann.

Die Blauen haben bisher in jedem Spiel vier Gegentore kassiert. Eine Hypothek, zumal die Mannschaft vorne keine fünf erzielt. Der größte Unterschied zur Landesliga sei das höhere Tempo und eine bessere Athletik der Spieler, sagt Benjamin Gallmann. Grobe, individuelle Fehler führen zu Gegentoren, „wir laden den Gegner teilweise zum Toreschießen ein“, sagt der Coach. Einerseits. Andererseits laufe die Umschaltbewegung von offensiv auf defensiv noch zu lethargisch ab. Die fehlenden Automatismen seien ebenfalls ein Grund für die mangelnde Stabilität im Defensivverbund. „Wir konnten uns hinten in der Viererkette in der Vorbereitung nicht einspielen, weil immer wieder der eine oder andere Spieler weg war“, sagt Benjamin Gallmann, „doch gerade hier sind Automatismen extrem wichtig“.

Deutlich wurde in dem Heimspiel gegen Stadelhofen auch, dass die Blauen Sam Samma in der Spitze nicht eins-zu-eins ersetzen können. Der treffsicherste Stürmer des FC Neustadt ist nach einer Roten Karte gesperrt. Stefan Ketterer vertrat ihn in vorderster Linie, er ist allerdings ein anderer Spielertyp als Samma. Ketterer braucht für sein Spiel und seine Schnelligkeit Raum, der im Sturmzentrum sehr begrenzt ist. Und in die Räume hinter die Viererkette kam der FC Neustadt am vergangenen Wochenende so gut wie nie. Samma hingegen, macht mit dem Rücken zum gegnerischen Tor den Ball „fest“. Er verteidigt und verteilt ihn. Und er hat einen trockenen Abschluss aus 15 bis 20 Metern.

Die erste Viertelstunde der Neustädter im Spiel gegen Stadelhofen war ordentlich, nach dem 0:1 verlor die Mannschaft die Ordnung und nach dem 0:2 befand sie sich „im kollektiven Tiefschlaf“ (Gallmann). Die Bilanz ist desolat: vier Spiele, vier Niederlagen, 16 Gegentore. Die Trainer arbeiten intensiv an den Baustellen. „Die Mannschaft lebt, die Moral ist intakt“, sagt Benjamin Gallmann, „das Spiel gegen Stadelhofen war hoffentlich ein Ausreißer nach unten“.



Aufrufe: 022.8.2016, 21:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor