FC Neustadt gelingt 2:1-Heimsieg gegen SV Linx

Freiburger FC - SV Endingen 5:1
Im Westen nichts Neues. Als zehnte Mannschaft in dieser Saison musste nun auch der SV Endingen die Ausnahmestellung des FFC in dieser Spielzeit neidlos anerkennen und sich mit einer 1:5-Niederlage im Gepäck auf die Heimfahrt gen Kaiserstuhl machen.
Nur 20 Minuten konnten die Endinger das Spiel offen gestalten, wenngleich die Gastgeber bereits in dieser Phase ein Chancenplus hatten. Kevin Senftleber eröffnete mit einer artistischen Aktion den Freiburger Torreigen, dem Alexander Martinelli nur wenig später nach einem missratenen Rückpass eines Endingers den zweiten, Mike Enderle kurz vor der Pause nach Vorarbeit von Fabian Sutter den dritten und Gildas Asongwe nach einer Traumkombination den vierten Treffer folgen ließen. Damit war die Partie bereits frühzeitig entschieden. Daran konnte auch der Ehrentreffer für den SVE durch Wadim Dell nichts ändern, denn der Torhunger des FFC war noch nicht gestillt. Ibrahim Bayram, zwei Minuten zuvor eingewechselt, schloss einen schnellen Konter über Asongwe schließlich mit dem Tor zum 5:1-Endstand ab, womit die Endinger noch gut bedient waren.
Bedient war auch ihr Trainer Axel Siefert: „Ich bin maßlos enttäuscht. Denn nach einer guten Trainingswoche hatte sich das nicht abgezeichnet.“ Strahlend resümierte dagegen FFC-Cheftrainer Ralf Eckert: „Das war heute rundum Werbung für den Fußball.“ Womit er aus seiner Sicht zweifellos Recht hatte. Sein Team scheint bestens gerüstet für das Spitzenspiel beim momentanen Tabellenzweiten in Denzlingen am Tag der Deutschen Einheit (Montag). Am kommenden Samstag-Spieltag hat der FFC frei.

Tore: 1:0 Kevin Senftleber (24.), 2:0 Martinelli (29.), 3:0 Enderle (40.), 4:0 Asongwe (50.), 4:1 Dell (67.), 5:1 Bayram (70.). Schiedsrichter: Nico Gallus (Nordrach). Zuschauer: 300.

SV Bühlertal - FC Waldkirch 2:2
Früh wurde die Abwehr des FC Waldkirch im Aufbauspiel gestört, was auch bis zur Mitte der ersten Halbzeit gut funktionierte. Dann war allerdings der Waldkircher Haider Dirani nach einem tollen Sololauf nur durch ein Foulspiel im Strafraum zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Jetmir Qorraj eiskalt (22.). Zu diesem Zeitpunkt schien es, als hätten die Gäste aus der Kandelstadt das Spiel im Griff. Dann jedoch folgte aus einem Ballverlust im Mittelfeld prompt der Ausgleich: Fabian Ganster nutzte den Patzer auf Höhe der Mittellinie und schickte Robin Seifermann auf die Reise, der mit seinem Querpass ein Eigentor von Norman Armbruster erzwang (25.). „So ein Ballverlust im Aufbauspiel darf natürlich nicht passieren“, so FCW-Trainer Benjamin Pfahler. Nach dem Wechsel war die Santoro-Elf aktiver, und die Bemühungen wurden in der 70. Minute belohnt: Nach einer Pass-Stafette der Brüder Sebastian, Maximilian und Moritz Keller stand Chide Max Onye frei vor FCW-Keeper Lukas Lindl. Der Neuzugang traf zur verdienten 2:1-Führung. Nach einem Pass durch die Bühlertäler Viererkette lief plötzlich Dirani auf SVB-Keeper Daniel Zeitvogel zu. Der agile Stürmer schob gekonnt zum 2:2-Endstand ein (80.).

Tore: 0:1 Qorraj (22. Foulelfmeter), 1:1 Armbruster (25./Eigentor), 2:1 Onye (70.), 2:2 Dirani (80.). Schiedsrichter: Kuppinger (Pforzheim). Zuschauer: 150.

SC Lahr - SV Solvay Freiburg 5:3
Der sechste Lahrer Sieg in Serie ist eingetütet. Allerdings lieferten die Lahrer gegen die bei Kontern stets gefährlichen Gäste vor der Pause keine gute Leistung ab. Auch in der zweiten Spielhälfte musste sich SCL-Schlussmann Dennis Fietzeck dreimal gehörig strecken, um sein Team im Spiel zu halten. „Das war wohl auch eine Kopfsache“, stellte der Lahrer Spielausschussvorsitzende Petro Müller fest. „Unsere Spieler haben den Gegner wohl etwas unterschätzt. Deshalb haben sie bei der Rückwärtsbewegung einen Gang rausgenommen. Das kann auch mal schief gehen.“
Die Freiburger zeigten Stärken in der Offensive, aber auch große Lücken in der Deckung. Mit einer beispiellosen Chancenverwertung stellten sie die Pausenführung her und erzielten drei Tore aus drei Gelegenheiten. Nach dem 0:1 nahmen die Lahrer das Spiel kurzzeitig in den Griff und drehten die Partie zum 2:1, dann folgten zwei weitere Gästetreffer, die auch dadurch ermöglicht wurden, weil die Lahrer sehr behäbig zurückliefen und bei allen Solvay-Toren sich in numerischer Unterzahl befanden. Mit den Einwechslungen von Dennis Häußermann unmittelbar nach der Pause und Markus Neu nach einer Stunde gewann das SCL-Spiel an Stabilität. Gleichwohl brauchte es eine Glanztat von Fietzeck, der gegen den frei vor ihm auftauchenden Ali Hassoun das 2:4 verhinderte. Danach schlug sich die spielerische Überlegenheit der Lahrer, die schön über die Flügel angriffen, danach auch in Toren nieder.

Tore: 0:1 Heffaoui (2.), 1:1 Ruf (5.), 2:1 Holm (17.), 2:2 Heffaoui (29.), 2:3 Maier (44.), 3:3 M. Neu (68.), 4:3 Röderer (72. Handelfmeter), 5:3 Häußermann (86.). Schiedsrichter: Kunischewski. Zuschauer: 250.

FC Denzlingen - FC Bötzingen 8:0
Mit einem sicheren Heimsieg zeigt die Formkurve bei Aufsteiger Denzlingen weiter nach oben. Benjamin Bierer und Timo Wehrle erzielten jeweils drei Treffer. Bötzingen konnte nur anfangs mithalten und kassierte die neunte Niederlage dieser Saison. Nach dem 1:0-Führungstreffer durch Benjamin Bierer (19.) hatten die Bötzinger aber durch Ex-FCD-Spieler Josef Kassassir (21.) und Ebrima Jallow Chancen zum 1:1. Erst ein verwandelter Elfmeter nach Foul von Gianluca Bregler an Bierer (37.) und das folgende 3:0 entschieden die Partie. Nach dem Seitenwechsel machte Denzlingen gleich wieder Druck und kam so zum höchsten Saisonsieg. „Bis zum ersten Tor hat es etwas gedauert, aber danach war es eine eindeutige Angelegenheit für uns“, befand FCD-Trainer Karsten Bickel. „Trotz der Gegentore hat Bötzingen immer Moral gezeigt, Hut ab davor.“ Sein Gegenüber Gilles Ekoto-Ekoto sah in der ersten Hälfte wieder „das Problem, die Null zu halten. Vieles machen wir gut, aber dann bringen uns individuelle Fehler aus dem Tritt. Der Kopf geht dann runter. Unsere Arbeit wurde wieder nicht belohnt.“

Tore: 1:0 Bierer (19.), 2:0 Dichtel (34./FE), 3:0, 4:0 Bierer (37., 52.), 5:0 Wehrle (63.), 6:0 Bayram (72., FE), 7:0, 8:0 Wehrle (78., 88.). Schiedsrichter: Grigorowitsch (Lahr). Zuschauer: 140.

SV 08 Kuppenheim - FC 08 Villingen 1:4
SV Kuppenheim – FC 08 Villingen 1:4 (0:1). 45 Minuten durfte Kuppenheim von einer Überraschung träumen. Bis dahinwar die Elf von Trainer Viktor Göring die überlegene Mannschaft, hatte hundertprozentige Möglichkeiten, doch der Ball wollte nicht ins Tor. Es war die beste Hälfte der Kuppenheimer in dieser Saison. Nach 15 Minuten war es Simon Götz, der den Ball scharf in den Strafraum brachte, doch mit vereinten Kräften wehrten die Villinger den Angriff ab. Zwei Minuten später brannte es wieder lichterloh, doch Villingens Keeper Mendes rettete mit einem Reflex. Kurze Zeit später verhinderte er erneut einen Gegentreffer. Die Kuppenheimer kontrollierten das Spiel, von den hochfavorisierten Gästen war nichts zu sehen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlug es aber ein: Bruno stand nach einer Flanke frei und drückte den Kopfball zum 1:0 für den FC 08 Villingen ins Tor.
In Halbzeit zwei setzte sich die Effizienz der Villinger fort. Zweiter Angriff – zweites Tor: Wieder ging die Defensive der Gastgeber nicht energisch dazwischen, Serpa konnte flanken und Sari erzielte das 2:0. Die Gäste kontrollierten nun das Spiel und hatten die Möglichkeit zum 3:0, als Sahin völlig frei eine Chance vermasselte. Sechs Minuten später die Entscheidung: Sari war mit einem trockenen Schuss zum 3:0 erfolgreich. Die Kuppenheimer gaben zwar nie auf und erzielten durch Kleinschmidt noch den Anschlusstreffer, doch Turan Sahin schlug postwendend mit dem vierten Tor für Villingen zurück. Kuppenheims Coach Viktor Göhring attestierte seinem Team eine hervorragende Leistung in Hälfte eins. Letztendlich bestätigte der Gast seine Kaltschnäuzigkeit und zeigte bei den Toren seine Qualität. FC 08-Coach Jago Maric sagte: „Das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. In der ersten Hälfte haben wir zu viel zugelassen. Es hat sich gezeigt, dass wir durch die Verletzungen zu viel umstellen mussten. Am Ende haben wir aber verdient gewonnen.“

Tore: 0:1 Bruno (45.+1), 0:2 Sari (60.), 0:3 Sari (69.), 1:3 Kleinschmidt (73.), 1:4 Sahin (84.). Schiedsrichter: Klopfer (Emmendingen). Zuschauer: 200.

1. FC Rielasingen-Arlen - FC Bad Dürrheim 1:1
Als in der Nachspielzeit der Ball im Bad Dürrheimer Netz zappelte, gab es ungläubiges Staunen. Bei der Heimelf, dass man aus wenig sogar noch einen Punkt machen konnte. Bei den Gästen, dass man eigentlich die drei Punkte schon im Sack hatte und jetzt mit der Enttäuschung umgehen musste.
Die Gastgeber begannen vielversprechend, ein Distanzschuss von Benny Winterhalder brachte Matthias Demmer in Schwierigkeiten (1.). Die Gäste standen tief und machten die Räume eng. Sie hatten die erste Offensivaktion nach 16 Minuten, doch Christian Braun verzog deutlich. Braun stand in der 28. Minute im Mittelpunkt, als er eine flache Hereingabe von Mario Giesler an die äußere Lattenrundung nagelte. Die Gastgeber verloren immer mehr die Spielkontrolle gegen gut umschaltende Gäste.
Bad Dürrheim kam auch besser aus der Pause: In der 47. Minute passte Nico Tadic auf den frei stehenden Sime Fantov, der aber am starken Rielasinger Torwart Dennis Klose scheiterte. Gegen Fantovs Kopfball war er aber chancenlos. Die Gäste führten 1:0. Die Heimelf war nun völlig von der Rolle. Die Gäste waren spielbestimmend, ein Distanzschuss von Patrick Detta nach 61 Minuten wurde aber eine Beute von Dennis Klose. Rielasingen lief sich immer wieder in der Dürrheimer Abwehr fest. Nach 73. Minuten Konter der Gäste: Dennis Klose schlug ein Luftloch, doch Björn Unden bereinigte die Situation. Die Gastgeber lösten ihren Abwehrverband auf, die Gäste konterten. Der eingewechselte Joshua Woelke zögerte vor Dennis Klose zu lange und vergab das mögliche 2:0. Ebenso wie wenig später Raphael Bartmann, der am zurückgeeilten Nathanael Hailemariam scheiterte. In der 90. Minute lief der eingewechselte Samuel Witzig mit hohem Tempo allein auf Dennis Klose zu, der aber dem Dürrheimer Angreifer den Ball vom Fuß nahm. Es gab Freistoß für Rielasingen in der Nachspielzeit. Christian Jeske spielte in die Mitte, von Andreas Kellers Kopf verlängert ging der Ball an den Innenpfosten und von dort ins Tor.

Tore: 0:1 S. Fantov (51.), 1:1 Keller (90. + 2). SR: Schmidt (Ortenberg). ZS: 260.

FC Neustadt - SV Linx 2:1
„Ich muss mich korrigieren. Ich habe zur Presse gesagt, dass der FC Neustadt eine Landesliga-Mannschaft mit einem guten Stürmer ist. Ich muss mich da revidieren: Wenn die Mannschaft die Leistung so wie heute auf den Platz bringt, wird sie ihre Punkte einfahren“, sagt Sascha Reiss, der Trainer des SV Linx, nach Spielende. Gelegentlich liegen die Trainermeinungen nach Spielen weit auseinander, dieses Mal nicht. Denn auch Klaus Gallmann, der Neustädter Coach, sagt zur Leistung seiner Mannschaft: „Das war heute Verbandsliga-Fußball.“
50 Sekunden sind gespielt, als sich Sam Samma die Chance zum 1:0 bietet. Nach einem Freistoß von Peter Schubnell gelingt dem Neustädter Torjäger ein platzierter Kopfball, der Linxer Torwart Norman Reidinger benötigt jeden seiner 200 Zentimeter Körperlänge, um den Ball noch aus dem Eck zu kratzen. Als sei die dunkle Wolke, die die gesamten 90 Minuten über dem Jahnstadion innehält, ein unheilvolles Zeichen, scheppert es auf der anderen Seite: Nach einem Freistoß von rechts erfreut sich der Linxer Marc Rubio, der beste Torschütze der vergangenen drei Verbandsligarunden, am langen Pfosten ungewohnter Freiheiten und versenkt den Ball technisch brillant im Torwinkel (11.). Läuft es jetzt so, wie es schon des Öfteren in dieser Saison gelaufen ist? Verlieren die Neustädter ihre Ordnung und bekommen noch den einen oder anderen Gegentreffer? Kann die Mannschaft auch im fünften Heimspiel nicht punkten?
Es ist in dieser ersten Halbzeit jedoch kein Unterschied zu sehen. Schon gar kein Klassenunterschied. Hier spielt der Vorletzte gegen den Tabellenvierten, aber außer ein bisschen mehr Ruhe am Ball hat der SV Linx keine Vorteile. Kurz vor der Pause spielt Samma im Linxer Strafraum den Ball weiter zu Stefan Ketterer und der leitet ihn weiter zu Peter Schubnell. Er hat freie Schussbahn, zieht ab, aber der lange Reidinger ist wieder dran und wehrt ab. Drei Minuten später fast eine Kopie an gleicher Stelle: Samma leitet den Ball zu Peter Schubnell weiter, der zentral vor dem Tor abschließt. Der lange Reidinger fliegt dieses Mal ins Leere, der Ball ist im Tor. Es steht 1:1 (45.). „Ich habe den Gegner in der ersten Halbzeit stärker erwartet“, sagt FCN-Coach Klaus Gallmann, der die Linxer vor einer Woche beim 4:0 gegen Bühlertal beobachtet hat.
Das Tor vor der Pause gibt Auftrieb. Die Neustädter haben den Schlüssel gefunden, wie der Tabellenvierte zu knacken ist. Wieder kommen sie über außen, flache Hereingabe, Peter Schubnell zieht in der Mitte ab, der Linxer Torwart lässt den Ball prallen und Tobias Falkowski staubt zum 2:1 ab (48.). Die Blauen führen und wollen sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen lassen. Sie kämpfen wie Bullterriere. In der 70. Minute wirft sich Falkowski in einen Schuss aus kurzer Distanz von Rubio, einige Zuschauer haben da schon die Augen geschlossen. Auf der anderen Seite hat Sam Samma bei einem Konter die Chance zum dritten Tor, das alles klarmachen würde, vergibt aber. Im Gegenzug spielt der Linxer Spielmacher Alexander Merkle den FCN-Innenverteidiger Ranil Weerakkody aus, Torwart Gantert liegt schon am Boden, den Ball sieht man schon im Tor. Aber mit einem letzten Verzweiflungswischer im Liegen gibt Gantert dem Ball eine andere Richtung, der FC Neustadt hat die letzte heikle Situation überstanden. Ja, es scheint, als haben die Blauen den Schlüssel zum Erfolg in dieser Liga nach einer schmerzhaften Lernphase gefunden.

Tore: 0:1 Rubio (11.), 1:1 P. Schubnell (45.), 2:1 Falkowski (48.). SR: Renner (Messkirch). ZS: 150.