2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wenn der Mensch fällt, dann nach vorne. Wenn der Mensch nach hinten fällt, wird nachgeholfen. Innenverteidiger und FCN-Kapitän Fabian Papa ist fassungslos. Dem Ausgleich des SC Pfullendorf ging ein Foul an ihm voraus, das der kleinlich pfeifende Schiedsrichter kurioserweise nicht ahndete.   | Foto: Patrick Seeger
Wenn der Mensch fällt, dann nach vorne. Wenn der Mensch nach hinten fällt, wird nachgeholfen. Innenverteidiger und FCN-Kapitän Fabian Papa ist fassungslos. Dem Ausgleich des SC Pfullendorf ging ein Foul an ihm voraus, das der kleinlich pfeifende Schiedsrichter kurioserweise nicht ahndete. | Foto: Patrick Seeger

FC Neustadt fühlt sich veräppelt

FC Neustadt ist enttäuscht nach dem 1:1 im Abstiegskampf gegen Pfullendorf, Rolf Eckert stinkt aber was ganz anderes

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Da war diese tiefe, allgegenwärtige Enttäuschung. Sie kann lähmen bis hin zur Apathie. In den Gesichtern der Neustädter Trainer Klaus und Benjamin Gallmann war nach dem 1:1-Remis gegen den SC Pfullendorf Fassungslosigkeit abzulesen: Sie wollten drei Punkte in diesem Verbandsliga-Abstiegsendspiel holen, nur ein Zähler wurde es. Der FC Neustadt, der nur noch zwei Saisonspiele vor sich hat, ist am kommenden Wochenende zur Tatenlosigkeit verdammt. Die Blauen sind spielfrei, während die Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg punkten kann.
Da war aber auch dieser enorme Frust, der nicht das Pfullendorf-Spiel betraf, sondern das Geschehen davor. Rolf Eckert, der sportliche Leiter des FC Neustadt war mächtig angefressen. Grund: Das Heimspiel des SC Pfullendorf gegen den SV Bühlertal, das am Samstag, 29. April, ausgetragen werden sollte, wurde bereits einen Tag zuvor abgesagt. Der Platz in Pfullendorf war grün und bespielbar, laut einigen Pfullendorfer Edelfans soll Schneebruch auf dem Weg zum Stadion der Grund gewesen sein, das Match abzusagen. Sowas schon mal gehört?

Der SC Pfullendorf ging ausgeruht in das wichtige Spiel

Als im Februar vor dem ersten Frühjahrsheimspiel des FC Neustadt gegen Bad Dürrheim der Kunstrasen unter einer zentimeterdicken Schnee- und Eisschicht lag, war laut dem Platzbeauftragten eine Absage einen Tag vor dem Spiel nicht möglich. „Man hat uns sogar gedroht, dass die Punkte weg sein könnten. Da wird offensichtlich zweierlei Maß angelegt. Wir vom FC Neustadt fühlen uns benachteiligt und veräppelt“, sagte Eckert.

Folge der samstäglichen Spielabsage war, dass der SC Pfullendorf am langen Wochenende keinen Doppelspieltag absolvieren musste und am Montag ausgeruht in das wichtige Spiel in Neustadt gehen konnte, während die Schwarzwälder die 90 Minuten am Freitag beim FC 08 Villingen (0:3) in den Beinen hatten. Der Wettbewerbsnachteil ist offensichtlich, genau so offenkundig ist jedoch, dass der FC Neustadt in der Schlussphase genug Chancen hatte, um das Spiel gegen Pfullendorf zu gewinnen. Fußball definiert sich über Tore, wer sie nicht macht, kann sportlich nicht bestehen.

Fünf Mannschaften liegen in der Tabelle hinter den Neustädtern, die 13. mit 36 Punkten sind. Die Hochschwarzwälder müssen vier Teams hinter sich lassen, um den Verbleib in der Verbandsliga sicherzustellen. Der FC Bötzingen hat mitten in der Runde seine Mannschaft zurückgezogen und ist nicht mehr in der Wertung. Solvay Freiburg ist als Tabellenletzter aussichtslos abgeschlagen. Der Vorletzte FC Waldkirch wird sich auch nicht mehr retten können. Gesucht werden zwei weitere Teams, die im Fahrstuhl mit nach unten sausen. Der SC Pfullendorf ist Drittletzter mit 29 Punkten und hat noch vier Spiele vor sich, dennoch sind die Erfolgsaussichten gering. Stadelhofen ist Viertletzter mit 34 Punkten und hat ebenfalls noch vier Spiele vor sich, in denen zwölf Punkte verteilt werden. Der SV Mörsch (14.) hat 35 Punkte und spielt noch dreimal. Der SV Bühlertal hat wie der FC Neustadt 36 Zähler und spielt noch viermal (Restprogramm am Ende des Artikels).

Der FC Neustadt ist auf Schützenhilfe angewiesen

Nach dem ernüchternden Remis gegen Pfullendorf sagte Klaus Gallmann: „Wir stehen zusammen, wir halten zusammen und wir bleiben in der Liga.“ Ein Trainer muss das sagen, er darf die Zuversicht nicht verlieren. Nie. Rechenbeispiele, was passiert wenn, sind Kaffeesatzleserei. Eines ist nun jedoch Fakt: Nachdem der FC Neustadt gegen die Abstiegskampf-Konkurrenten Mörsch (1:4) und Pfullendorf (1:1) nicht gewinnen konnte, haben es die Blauen nicht mehr selbst in der Hand, ein Abrutschen auf den viertletzten Tabellenplatz zu verhindern. Sie müssen darauf hoffen, dass Stadelhofen verliert. Und verliert. Und verliert.

Das Restprogramm:
FC Neustadt (13. Platz): Heimspiel gegen Endingen (13. Mai), auswärts beim Freiburger FC (20. Mai).

SC Pfullendorf (16.): Heimspiel gegen SC Lahr (6. Mai), Heimspiel gegen Bühlertal (10. Mai), auswärts beim FC Auggen (14. Mai) und Heimspiel gegen Solvay Freiburg (20. Mai).

SV Stadelhofen (15.): Heimspiel gegen den Freiburger FC (Spiel war gestern Abend), auswärts beim FC Denzlingen (7. Mai), Heimspiel gegen den Kehler FV (12. Mai) und auswärts beim SV Kuppenheim (20. Mai).

SV Mörsch (14.): Heimspiel gegen Solvay Freiburg (7. Mai), auswärts beim SV Linx (13. Mai) und Heimspiel gegen den FC Waldkirch (20. 5.).

SV Bühlertal (12.): auswärts beim SV Endingen (6. Mai), auswärts beim SV Bühlertal (10. Mai), Heimspiel gegen Freiburger FC (13. Mai) und auswärts beim FC Denzlingen (20. Mai).
Aufrufe: 02.5.2017, 20:30 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor