2024-04-25T14:35:39.956Z

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Einen ersten Kurzeindruck hat sich Lothar Matthäus von der FCH-Jugend schon gemacht. F: Roland Huber
Einen ersten Kurzeindruck hat sich Lothar Matthäus von der FCH-Jugend schon gemacht. F: Roland Huber

Zurück zur Wurzel: Matthäus will Herzogenaurach unterstützen

Der Weltmeister war zu Gast bei den "Pumas"

Viele beim 1. FC Herzogenaurach hatten sich so etwas lange gewünscht: Lothar Matthäus, der berühmteste Spieler des Vereins, will sich künftig beim FCH in der Nachwuchsarbeit engagieren. Er ist ab sofort auch Ehrenspielführer. Beim Besuch am Vereinsgelände war das Medieninteresse riesig.
Wer der Mann ist, der ihm gerade zu seinem ersten Tor verholfen hat, weiß der sieben Jahre alte Cedric Simmerer zwar nicht genau, „cool“ fand er es trotzdem. Dass ihm gerade ein Weltfußballer, Weltmeister und Rekordnationalspieler den Ball aufgelegt hat, wird Cedrics Vater ihm später daheim noch einmal genauer erklären. Cedric ist zu jung, um Lothar Matthäus zu kennen. Seit zwei Jahren spielt Cedric als Verteidiger in der G-Jugend des 1.FC Herzogenaurach, nur getroffen hatte er als Abwehrspieler noch nie – bis gestern. Als Lothar Matthäus beim Besuch seines alten Heimatvereins davon hört, sagt er sofort: „Du schießt heute Dein erstes Tor.“ Und mit Hilfe des einstigen Liberos klappt es auch.

Beeindruckt zeigt sich Matthäus beim Besuch seiner Heimatstadt davon, dass bei seinem alten Verein inzwischen 350 Kinder und Jugendliche in 21 Mannschaften trainieren. „Früher hatten wir drei Jugendmannschaften“, erinnert er sich. Künftig werden sie auch auf die Hilfe eines Weltmeisters zählen können. Denn genau das war der Grund für Matthäus‘ Visite in der Heimat. Er will künftig die Nachwuchsarbeit des Vereins unterstützen.

Dass sich der berühmteste Ziehsohn des Vereins mehr bei ihnen engagieren würde, haben sich beim FCH in der Vergangenheit viele gewünscht. Jetzt hat sich der Wunsch erfüllt. Beim Ortstermin auf dem Vereinsgelände wurde es allerdings noch nicht konkret, wie die Hilfe des Ex-Nationalspielers genau aussehen wird. Wirtschaftlich und aktiv werde er den FCH unterstützen, versprach Matthäus: „Ich werde ein paar Mal im Jahr hier sein und trainieren.“ Gedacht ist dabei vor allem an Trainingscamps für Kinder und Jugendliche – unterstützt von Puma, dem langjährigen Ausrüster von Matthäus und dem FCH. Die Firma, und hier vor allem der ehemalige Werbeleiter Helmut Fischer, hat die Rückkehr des einstigen Jugendspielers wohl erst möglich gemacht. Viel mehr vor Ort wird Matthäus nicht sein können, er ist unter anderem als Fußball-TV-Experte immer noch ein gefragter Mann.

„Hallo Lothar, grüß Dich“

Geholfen hat vielleicht, dass man Matthäus einige besondere Ehren hat zukommen lassen. Er ist jetzt nicht mehr nur Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft, sondern auch des 1. FC Herzogenaurach. Außerdem heißt der Kunstrasenplatz beim FCH jetzt offiziell „Lothar-Matthäus- Sportplatz“. Und in einer „Heimkabine“, wo künftig Mannschaftsbesprechungen stattfinden sollen, wird an die Erfolge von Matthäus und des FCH erinnert.

Mit einer halben Stunde Verspätung war der Ex-Profi am Weihersbach eingetroffen. „Hallo Lothar, grüß Dich“, begrüßte ihn FCH-Vorstand Walter Nussel, der sich noch gut erinnern kann, wie ihn Matthäus einst mit seinem blauen Mofa vom Fußballtraining nach Hause gefahren hat. Umringt waren die beiden dabei von vielen Kameras. Denn das Medienaufgebot war dem eines Bundesligisten würdig, selbst der Fernsehsender Sky – für den er als Experte arbeitet – hatte ein Team geschickt. Gefragt wurde Matthäus von den Journalisten vor allem nach der Lage des TSV 1860 München und des 1. FC Nürnberg.

Eine Sache ist ihm bei der Visite seiner neuen „Heimkabine“ aber sofort aufgefallen: Zwar sind an der Wand seine Erfolge mit der Nationalmannschaft oder dem FC Bayern aufgelistet. Aber die mit dem FCH fehlen: „Auch in Herzogenaurach habe ich Meisterschaften erlebt: C-Jugendmeisterschaften, Aufstiege mit der A-Jugend in die Bayernliga, Aufstieg mit den Senioren in die Bayernliga“, erinnert sich Matthäus. Vor allem beim Nachwuchs hoffen sie beim FCH nach dem Aufstieg der A-Jugend in die Bezirksoberliga auf weitere Erfolge. Und darauf, dass irgendwann wieder ein Spieler in die Fußstapfen von Matthäus treten kann. Er muss ja nicht gleich Weltfußballer werden.

Aufrufe: 01.6.2017, 14:02 Uhr
Alexander Pfaehler (NN Herzogenaurach)Autor