2024-05-02T16:12:49.858Z

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Großdechsendorf (rot) ist stark vom Abstieg bedroht. F: Harald Hofmann
Großdechsendorf (rot) ist stark vom Abstieg bedroht. F: Harald Hofmann

FC Großdechsendorf: Vorrücken gefährdet!

Die Berthold-Elf kämpft um den Kreisliga-Verbleib

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Das zweite Jahr nach dem Aufstieg, heißt es, sei das Schlimmste: Da steigen sie alle wieder ab. Es ist nur eine Phrase, doch in der vergangenen Hinrunde hat sie den FC Großdechsendorf gnadenlos eingeholt. Wenn am Wochenende die Winterpause endet, geht es für den Verein bereits ums Überleben in der Kreisliga.

Zwei Wochen ist her, da überreichten etliche bayerische Lehrer ihren Schülern ein Zwischenzeugnis. Eine Orientierungshilfe für die Kinder, die wissen sollen, wo sie stehen und wo sie sich verbessern müssen. Stellt man dem FC Großdechsendorf ein solches Zwischenzeugnis aus, muss man wohl konstatieren: Note mangelhaft, Vorrücken stark gefährdet.

Die Bilanz liest sich nicht nur verheerend, sie ist es auch. Der Blick auf die Tabelle verrät: Fünf magere Punkte stehen auf dem Großdechsendorfer Konto. Das Team hat bereits zehn Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, das derzeit die DJK Eggolsheim behütet. Auch die anderen Statistiken werfen kein besseres Bild auf die verkorkste Hinrunde: Die Männer von Spielertrainer Sven Berthold stellen die schlechteste Defensive, die schlechteste Offensive und zuhause setzte es bisher ausschließlich Niederlagen.

Bereits in der vergangenen Saison sah es lange nicht gut aus für das Team, das damals gerade den Aufstieg aus der Kreisklasse gefeiert hatte. Erst am neunten Spieltag gelang der erste Sieg. Dass es in dieser Saison nicht einfacher werden würde, wusste man in Großdechsendorf schon zu Beginn dieser Saison.

Auch weil Stefan Held den Verein Richtung Reichmannsdorf verließ und Florian Zahnleiter sowie Michael Mühleck aus beruflichen Gründen in der Hinrunde keine einzige Partie absolvieren konnten. Zwar gab es Neuzugänge, allerdings nur aus unterklassigen Ligen. Und auch im Winter verlassen mit Yalcin Caglayin (DJK Oesdorf), Mathias Kaminski (Rangierbahnhof Nürnberg) sowie Patrick Stangl (BSC Erlangen) weitere Spieler den Verein. Keine rosigen Aussichten also.

Und doch, trotz all der Bedenken, es gibt sie noch, die Strohhalme, an die man sich beim FC Großdechsendorf klammern wird. Da ist zunächst die Tabelle. So schlecht sie auf den ersten Blick aussehen mag, auf den zweiten wird klar: Da stimmt was nicht. Die vielen Spielausfälle, die die unteren Ligen immer kurz vor der Winterpause plagen, spiegeln sich auch in der Tabelle wieder und verzerren sie.

Die Hoffnung lebt noch

Großdechsendorf hat nur 13 Spiele bestritten, teilweise drei bis vier weniger als die Konkurrenten im Abstiegskampf. Alleine durch die Nachholspiele könnte das Berthold-Team die Lücke nach oben wieder schließen. Zudem gelang es den Verantwortlichen mit Oliver Leipold einen talentierten Kicker aus der A-Jugend des ATSV Erlangen nach Dechsendorf zu locken, der sogar einmal kurz Landesligaluft schnuppern durfte. Und noch etwas stimmt positiv: Auch in der vergangenen Saison stand der rote Strich lange Zeit wie festgenagelt zwischen dem Verein und dem Klassenverbleib.

Erst eine Serie von sechs ungeschlagenen Spielen in Serie sicherte in der Rückrunde die Kreisliga. Die Hoffnung auf ein ähnliches Kunststück lebt. Denn wie jeder gute Lehrer weiß auch Sven Berthold: Abgerechnet wird erst am Ende. Das Abschlusszeugnis steht noch aus.

Aufrufe: 04.3.2017, 06:01 Uhr
Oliver Koprivnjak (NN Herzogenaurach)Autor