2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Noch einer weniger in der Murnauer Abwehr: Maximilian Giglberger kann FC-Torjäger Srdjan Ivkovic dieses Mal nicht stoppen. Foto: Oliver Rabuser
Noch einer weniger in der Murnauer Abwehr: Maximilian Giglberger kann FC-Torjäger Srdjan Ivkovic dieses Mal nicht stoppen. Foto: Oliver Rabuser

Murnau will gegen 1. FC GAP "beißen, kämpfen, kratzen"

Spitzenreiter schon am Sonntag Meister?

1. FC Garmisch-Partenkirchen / TSV Murnau - Murnau? Da war doch was. Richtig: Mit 1:5 ließ sich der 1. FC Garmisch-Partenkirchen in einem denkwürdigen Hinspiel vom TSV abwatschen. Die Außenseiterrolle bleibt den Gästen vor dem Derby am Gröben am Samstag (15 Uhr) erhalten.

Der Unterschied zu damals: Die Ausgangslage hat sich für die Murnauer dramatisch verändert.

Die größten Rivalen der letzten Dekaden in trauter Harmonie? Das hätte doch etwas. Im Falle eines Sieges würde sicher ein der Großteil der Garmisch-Partenkirchner Fußballer am Sonntag nach Ohlstadt fahren. In der Hoffnung, der SVO könnte den 1. FC durch einen (Teil-)Erfolg gegen Waldram in die Bezirksliga schießen. „Da könnte man glatt zum großen SVO-Fan werden“, sagt Christoph Saller und schmunzelt.

Ohnehin ist das mit der Rivalität so eine Sache. Auf dem Platz existiert sie. Aber Saller und Markus Eberhart tauschen sich regelmäßig aus. Da gibt es längst keine Abneigung mehr. Gut auskommen mit den benachbarten Vereinen ist zeitgemäßer als antiquierte Eigenbrödlerei. Doch will es der Spielplan so, dass vor dem Spaß der Fleiß kommen muss. Saller ist klar: Der mögliche Mannschaftsausflug darf im Vorfeld nicht mehr als ein Nebengeräusch sein. „Vorher haben wir eine sehr schwierige Aufgabe vor der Brust“, stellt der Trainer klar. Gar nicht mal so wegen des Hinspiels, meint Saller. Das sei eben ein „typisches Murnau-Spiel“ gewesen. Inzwischen wisse annähernd jeder, dass die Sportplätze an der Poschinger-Allee nicht das beste Pflaster für den 1. FC sind.

Irgendwo glaubt Saller aber auch, dass seine Kicker ein wenig in ihrer Ehre verletzt worden sind an diesem Herbsttag. Und er hofft natürlich, dass sich das im Ergebnis auf dem Rasen des Stadions am Gröben niederschlagen wird.

Prinzipiell aber geht es um mehr: Die Garmisch-Partenkirchner wollen ihre positive Ausgangslage zu Ende bringen, also dem heiß ersehnten Aufstieg einen deutlichen Schritt näher kommen. Stefan Durr wird nach überstandener Zerrung nur im „äußersten Notfall“ auflaufen, sagt Saller. Hannes Mohr ist beruflich verhindert. Bei Andreas Grasegger entscheidet ein finaler Belastungstest über den Einsatz.

Sicher mit dabei ist Fabian Hirschler – auf Murnauer Seite, versteht sich. Er war im Hinspiel der gefeierte Held, gab für einen Nachmittag den Ivkovic und netzte mal eben vierfach ein. Dass eine Wiederholung nicht unbedingt wahrscheinlich ist, streitet Hirschler nicht ab. Dennoch wolle er es versuchen. In erster Linie, um „meiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen“. Spränge neuerlich ein Viererpack heraus, wäre der Blondschopf „nicht unglücklich darüber“.

Er sieht den Vergleich wegen des Derby-Charakters tatsächlich mit offenem Ende. „Es ist alles drin, wir werden beißen, kämpfen und kratzen“, kündigt der Torjäger an.

Müssen die Murnauer auch. Sie stehen nur drei Zähler vor einem Relegationsplatz. „Wir werden den direkten Klassenerhalt zu 100 Prozent schaffen“, verbreitet Hirschler Optimismus. Schließlich habe man „alle Karten“ in der Hand.

Sieht der Trainer ähnlich. Von null bis neun Punkten sei alles drin. „Einen Anfang haben wir in der Vorwoche gemacht“, erinnert Markus Bierling. Das Ergebnis gegen Brunnthal (0:2) passte zwar nicht, seine Elf habe aber zumindest „den Abstiegskampf angenommen“. Bestreiten muss sie ihn jedoch ohne Maximilian Giglberger. Der Linksverteidiger laboriert an einem Innenbandriss. Damit ist von der Viererkette nicht mehr viel übrig. „Irgendwann kannst du es nicht mehr kompensieren.“ Eine Ausrede soll das aber nicht sein.

Aufrufe: 020.5.2017, 12:32 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Oliver RabuserAutor