2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jubel auf dem Waldsportplatz: Robert Vsetycek hatte im zweiten Anlauf seinen Strafstoß verwandelt. Das Tor wurde aber nicht gegeben. Nach einem Einspruch von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf muss nun der Fußball-Landesverband entscheiden.  ©MOZ/Edgar Nemschok
Jubel auf dem Waldsportplatz: Robert Vsetycek hatte im zweiten Anlauf seinen Strafstoß verwandelt. Das Tor wurde aber nicht gegeben. Nach einem Einspruch von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf muss nun der Fußball-Landesverband entscheiden. ©MOZ/Edgar Nemschok

Tor oder nicht Tor?

Das Spiel zwischen Petershagen-Eggersdorf und den Falkenthaler Füchsen wird ein Fall fürs Sportgericht.

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Der SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf hat sein Heimspiel in der Fußball-Landesliga Nord gegen die Falkenthaler Füchse mit 1:2 verloren. Die Partie wird allerdings noch ein Nachspiel haben.

Die Stimmung auf dem Waldsportplatz von Petershagen war großartig. Mediensprecher und Moderator Jörg Jankowsky begrüßte 111 zahlende Zuschauer. Prächtiges Wetter, "wie fast immer, wenn Blau-Weiß spielt", sagt man scherzhaft im Doppeldorf und Maskottchen Blaufuchs sorgte für den passenden Rahmen. Das Spiel selbst konnte zunächst nicht die Erwartungen erfüllen.

"Mir war das schon klar, denn die Füchse aus Falkenthal sind als sehr defensiv eingestellte Mannschaft bekannt. Wir haben uns sehr schwer getan gegen dieses Bollwerk. Eine spielerische Lösung zu finden, gelang uns dabei nicht", schätzte Cheftrainer Roman Sedlak vor allem den Verlauf der ersten Halbzeit ein.

Noch schwieriger wurde es für die Blau-Weißen, als die Gäste sogar in Führung gingen. Sie kamen sowieso schon mit einem großen Schuss Selbstvertrauen ins Doppeldorf. Dafür hatte der jüngste und auch überraschende 2:1-Heimsieg gegen SV Zehdenick 1920 gesorgt. Sebastian Schultz überwand die Blau-Weiß-Deckung und erzielte in der zehnten Minute das 1:0 für seine Mannschaft.

Auch in der Folge fiel den Gastgebern nicht viel ein und sie hatten sogar Glück, als nach einem erneuten Gegenstoß der Füchse es fast 0:2 gestanden hätte.

Dann kam die 38. Minute, über die noch lange gesprochen wurde und die dann auch noch eine Entscheidung beim Fußball-Landesverband nach sich ziehen wird.

Schiedsrichter Florian Gericke aus Berlin entschied nach einem Handspiel im Strafraum der Falkenthaler auf Elfmeter. Robert Vsetycek trat an und hämmerte den Ball genau in die Mitte des Tores. Füchse-Torwart Florian Jäger blieb stehen und konnte abwehren. Doch eine ganze Spielertraube hatte sich zu früh in Richtung Tor bewegt, so dass Gericke wiederholen ließ.

Erneut trat Vsetycek an und schoss haargenau auf die gleiche Stelle. Jäger konnte diesmal den Ball nicht festhalten. Tor? Nein, Schiri Gericke entschied auf Freistoß für Falkenthal. Zunächst war sich keiner ganz sicher und so blieben großartige Proteste der Blau-Weißen aus.

In der zweiten Halbzeit präsentierte sich Blau-Weiß dann wesentlich schwungvoller und vor allem Falkenthals Torhüter Florian Jäger rückte immer mehr in den Mittelpunkt. Insgesamt war er auch bester Mann auf dem Platz. Doch auch er konnte in der 55. Minute den Ausgleich der Gastgeber nicht verhindern. Thomas Guggenberger fand die Lücke und schoss den Ball in den Dreiangel.

Jetzt war Petershagen dran und hatte zahlreiche Chancen. Allein Silvan Küter hätte das Spiel entscheiden können. Knapp zehn Minuten vor dem Ende der Partie gelang dann aber Robert Reimann das 2:1 für seine Mannschaft. "Wir haben auch in dieser Situation einfach zu sorglos verteidigt", sagte Sedlak.

Kurz vor dem Ende der Partie (90.+4) gab es noch einen kurzen Aufreger. Blau-Weiß-Abwehrspieler Denis Rolke ließ sich zu einer Beleidigung eines Falkenthaler Spielers hinreißen und bekam die Rote Karte. "Eine Sache, über die wir intern noch reden werden", sagte Sedlak verärgert.

Reden wird man nun über die 38. Spielminute, denn die Gastgeber haben offiziellen Einspruch eingelegt: "Der SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf legt gemäß Paragraf 15 Nummer 1c und Nummer 3b der Rechts- und Verfahrensordnung (RuVo), fristgerecht Einspruch gegen die Spielwertung des Pflichtspieles SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf gegen FC Falkenthaler Füchse 1994 (Endstand 1:2) vom 1. April ein."

Der Verein beschreibt die Situation, die zum Elfmeter führte, und bemerkt dann: "... Der sich direkt anschließende, zweite geschossene Strafstoß von Vsetycek führte nun zum Torerfolg. Schiedsrichter Florian Gericke jedoch verweigerte die Anerkennung des Treffers bzw. die nochmalige Wiederholung des Strafstoßes und entschied stattdessen auf indirekten Freistoß für die Gäste aus Falkenthal. Als Grund gab er hierfür ein zu frühes Einlaufen des Spielers Guggenberger (Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf) in den Strafraum an. Nach den DFB-Regeln 2016/2017, Regel 14 Nummer 2 und 3 Vergehen/Sanktionen hätte Schiedsrichter Gericke jedoch ebenfalls auf Wiederholung der Ausführung des Strafstoßes, auf Grund der Torerzielung, entscheiden müssen."

Roman Sedlak kommentierte die Entscheidung seines Vereins: "Es geht uns in keinster Weise darum, den Hauptschiedsrichter der Partie hier anzuklagen. Fehler passieren. Ein Schiedsrichter steht immer unter Druck und trägt eine große Verantwortung. Er wird im Übrigen auch von zwei Assistenten begleitet. Wir reden hier ganz klar davon, dass es einen Regelverstoß gab."

Aufrufe: 05.4.2017, 11:58 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor