2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der FC Amberg und die SpVgg SV Weiden gehen den ersten Schritt in Sachen "Regionalliga-Lizenz". Foto: BFV/lg
Der FC Amberg und die SpVgg SV Weiden gehen den ersten Schritt in Sachen "Regionalliga-Lizenz". Foto: BFV/lg

FC Amberg will, die SpVgg SV Weiden auch

Spitzenteams der Bayernliga Nord fordern Bewerbungsunterlagen für das Zulassungsverfahren zur Regionalliga Bayern an +++ Stichtag ist der 7. Januar

Stichtag ist der 7. Januar 2015: Diesen Termin haben sich die Verantwortlichen der Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden und FC Amberg rot und fett in ihrem Terminkalender markiert. Denn bis dahin müssen sie im Lizenzierungsverfahren für die Regionalliga Bayern den ersten Schritt machen und die notwendigen Bewerbungsunterlagen für das Zulassungsverfahren zur Regionalliga Bayern beantragen. Eines vorneweg: Die SpVgg SV als Spitzenreiter und der FC Amberg als aktueller Tabellendritter werden dies tun.

Der Lizenzierungsweg für die beiden oberpfälzer Spitzenklubs der Bayernliga Nord ist lang: Zunächst die Anforderung der Unterlagen, dann Ende Januar eine Infoveranstaltung in Nürnberg, dann bis Anfang der zweiten April-Woche des nächsten Jahres die fristgerechte, ehe schließlich Mitte Mai die Zusage oder die Ablehnung seitens des Bayerischen Fußball-Verbandes auf den Tisch flattert. Und es ist ein Weg, der – vor allem für die SpVgg SV Weiden – mit vielen Unwägbarkeiten gepflastert ist.

Am Mittwoch erhielten die für die Regionalliga Bayern in Frage kommenden Vereine per Mail von Tobias Schlauderer, dem Koordinator für die Regionalliga Bayern, die erste Mail: „Diejenigen Klubs, die in der Saison 2015/2016 in der Regionalliga Bayern teilnehmen wollen, müssen sich einem gesonderten Zulassungsverfahren unterziehen“, heißt es darin. Schlauderer forderte die Vereine auf, dass diese bis spätestens 7. Januar 2015 mitteilen sollen, ob der BFV ihnen die dazu notwendigen Bewerbungsunterlagen für das Zulassungsverfahren zur Regionalliga Bayern Saison 2015/2016 zusenden sollen. „Die Zusendung der Unterlagen verpflichtet nicht, am Zulassungsverfahren teilzunehmen“, so der Regionalliga-Koordinator weiter.

Der wies zudem daraufhin, dass der BFV am 29. Januar 2015 um 17 Uhr in der Bezirksgeschäftsstelle in Nürnberg eine Informationsveranstaltung zum Zulassungsverfahren 2015/2016 stattfindet. „Daran werden wir sicherlich teilnehmen“, sagen Weidens Vorsitzender Kurt Haas und Ambergs geschäftsführender Vorsitzender Werner Aichner, die sich bei der SpVgg SV und dem FC federführend um die Lizenzierung kümmern.

Das war es dann aber auch schon mit Gemeinsamkeiten der beiden oberpfälzer Spitzenklubs. Denn während für die Vilsstädter dem ersten Schritt zur Regionalliga – wie schon in den letzten beiden Jahren auch – die nächsten definitiv folgen werden, ist dies bei den Schwarz-Blauen noch komplett offen. „Wir werden die Regionalliga-Lizenz natürlich beantragen. So haben wir das ja auch in den letzten Spielzeiten getan“, erklärt Aichner, dessen FC heuer im Frühjahr die Lizenz erneut ohne irgendwelche Auflagen bekam – lediglich die sportliche Qualifikation hatte gefehlt. „Wir durchlaufen das gleiche Prozedere wie zuletzt auch. Haben aber den Vorteil, dass wir schon zweimal unsere vollständigen Unterlagen hergerichtet und eingereicht hatten“, so Aichner weiter.

Das war bei der SpVgg SV Weiden nicht der Fall, denn in der Premieren-Saison in der Bayernliga im letzten Jahr war ganz schnell klar, dass eben diese sportliche Qualifikation nicht erreicht werden kann. Daher nahmen die Weidener Funktionäre von einer Lizenzbeantragung schnell Abstand. Anders ist die Situation natürlich dieses Mal: Die SpVgg SV überwintert als Spitzenreiter in der Bayernliga Nord. Geht man davon aus, dass angesichts der momentanen Tabellensituation mit Weiden, Aschaffenburg, Amberg, Großbardorf, Forchheim und Regensburg lediglich sechs Teams für die Meisterschaft in Frage kommen, dann müssen sich die Weidener Verantwortlichen dieses Mal ganz konkrete Gedanken über die Regionalliga-Lizenz machen. Zumal Forchheim ja bereits angekündigt hat, nicht aufsteigen zu wollen, während die „Zweite“ des SSV Jahn Regensburg dieses aus spielrechtlichen Gründen nicht darf. Denn zwischen eine Profimannschaft und derer dazugehörigen Reserve müssen zwei Ligen Unterschied liegen.

Genau aus diesen Gründen tagte am Donnerstagabend der Finanz- und Wirtschaftsausschuss bei der SpVgg SV, ließ Haas verlauten. „Die Meinung der Mitglieder ist eindeutig“, berichtet der Vorsitzende. „Wenn machbar, dann wollen wir aufsteigen.“ Gleichzeitig schränkt Haas aber auch ein, dass es viele Hürden zu meistern gelte. Zum einen müsse die sportliche Qualifikation dazu erreicht werden. Zum anderen die Finanzierung der Regionalliga machbar sein und die Vereinsstrukturen, für die ein Konzept ausgearbeitet worden sei, weiter professionalisiert werden. „Wir haben es durchgerechnet. Wir benötigen zum jetzigen Etat rund 100.000 Euro mehr“, weiß Haas.

Eine stattliche Summe, die ohne zusätzliche Sponsoren und ohne die zusätzliche intensivere Unterstützung der bisherigen Gönner nicht zu realisieren sei. „Eines ist klar: Wir werden kein finanzielles Harakiri eingehen“, macht der Vorsitzende deutlich, dass eine Regionalliga „nicht auf Teufel komm raus durchgezogen werde“. „Vorstandschaft sowie Finanz- und Wirtschaftsausschuss planen dieses mögliche Vorhaben in aller Bescheidenheit. Haben wir das Geld dazu, dann ja. Sonst nein“, so Haas.

Die Bayernliga-Elf von Trainer Christian Stadler wäre auf alle Fälle dazu bereit, den Weg in die Regionalliga Bayern anzutreten. „Das Team ist sich einig: Wir wollen am Ende der Saison so weit wie möglich vorne stehen und unsere sportlichen Hausaufgaben erledigen. Meine Jungs tun alles dafür“, sagt der Coach. Im Verein sei „viel in Bewegung, aber auch noch vieles zu erledigen“. „Die Strukturen für die Zukunft müssen geschaffen werden.“

Aufrufe: 05.12.2014, 14:24 Uhr
Stephan LandgrafAutor