2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Wie schon im Hinspiel gab es am Samstag auch im Rückspiel für den FC Amberg (in Gelb) gegen den VfB Eichstätt ein 1:1. Archivfoto: Thomas Rothe
Wie schon im Hinspiel gab es am Samstag auch im Rückspiel für den FC Amberg (in Gelb) gegen den VfB Eichstätt ein 1:1. Archivfoto: Thomas Rothe

Ambergs Weste bleibt weiter weiß

Bayernliga-Fußballer des FC holen beim Spitzenteam VfB Eichstätt ein 1:1 (1:1) +++ Kapitän Kevin Kühnlein scheitert mit Foulelfmeter

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Die Nummer 8 ist unter Dach und Fach: Der Fußball-Bayernligist FC Amberg holte sich am Samstagnachmittag beim Spitzenteam VfB Eichstätt ein 1:1 (1:1). Die Mannschaft um Trainer Lutz Ernemann behielt so vor 450 Zuschauern im Jahr 2017 in der Liga weiterhin seine weiße Weste. „Gratulation ans Team, es hat sich diesen Punktgewinn durch seine starke Leistung verdient“, sagte nach dem Schlusspfiff Ambergs Teammanager Wolfgang Gräf, der ein gerechtes Remis sah. „Wir hatten in der ersten Halbzeit etwas mehr Spielanteile, Eichstätt in der zweiten. Da bekamen wir gegen einen starken Gegner keine Ballkontrolle mehr.“

Eichstätts Coach Markus Mattes hatte mit Benjamin Schmidramsl (Fersenbeinbruch) und Michael Panknin (Innenbandverletzung im Knie) zwei Leistungsträger zu ersetzen. „Der aktuelle Tabellenführer spielt eine bis dato hervorragende Saison und geht als klarer Favorit in das Spiel. Wir haben nichts zu verlieren“, wusste Ambergs Trainer Ernemann dennoch vor der Partie. Er musste auf den in die U23 versetzten Brian Gallo sowie die Dauerverletzten Sebastian Schulik und André Karzmarczyk sowie die angeschlagenen Michael Dietl und Emanuel Burgutzidis verzichten. Zudem fehlten mit Sven Seitz, Scott Kennedy (beide Magen-Darm-Probleme) und Julian Ceesay (leichte Knieverletzung) drei weitere wichtige Akteure.

Vor dem Spiel gab Eichstätts Fußball-Abteilungsleiter Hans Benz ein klares „Ja“ zum Aufstieg in die Regionalliga ab: „Letztes Jahr war bewusst kein Aufstieg gewollt, da die finanziellen Möglichkeiten nicht gegeben waren. Dieses Jahr wollten wir das unseren Spielern nicht antun, die nach ihrer Leistung den Aufstieg verdient hätten. Wir alle haben, insbesondere der Vorsitzender Thomas Heine und andere ehramtliche Personen, dazu beigetragen Sponsoren zu finden, um das Budget aufzustellen bzw. abzusichern. Dies ist uns gelungen, jetzt müssen die Jungs nur noch punkten.“ Entsprechend motiviert gingen die Gastgeber bei bestem Fußball-Wetter im West-Park-Stadion in den ersten Minuten auch zu Werke. Die Amberger Defensive musste in der Anfangsphase viel Arbeit verrichten, wobei beide Teams einige Zeit brauchten, um in ihren Rhythmus zu finden. Mit dem ersten einigermaßen gelungenen Angriff hatte der FC Amberg die erste Möglichkeit zum 1:0, doch Andreas Graml geriet zu sehr in Rücklage und setzte das Leder aus fünf Metern drüber (10.).

Besser machten es die Gastgeber im unmittelbaren Gegenzug: Fabian Schäll spielte den Ball aus dem Mittelfeld heraus auf den durchgestarteten Fabian Eberle, der sich nicht zweimal bitten ließ. Eiskalt vollstreckte der Torjäger, es war bereits sein 18. Treffer in dieser Saison, flach ins rechte untere Eck – FC-Schlussmann Matthias Götz hatte keine Abwehrmöglichkeit. Auch bei Schälls Freistoß (16.) hätte der FCA-Keeper wohl ebenso das Nachsehen gehabt, doch Maximilian Eberwein rutschte glücklicherweise knapp am Ball vorbei. Wer gedacht hatte, dass sich die personell ausgedünnten Gelb-Schwarzen verstecken würden, sah sich aber getäuscht. Nach 21 Minuten tankte sich Christian Knorr auf der linken Seite gegen die VfB-Abwehr durch, setzte aber das Spielgerät aus acht Metern lediglich ans Außennetz. Die Bemühungen der Oberpfälzer wurden schließlich doch belohnt: Nach einer Ecke von Marco Wiedmann stieg FC-Kapitän Kevin Kühnlein und köpfte das Leder als Aufsetzer unhaltbar für Eichstätts Torhüter Jonas Herter ins Tor – 1:1 nach 25 Minuten.

Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein flottes Bayernliga-Spiel, in dem beide Teams, auf Augenhöhe agierend, immer wieder den Weg nach vorne in den gegnerischen Strafraum suchten. So die Platzherren in der 32. Minute, doch Schäll köpfte aus kurzer Distanz den Ball Götz direkt in die Arme. Auf der Gegenseite wurde Graml im Sechzehner des VfB von Eberwein von den Beinen geholt, Referee Christian Keck entschied zu Recht auf Foul und Strafstoß für die Amberger. Den halbhoch getretenen Elfmeter von Kühlein fischte Herter allerdings reaktionsschnell aus der linken Ecke (40.). Die nächste Möglichkeit zur Amberger Führung hatte vor dem Seitenwechsel Graml auf den Fuß, doch er hatte bei seiner Volleyabnahme aus acht Metern nach einem feinen Pass von Daniel Gömmel sein Visier nicht richtig eingestellt und zielte drüber (43.). Ebenso Knorr bei seinem Freistoß aus 20 Metern in der Nachspielzeit – so blieb es nach kurzweiligen 45 Minuten beim 1:1 zur Halbzeit.

Es ist ein hochklassiges Spiel, in dem wir nicht chancenlos sind“, analysierte Gräf auf dem Weg in die Kabine. „Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten, wobei wir sogar ein bis zwei mehr als der Gegner besaßen. Wir hätten, nicht zuletzt wegen des Elfmeters, mit einer Führung in die Halbzeit gehen können, bzw. sogar gehen müssen“, so der Teammanager weiter. In unveränderten Aufstellungen gingen die Teams in den zweiten Durchgang. Die Gastgeber kamen, wie schon im ersten, mit viel Schwung auf den Platz und drängten auf den zweiten Treffer. Jedoch stand ihnen in der 50. Minute FC-Torwart Götz im Weg, als er nach einer Hereingabe von der rechten Seite den Schuss von Eberle aus sieben Metern gerade noch mit dem Bein klären konnte. Auch gegen Florian Grau, der aus rund zehn Metern versuchte, behielt Götz die Oberhand (57.).

Eichstätt machte in der Folgezeit vor allem über Kapitän Simon Böhm über die rechte Seite ungemein viel Druck. Vom FC Amberg war in dieser Phase im Spiel nach vorne nichts zu sehen, er wurde vom Sturmlauf des VfB in seine eigene Hälfte gedrängt. Erst nach 72 Minute gab es seitens der Gelb-Schwarzen ein Lebenszeichen, als es Marco Wiedmann aus 30 Metern versuchte, aber in Herter seinen Meister fand. Kurz davor hatte Philipp Federl für Eichstätt beinahe das 2:1 erzielt, doch sein Kopfball segelte um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (69.).

Das Aluminium stand dann dem VfB im Weg, als Sebastian Graßl aus 20 Metern volley abzog (78.) – Glück für den FC Amberg in dieser Situation. Der wiederum hatte in Person von Wiedmann die Chance zum 2:1, sein Schuss aus 18 Metern landete am Außennetz (80.). Eine Unachtsamkeit der Eichstätter hätte schließlich Knorr (88.) fast zum Siegtreffer ausgenutzt. Allerdings war Herter im VfB-Tor aufmerksam und einen Schritt schneller als der Amberger. In der gleichen Minute probierte es Wiedmann erneut mit einem Fernschuss, der aber am langen Pfosten vorbeistrich. So blieb es beim unterm Strich leistungsgerechten Unentschieden. (lg)

VfB Eichstätt – FC Amberg 1:1 (1:1)

VfB Eichstätt: Herter – Waffler, Eberwein, Böhm, Wolfsteiner – Graßl, Schräll, Federl, Schraufstetter – Eberle, Grau (87. Witasek).

FC Amberg: Götz – Geissler, Kühnlein, Helleder, Gömmel – Fischer, Busch, Keilholz, Graml (89. Haller) – Wiedmann – Knorr.

Tore: 1:0 Eberle (11.), 1:1 Kühnlein (25.).

Besondere Vorkommnisse: Herter (VfB) hält in der 40. Minute Foulelfmeter von Kühnlein (FC).

Zuschauer: 450.

Schiedsrichter: Christian Keck (Grünbach).

Aufrufe: 08.4.2017, 16:14 Uhr
Stephan LandgrafAutor