FC 95: Jenas neuer Angstgegner

,,Die Punkte, die wir gegen Jena holen, das sind Bonuspunkte", hat Schönbergs Trainer Axel Rietentiet seiner Mannschaft vor der Saison mit auf den Weg gegeben. Nach dem Bonuspunkt beim 0:0 in Jena hat der FC 95 jetzt drei weitere geholt. Und während die Schönberger ihren Sieg lauthals in der Umkleidekabine feierten, war es in der Umkleide der Thüringer still. Ganz still. Nur die rund 250 mitgereisten Fans, die sangen noch lauthals, wollten sich das Wochenende nicht durch den müden Kick ihrer Elf vermiesen lassen. Immerhin hatte der Anhang eine Zwei-Tage-Fahrt mit Übernachtung in Hamburg und Reeperbahn-Bummel gebucht. Doch mit einem Sieg ihrer Mannschaft wäre die weite Reise noch abgerundet worden.

Dass daraus nichts wurde, dafür haben die Grün-Weißen gesorgt. Wie schon im Hinspiel biss sich der Favorit die Zähne an der Abwehr der Schönberger aus. Gute Torchancen? Ganz genau eine, doch da stand Marcus Steinwarth dem Schuss von Tom Nattermann so im Weg, dass der Ball abgefälscht und hauchdünn über das von Jörg Hahnel gut gehütete Gehäuse flog. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon 1:0 für den Liga-Neuling. Und getroffen hat wieder die ,,Lebensversicherung", wie ihn Coach Rietentiet nennt. Henry Haufe. Nach einer Viertelstunde landete ein Abpraller vor seinen Füßen und Haufe setzte den Ball aus rund 20 Metern überlegt in die Maschen des Tabellendritten. Das war Haufes Saisontor Nummer elf. Lebensversicherung, mit dieser Titulierung kann Haufe allerdings nicht viel anfangen. ,,Das ärgert mich ein bisschen. Denn schöner wäre es, wenn die anderen auch einmal ein Tor machen würden". Haben sie diesmal aber nicht, und die ganz großen Chancen blieben nach der Führung auch auf Schönberger Seite aus. Auch, als die Gäste nur noch mit zehn Mann auf dem Platz standen, weil Niklas Erlbeck nach einem harten Einsteigen gegen Maximilian Rausch nach einer Stunde Spielzeit mit Rot vom Platz musste.

Jena drängte, doch ohne Durchschlagskraft. Schönberg konterte, aber ohne die freien Mitspieler richtig in Szene zu setzen. Egal, nach 95 hart umkämpften Minuten hatte Schönberg die drei Punkte sicher - und Jena einen neuen Angstgegner. Schönberg kletterte in der Tabelle auf Rang 13, hat jetzt 21 Zähler auf dem Konto. Bereits am kommenden Sonntag können weitere dazu kommen, denn der FC 95 hat erneut ein Heimspiel. Gegner ist dann der VfB Auerbach. Und wenn es nach den Schönbergern geht, dann soll nach der Partie wieder in ihrer Kabine gefeiert werden, während es in der anderen still ist. Ganz still.

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