2024-04-25T14:35:39.956Z

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Herbstmeister - Villingen spielt zwar unentschieden aber ist Herbstmeister. | Foto: Patrick Seeger.
Herbstmeister - Villingen spielt zwar unentschieden aber ist Herbstmeister. | Foto: Patrick Seeger.

FC 08 Villingen ist Herbstmeister

Denzlingen siegt in Bühlertal +++ FFC holt drei Punkte in Neustat +++ Solvay stoppt Negativ-Serie +++ Waldkirch Remis gegen Mörsch

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Unentschieden gespielt, aber dennoch am Feiern - Villingen ist Herbstmeister. Die Mannschaften dahinter, der FFC und die Denzlinger, marschieren aber im Gleichtakt mit dem Tabellenführer. Am Tabellenende kann Solvay nach zehn Niederlagen einen Sieg einfahren.

SV Bühlertal - FC Denzlingen 1:2
In einem hitzigen Spiel gelang dem FC Denzlingen im Spitzenspiel gegen den SV Bühlertal Sekunden vor Schluss der 2:1-Siegtreffer. Trotz 80-minütiger Unterzahl schlug sich der SVB tapfer. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da ging der Gast in Führung. Rino Saggiomo schlug eine Hereingabe lang in den Strafraum. Der vollkommen alleingelassene Timo Wehrle verwandelte die Direktabnahme ins kurze Eck. Acht Minuten späer foulte der kurz zuvor verwarnte Jannik Kohler im Mittelfeld Denzlingens Torben Stuckart und sah dafür die Ampelkarte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich, die spielerische Klasse des Tabellendritten deutlich, zu echten Torchancen kamen die Gäste allerdings nicht.Es dauerte bis zur 81. Minute, ehe sich Bühlertal für seinen Aufwand mit dem Ausgleich durch Robin Seifermann belohnte. Die letzten Minuten setzte Bühlertal alles daran, das Remis über die Zeit zu bekommen, wurden mit der letzten Situation aber bitter enttäuscht: Nach einem Freistoß aus der Denzlinger Hälfte landete der Abpraller beim freistehenden Saggiomo, der den Ball humorlos direkt abnahm und im oberen linken Winkel verwandelte.


Schiedsrichter: Wolf (Rheinfelden) - Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Timo Wehrle (5.), 1:1 Robin Seifermann (81.), 1:2 Rino Saggiomo (92.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Jannik Kohler (12./SV Bühlertal)


FC Neustadt - Freiburger FC 0:1
Wahrscheinlich zeichnet es eben eine Spitzenmannschaft doch aus, wenn sie weiterhin an sich glaubt und gleich in Spiel eins nach einer unerwarteten Niederlage die Wende schafft und wieder gewinnt. In der ersten Halbzeit hatte es der FFC im Neustädter Jahnstadion mit sich heftig wehrenden Gastgebern zu tun, die gar hätten in Führung gehen können. Doch einen Schuss von Fabian Gutscher (11.) lenkte Keeper Tim Kodric zur Ecke, und ein Kopfball von Christoph Bruhn (12.) strich am rechten Tordreieck vorbei. Auf der anderen Seite war es lediglich Marco Senftleber, dessen Schuss nach einer guten halben Stunde das Tor knapp verfehlte.
Nach dem Wechsel kam der FFC deutlich besser ins Spiel, was auch daran lag, dass die Kräfte des FCN mehr und mehr erlahmten, sie ihrem kräftezehrenden Auftritt im Abschnitt eins Tribut zollen mussten. Je länger die Partie dauerte, desto seltener tauchten sie in der Freiburger Hälfte auf, geschweige denn im Strafraum. Der Druck der Freiburger wurde immer größer, die Chancen häuften sich, wenn auch erst in der Schlussviertelstunde. Marco Senftleber (75.) traf zuerst den Pfosten, eine Minute später jagte er den Ball per Volleyschuss knapp vorbei. Nach einem Zuspiel von Fabian Amrhein, der geraden erst eingewechselt worden war, traf er aus der Drehung zum siegbringenden 1:0. Ungewöhnlich, dass ein Vorlagengeber schließlich zum Matchwinner erkoren wird. Fabian Amrhein widerfuhr genau dies. „Wegen ihm haben wir gewonnen“, freute sich FFC-Cheftrainer Ralf Eckert, „das soll er genießen mit seinen 19 Jahren.“
Das Neustädter Trainerduo Gallmann hätte sich ein besseres Resultat gewünscht, zumal man zuvor in drei Spielen (sieben Punkte) ungeschlagen geblieben war. „Der FFC war wahrscheinlich genau diese eine Tor besser“, meinte Klaus Gallmann, und Bruder Benjamin ergänzte: „Auch wenn wir ohne Punkte dastehen, war es wieder ein Schritt nach vorne.“ Tatsächlich hatte sich ihreElf gegen die Freiburger so teuer wie möglich verkauft und einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen als einige Konkurrenten.


Schiedsrichter: David Schmidt (Ortenberg) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Kevin Senftleber (78.)


FC Bad Dürrheim - Kehler FV 07 2:1
Mario Giesler prüfte vor 100 Zuschauern den starken Kehler Torhüter Florian Streif bereits in der vierten Minute. Die Bad Dürrheimer hatten auf dem Kunstrasen mehr vom Spiel, ohne zwingend zu agieren. In der 29. Minute kam Dominik Compagnucci-Almeida in aussichtsreicher Position zum Schuss, verzog aber. Auf der anderen Seite ließ Anis Bouziane eine gute Chance der Kehler aus. Christian Braun foulte anschließend David Assenmacher so heftig, dass der FV-Spieler verletzt ausgewechselt werden musste.
Gerade mal 20 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da jubelten die Gastgeber über das 1:0. Nach schöner Vorarbeit von Nico Tadic und Almeida-Compagnucci traf Sime Fantov ins Kehler Tor. Bad Dürrheim war jetzt klar überlegen. Nach einer Stunde konnte Torwart Streif einen Versuch von Christian Braun noch abwehren. Eine Minute später traf Sime Fantov jedoch zum zweiten Mal an diesem Nachmittag. Er war nach einem schönen Zuspiel von Felix Schaplewski erfolgreich. Die Kurstädter kontrollierten nun die Partie. Erst in der 90. Minute konnte Mohamed Kateb noch auf 1:2 verkürzten. Das Tor fiel zu spät. „Es war eine gute Mannschaftsleistung von uns“, sagte der überragende Sime Fantov, der erstmals in seiner Laufbahn zwei Tore in einer Verbandsligapartie für die Dürrheimer erzielte. Der Kehler Coach Alexander Hassenstein meinte nach dem Schlusspfiff: „Wir waren 20 Minuten gut im Spiel. Dann haben wir durch individuelle Fehler den Gegner stark gemacht. Die zweite Halbzeit haben wir verpennt und deshalb verdient verloren.“ Der Dürrheimer Trainer Reiner Scheu war hingegen hochzufrieden: „Wir haben 70 Minuten sehr, sehr gut gespielt. Die Mannschaft hat Lauffreude und Einsatz gezeigt. Über weite Strecken bin ich sehr zufrieden, auch wenn das Gegentor am Ende unnötig war. Die zwei Tore von Sime Fantov freuen mich für ihn. Er arbeitet hart, er ist ein guter Junge.“ Bad Dürrheim hat nach der Hinrunde 26 Punkte aus 18 Spielen. Scheu: „26 Punkte, damit bin ich hochzufrieden. Wenn wir die in der Rückrunde auch holen könnten, wäre das sehr gut.“


Schiedsrichter: Roeder (Gundelfingen) - Zuschauer: 100.
Tore: 1:0, 2:0 Fantov (46.,61.), 2:1 Kateb (90.).


SV Linx - FC 08 Villingen 2:2
Der FC Villingen ist Herbstmeister. Ein Punktgewinn beim umkämpften 2:2 beim Tabellenvierten SV Linx reichte dank der um vier Treffer besseren Tordifferenz zum schönen aber wertlosen Titel.
Obwohl die Linxer Rasenpfleger in großer Eigeninitiative versucht hatten, den Platz bespielbar zu machen, war von beiden Teams Schwerstarbeit gefordert. Viele hohe Bälle statt gepflegtem Passspiel gab es zu sehen. Villingen begann stark, Benedikt Haibt zwang den Linxer Keeper Daniel Künstle (8.) zu einer Glanzparade. Dann Elfmeterpfiff – niemand wusste warum. Dragan Ovuka war zu Boden gegangen, Nedzad Plavci nahm das Geschenk dankend an und verwandelte zum 1:0 (17.). Sein 19. Saisontreffer. Die Linxer antworteten mit verstärkter Offensive. Mit einem Treffer Marke Tor des Monats glich die Heimelf aus: Marc Rubio, mit dem Rücken zum Tor, versenkte den Ball aus der Drehung zum 1:1 im linken Torwinkel.
Nach der Pause verhinderte 08-Torhüter Daniel Miletic bei Rubios Torschuss mit den Fingerspitzen die Linxer Führung. Andererseits wirbelte Villingens Turan Sahin mächtig auf der rechten Seite. SVL-Coach Sascha Reiss stellte in der Abwehr um und das nutzte Villingen eiskalt: Turan Sahin zog einen Spurt an und sein neuer Gegenspieler Geoffrey Feist konnte nicht folgen. Ein Schuss aus vollem Lauf schlug zum 2:1 (69.) im Linxer Tor ein. Das zweite sehenswerte Tor des Tages brachte die Villinger dem Sieg nahe, aber der SV Linx zeigte eine tolle Moral. Zunächst hätte Marc Rubio mit einem Heber Daniel Miletic fast überrascht, der im Zurücklaufen den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken konnte. Dann rettete Miletic gegen den dribbelstarken David Göser und in der Schlussphase geschah, was man Gleichberechtigung nennt: Nachdem Alexander Merkel zu Boden sank, entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß für Linx. Miletic war in der richtigen Ecke, aber der Schluss von Rico Schmider schlug zum 2:2 (82.) ein. „Ich muss mit dem Ergebnis leben. Es war ein kampfbetontes Spiel, die Mannschaft hat alles gegeben, auch wenn es zum Sieg heute nicht gereicht hat“, sagte Villingens Trainer Jago Maric.


Schiedsrichter: Satriano (Zell i. W.) - Zuschauer: 310..
Tore: 0:1 Plavci (17.,FE), 1:1 Rubio (42.), 1:2 Sahin (69.), 2:2 Schmider (82.,FE.).


SV Solvay Freiburg - SC Pfullendorf 1:0
Mit dem dritten Saisonsieg schöpft Solvay Freiburg neue Hoffnung im Abstiegskampf. „Die zehnte Niederlage in Folge wollten wir nicht kassieren.Die Partie war Not gegen Elend, und wir gingen als Sieger vom Platz“, freute sich Solvay-Coach Boris Darvich. Im ersten Abschnitt waren die Gastgeber tonangebend. So köpfte Miguel Rosales Angulo (10.) an den Pfosten des Gästetores. Ein abgewehrter Ball leitete dann fast nach einer halben Stunde das 1:0 ein. Freiburgs Erlwin Barbullushi fiel die Kugel vor die Füße und trocken netzte er ins lange Eck ein. Die Freiburger tratgen mit der Führung im zweiten Abschnitt mit mehr Selbstbewusstsein auf. Über ein mehr an Einsatz versuchte sich der SC Pfullendorf heran zu kämpfen. Die heimische Defensive verhinderte mit ihrer Vielbeinigkeit ein durchkommen. Solvay-Kapitän Ali Hassoun und Mangu konnten ihre guten Aktionen nicht mit einem zweiten Treffer belohnen. Als bei Pfullendorf auch nach vier Einwechslungen die Ideen ausblieben meinte ein heimischer Fan: „Wir gewinnen.“ Er lag richtig mit seiner Einschätzung. In der Nachspielzeit zimmerte SCP-Akteur Heiko Behr den Ball noch an die Latte.


Schiedsrichter: Brombacher (Kandern) - Zuschauer: 63.
Tore: 1:0 Erlwin Barbullushi (29.)


FC Waldkirch - 1. SV Mörsch 1:1
Gerechtes Remis nach zwei verschiedenen Halbzeiten. Während in der ersten Spielhälfte Waldkirch klare Vorteile hatte, waren die Mörscher nach dem Wechsel am Drücker.
Nach 20 Minuten brachte Dennis Kaltenbach per Kopfball nach sehenswerter Flanke von Haider Dirani die Gastgeber in Front. Kurz danach verfehlte Kaltenbach nur knapp das Mörscher Gehäuse. Eine Glanztat von SV-Keeper Fabian Hegele (29.) bei einem Schuss von Marcel Klüber verhinderte das 2:0. Kurz vor der Pause klärte Waldkirchs Torhüter Lukas Lindl einen gefährlichen Schuss aus spitzen Winkel von Dennis Klemm. Nach dem Wechsel erhöhte Waldkirch das Tempo. Kaltenbach tankte sich in den Strafraum, blieb aber mit seinem Flachschuss an der vielbeinigen Gästeabwehr hängen (58.). Nach gut 20 Minuten löste sich Mörsch aus dieser Druckphase und kam zu Gelegenheiten. Ein Konter landetet bei Klemm (78.) der von Simon Schultis an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde. Der Referee entschied auf Foulelfmeter und Rot gegen Schultis. Den zu schwach geschossenen Strafstoß von Klemm parierte Lindl reaktionsschnell. Wenig später hatten die Gäste erneut Pech, als ein Kopfball von Leiss an den Pfosten klatschte. Auch bei einem Distanzschuss von Tobias Gauder, der tückisch aufsetzte, reagierte Lindl sicher. Bei einem Kopfball von Dominic Riedel nach Freistoßflanke, eine Minute vor dem Ende war er aber machtlos. FCW-Spielertrainer Beni Pfahler war über den späten Ausgleich natürlich nicht glücklich: „Das Spielniveau war recht gut. Die vorhandenen Räume in der Druckphase von Mörsch konnte mein Team nicht nutzen. Die gezeigte Leidenschaft wurde leider wieder einmal nicht belohnt.“


Schiedsrichter: Renner (Meßkirch) - Zuschauer: 170
Tore: 1:0 Dennis Kaltenbach (21.), 1:1 Dominic Riedel (89.)
Platzverweise: Rot gegen Simon Schultis (79./FC Waldkirch)


FC Auggen - FC Bötzingen 4:2
Zu Beginn spielten eigentlich nur die Kaiserstühler: Karakurt kam über rechts und flankte auf Ebrima Jallow, der zum Führungstreffer einnetzte (14.). Zwei Minuten später hätte Calvin Makang-Njem fast das 2:0 erzielt, sein Kopfball strich aber am Tor vorbei. Auggen kam nur langsam in Tritt, versuchte es vor allem mit langen Bällen. Als Muhammed Aslan links durch den Strafraum marschierte, fand er David Held, der für das 1:1 sorgte (29.). Schließlich gelang es Matthias Dold, links bis an die Grundlinie vorzudringen und das 2:1 per Flugkopfball durch Fredrik Wettlin kurz vor der Pause vorzubereiten (45.). Nach Wiederanpfiff war die Heimelf deutlich im Vorteil, da der Bötzinger Spielertrainer Gilles Ekoto-Ekoto kurz vor dem Wechsel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war. Er haderte deshalb hinterher mit Schiedsrichter Sven Pacher. In Überzahl trumpfte der FCA zunächst auf: Bastian Bischoff ließ es innerhalb von fünf Minuten zweimal im Bötzinger Kasten klingeln (52., 57.). Zwei weitere Chancen vergab der Auggener Angreifer indes.
Die letzten 20 Minuten der Partie verliefen eher einseitig. Bei Bötzingen machte sich das Fehlen von Auswechselspielern bemerkbar, jedoch war ihr Kampfgeist bemerkenswert. Nach einem Foul durch den FCA-Kapitän Sebastian Wettengel an Jallow gab es Elfmeter, den Keeper Elias Kiefl zwar abwehren konnte, im Nachschuss aber war Dersim Karakurt zur Stelle und verkürzte auf 2:4 (75.).

„Ich zolle meiner Mannschaft großen Respekt“, sagte Gilles Ekoto-Ekoto im Pressegespräch. „Vor dem Anpfiff wusste ich überhaupt nicht, ob wir überhaupt genügend Spieler zusammenbekommen – aber es hat gerade für die erforderlichen Elf gereicht.“ Enzo Minardi lobte die Gäste: „Kompliment an Bötzingen, das sich in den ersten 20 Minuten gut verkauft hat und sogar besser war als wir.“ Seine Mannen seien zu lässig ins Spiel gegangen, bedauerte er. Ebenfalls habe sein Team hinten raus wieder nachgelassen.
Der Auggener Kapitän Sebastian Wettengel freute sich über Platz fünf zum Ende der Hinrunde und wollte das Spiel nicht groß kommentieren: „Uns waren die drei Punkte wichtig – egal mit welchem Endstand“. Bastian Bischoff hatte eine schlüssige Erklärung für seinen Doppelpack parat: „Der Trainer erklärte mir in der Pause, dass ich innerhalb einer Viertelstunde zwei Tore schießen müsse, sonst würde er mich auswechseln. Dann hab’ ich das halt mal gemacht.“ Vor dem Derby wurde wie bei allen Spielen im Bezirk Freiburg mit einer Schweigeminute an die vor einer Woche ermordete Carolin G., der ehemaligen Spielerin des TuS Oberrotweil und SV Gottenheim, gedacht.


Schiedsrichter: Pacher (Donaueschingen) - Zuschauer: 350.
Tore: 0:1 Jallow (14.), 1:1 Held (29.), 2:1 Wettlin (45.), 3:1, 4:1 Bischoff (52.,57.), 4:2 Karakurt (75.,FE.).

Aufrufe: 013.11.2016, 18:38 Uhr
Badische ZeitungAutor