FC 07 Albstadt gastiert bei Normannia Gmünd

„Wir sind im Soll“, bilanziert Alexander Eberhart nach den ersten sechs Spielen: mit acht Punkten und einem passablen Torverhältnis (6:7). Und dennoch bleibt der Albstädter Kommandogeber weiter skeptisch: „Wir sind ordentlich gestartet, aber mit der Niederlage in Freiberg haben wir fast keinen Puffer mehr auf die Abstiegsplätze.“ Mit 0:3 unterlag der FC 07 am vergangenen Samstag beim Titelaspiranten, präsentierte sich ängstlich und ideenlos am Neckar. „Die Körpersprache hat komplett gefehlt“, moniert der frühere Regionalliga-Spieler, welcher die Pleite am Neckar noch am Samstagabend mit der Mannschaft besprochen hat. „Wir haben das Spiel zeitnah aufgearbeitet“, so der 41-Jährige weiter, „die Mannschaft hat selbstkritisch ihren Auftritt in Freiberg reflektiert. Damit ist die Sache abgehakt.“

Tabellarisch blieb die zweite Niederlage natürlich nicht ohne Konsequenzen, die Albstädter rutschten von Platz sechs auf zehn ab. Nur noch zwei Zähler trennen die Blau-Weißen von einem Abstiegsplatz – und dem morgigen Kontrahenten: dem 1. FC Normannia Gmünd. Die Truppe von Trainer Beniamino Molinari blieb bislang hinter den Erwartungen zurück, hat zuletzt dreimal in Folge verloren: gegen Aufsteiger Pfullingen (1:2), Freiberg (0:2) und Sindelfingen (1:3). Der letzte Erfolg des Ex-Oberligisten liegt bereits drei Wochen zurück – damals war Normannia mit 3:0 über den FV Olympia Laupheim erfolgreich. „Das hat sich Gmünd anders vorgestellt“, erklärt Eberhart, „mit dem Abstieg wollte Normannia nichts zu tun haben.“ Die Realität ist allerdings eine andere: Mit vier Niederlagen und nur zwei Siegen rangiert Gmünd aktuell auf dem Relegationsrang, ist punktgleich mit dem Tabellen-13. Sportfreunde Schwäbisch Hall (beide sechs Punkte, Anm. d. Red.).

Nach dem knappen 2:1-Erfolg im württembergischen Verbandspokal gegen den Landesligisten Bad Boll und dem Einzug ins Achtelfinale visierte Gmünd die Trendwende an. Die blieb in der Liga allerdings aus. Trotz einer 1:0-Pausenführung unterlag der 1. FC Normannia im Echaztal. „Gmünd hat keine schlechte Mannschaft“, betont Cedo Vujacic. Der Sportkoordinator des Fusionsklubs verweist auf „ein routiniertes Team mit einigen hochkarätigen Neuzugängen“. Sieben Spieler haben den Verein im Sommer verlassen – acht sind neu im Kader, darunter der oberligaerfahrene Patrick Lämmle, der vom SGV Freiberg kam, und der Deutsch-Italiener Gioacchino Colletti (SSV Ulm), welcher ebenfalls schon höherklassig am Ball war. „Das ist eine ganz abgezockte Truppe mit einer hohen Qualität in der Offensive“, sagt der frühere Albstädter U 23-Coach über den morgigen Kontrahenten. Der spielt gerne mit zwei klassischen Spitzen, ist aber auch im 4:3:2:1-System mit einem klugen Konterspiel brandgefährlich. „Wir dürfen nicht ins offene Messer laufen“, fordert Vujacic, „wollen uns aber auch nicht verstecken.“

Nach der Negativserie erwarten die Albstädter Verantwortlichen einen „angeschlagenen Gegner, der sich rehabilitieren möchte“. Mit Neuzugang Colletti, Regisseur Marvin Gnaase sowie den Topangreifern Christian Essig und Felix Bauer besitzen die Gmünder zweifelsohne ein Riesenpotenzial in der Offensive – stehen aber auch defensiv stabil. „Normannia zählte in der Vorsaison zu den besten Klubs der Liga“, betont Vujacic, „ist aber schlecht gestartet. Für beide Klubs ist das morgige Spiel richtungsweisend.“

Zum morgigen Verbandsliga-Duell im Jahn-Stadion (15.30 Uhr) besteht für die FC 07-Anhänger Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus. Abfahrt ist um 11.45 Uhr am Albstadion.