1. FC Schweinfurt 05 - SV Schalding-Heining 5:0 (1:0)
"Es ist hart nach so einer Partie die richtigen Wort zu finden", musste SVS-Trainer Mario Tanzer nach den 90 glücklosen wie ernüchternden Minuten im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion erstmal kräftig schlucken. Nach kurzer Bedenkzeit führte er die ersten 30 Minuten an, in denen Schalding "klar besser" war. "Zudem hätten wir einen Elfmeter bekommen müssen", merkte Tanzer in Gedanken an die Aktion von Manuel Müller gegen Josef Eibl - unmittelbar nach einem Pfostenfreistoßknaller von René Huber (15.) - richtigerweise an. Doch die starke wie glücklose Anfangsphase der Gäste brachte eben nichts Zählbares und die Taktik des FC begann zu fruchten. "Heute war unser klares Ziel, den Gegner das Spiel machen zu lassen. Das ist zu einhundert Prozent aufgegangen", freute sich Klaus hinterher. "Sonst haben wir immer Komplimente bekommen, die Punkte mussten wir aber unseren Gegnern überlassen. Überrascht war ich, dass Schalding Dreierkette gespielt hat. Darauf mussten wir uns erst einstellen." In Minute 33 war die Akklimatisierung aber beendet. Steffen Krautschneider gelang nach Zuspiel von Michael Kraus per Kullerball das 1:0. Keeper Werner Resch, der seine neon-orangen Farben mit einigen Glanzparaden vor einer noch höheren Niederlage bewahrte, wurde hier ausnahmsweise am falschen Fuß erwischt. In der Schlussminute des ersten Durchgangs vergab Michael Pillmeier die nächste Schaldinger Großchance. Nach dem Seitenwechsel stellte der FC dann aber auf Mittelfeld-Raute um und spielte sich in einen Rausch, der mit dem 5:0 in Minute 88 seinen Höhepunkt erreichte. Das FC-Tor-Lied lief auf Dauerschleife und Schalding musste eine ungeahnte Klatsche über sich ergehen lassen. Mit einem versenkten Elfmeter bestrafte Steffen Krautschneider ein völlig planloses SVS-Foulspiel an der 16er-Kante (57.). Beim 3:0 staubte Marino Müller nach einer Resch-Parade ab (78.), das 4:0 legte Tom Jäckel nach Zuspiel von Neuzugang Pablo Pigl nach (85.) und Michl Kraus legte den Ball zwei Minuten vor Schluss - zum Fünften - an Resch vorbei ins kurze Eck. "Die Höhe der Niederlage nehme ich klar auf meine Kappe", schloss Tanzer seine Ausführungen. "Die Mannschaft hat nach den Wechseln nie zueinandergefunden. Es ist offenbar auch noch nicht bei jedem angekommen, dass wir gegen den Abstieg spielen."
Schiedsrichter: Roman Potemkin (Friesen) - Zuschauer: 1.051
Tore: 1:0 Steffen Krautschneider (33.), 2:0 Steffen Krautschneider (57. Foulelfmeter), 3:0 Marino Müller (78.), 4:0 Tom Jäckel (85.), 5:0 Michael Kraus (88.)
SV Wacker Burghausen - FC Memmingen 2:0 (1:0)
Der SV Wacker Burghausen hat dank einer konzentrierten Leistung den zweiten Heimsieg der Saison eingefahren. Die Truppe von Chefcoach Mario Demmelbauer besiegte einen an diesem Tag enttäuschenden FC Memmingen mit 2:0. Die Partie begann äußerst gemächlich, in den ersten zehn Minuten passierte so gut wie nichts. Mit der ersten nennenswerten Offensivaktion gingen die Hausherren dann aber gleich in Führung. Benjamin Kindsvater setzte sich am linken Flügel energisch durch und legte ab zu Tobias Schröck. Der zog vom linken Strafraumeck Richtung Zentrum und zirkelte die Kugel gefühlvoll ins lange Eck (12.). Keine Chance für Gäste-Keeper Martin Gruber. Beflügelt von der Führung versuchte der SVW nachzulegen. Standardexperte Christoph Burkhard setzte in der 22. Minute einen Freistoß von der Strafraumkante nur knapp neben das Gehäuse. In der 30. Minute hätte Daniel Jais fast seinen Premierentreffer für die Burghauser erzielt. Uli Taffertshofer flankte von links, Jais schraubte sich in die Höhe und setzte seinen gut getimten Kopfball nur um Haaresbreite neben den Memminger Kasten. A propos Memmingen, die Schwaben blieben im ersten Durchgang sehr blass und rückten auch nach dem Rückstand nich von ihrer taktischen Ausrichtung ab. Der FCM lauerte fast ausschließlich auf Fehler der Hausherren, die ihnen den Gefallen aber nicht machten und so ging Wacker folgerichtig mit der Führung in die Kabinen. Im zweiten Durchgang agierte Burghausen weiter druckvoll und wiederum wäre Daniel Jais fast zur Stelle gewesen. Der kurz zuvor eingewechselte Yunus Karayün bediente von der rechten Seite den in der Mitte postierten Ex-Löwen, aber Jais knallte das Spielgerät völlig frei aus sechs Metern am linken Pfosten vorbei (58.). Zwei Minuten später legte sich Kapitän Christoph Burkhard den Ball 18 Meter vorm gegnerischen Tor zurecht. Kurzer Anlauf und Burkhard schlenzte die Kugel ins kurze Eck (60.). Der verdutzte Gäste-Keeper Martin Gruber rechnete wohl mit einer Flanke. Im Anschluss hatten die Gastgeber nur noch eine brenzlige Situation zu überstehen. Kurz vor Schluss verschätzte sich SVW-Abwehrspieler Danilo Duvnjak bei einem langen Ball. FCM-Stürmer Michael Geldhauser konnte dadurch alleine auf den Wacker-Kasten zusteuern, setzte aber den Ball am linken Pfosten vorbei (86.). Damit blieb es beim verdienten 2:0 der Hausherren.
Schiedsrichter: Marco Achmüller (Würding) - Zuschauer: 1.280
Tore: 1:0 Tobias Schröck (12.), 2:0 Christoph Burkhard (60.)
FV Illertissen - VfR Garching 3:1 (0:0)
Es war ein Geduldsspiel für die Illertisser, die sich am Ende dann doch hochverdient durchsetzten. Aber es dauerte bis zur 70. Minute, ehe der FVI gegen den Aufsteiger die Weichen auf Sieg stellen konnte. Vom Anpfiff weg übernahmen die Hausherren das Kommando und konnten sich vor allem über die Außen in Szene setzen. In der zehnten Minute hätte es bereits im Kasten der Gäste klingeln müssen, aber Andreas Spann und Ardian Morina konnten per Doppelchance den Ball nicht im VfR-Gehäuse unterbringen. Und in dieser Schlagzahl ging es weiter. In Minute 14 fasste sich Tobias Heikenwälder ein Herz und hämmerte aus 25 Metern einfach mal drauf. Sein Geschoss klatschte an den Pfosten, da wäre selbst der an diesem Tag überragende Gäste-Keeper Sebastian Seibold absolut machtlos gewesen. Die Truppe von Coach Holger Bachthaler zog phasenweise ein regelrechtes Powerplay um den Sechzehner der Gäste auf, allein das Runde wollte nicht ins Eckige. Und die Fahrlässigkeit der Hausherren wäre kurz vor dem Halbzeitpfiff fast noch bestraft worden. Garchings Mike Niebauer kam nach einem Freistoß am langen Pfosten an den Ball und setzte diesen per Kopf ans Außennetz. Auch nach der Pause bleib der FVI am Drücker, scheiterte aber immer wieder an Teufelskerl Seibold, der die Schwaben fast zur Verzweiflung hätte bringen können - aber eben nur fast. Denn in der 70. Minute war es aus Sicht der Illertisser dann endlich soweit. Ecke von Tobias Heikenwälder und Kapitän Uli Klar wuchtete die Kugel per Kopf in die Maschen. Damit war der Bann gebrochen. Kurz vor Schluss legte Tobias Heikenwälder das 2:0 drauf, als er nach einem Konter allein vor Keeper Seibold auftauchte und eiskalt unten links verwandelte (87.). Die Partie schien gelaufen, doch in der Schlussminute sorgte Oliver Hauck nach einem dicken Patzer von FVI-Keeper Patrick Rösch noch einmal für kollektives Zittern auf Hausherrenseite (90.). Aber in der Nachspielzeit beruhigte Marco Hahn die Nerven des FVI-Anhangs und markierte mit seinem Treffer zum 3:1 die Entscheidung (90.+2).
Schiedsrichter: Matthias Zacher (Nußdorf/Inn) - Zuschauer: 396
Tore: 1:0 Ulrich Klar (70.), 2:0 Tobias Heikenwälder (87.), 2:1 Oliver Hauck (90.), 3:1 Marco Hahn (90.+2)
FC Ingolstadt 04 II - SpVgg Greuther Fürth II 1:0 (1:0)
Die SpVgg Greuther Fürth II musste nach 90 Minuten mit hängenden Köpfen zur Kenntnis nehmen, was man am heutigen Samstagnachmittag unbedingt verhindern wollte: die dritte prestigeträchtige Niederlage in Serie gegen ein Bundesliga-Nachwuchsteam. Nachdem die U-23/21-Vergleiche gegen den TSV 1860 München und den FC Augsburg jeweils schon knapp mit einem Tor Differenz verloren gingen, war auch das Gastspiel in Ingolstadt nicht von Erfolg gekrönt. Die Elf von Mirko Reichel vergab beste Gelegenheiten zumindest den Ausgleichstreffer zu erzielen. Joker Stefan Maderer brachte das Kunststück fertig, zweimal freistehend den Ball nicht an den Fürther Abwehrspielern samt Keeper vorbeizubringen (69./71.). Durchgang eins läuteten die Schanzer stilecht mit dem Führungstreffer ein. Andreas Buchner bereitete aus zentraler Position für Aloy Ihenacho vor, der gefühlvoll zum 1:0 einlochte (9.). Zuvor waren die Fürther etwas druckvoller, die einzig wirklich gefährliche Chance der Gäste blieb aber Aykut Civeleks Freistoß aus rund 30 Metern, der knapp über die Latte segelte (36.). Der zweite Durchgang begann zerfahren und teils überhart geführt. Die Folge waren zahlreiche gelbe Karten. Muhammed Kayaroglu hätte für eine grobe Unsportlichkeit - ein Schlag ins Gesicht von Ingolstadts Dominik Weiß - auch einen Platzverweis sehen können (50.). Es blieb aber bei Gelb und einer blitzschnellen, wohl disziplinarischen Auswechslung von Coach Reichel. Joker Maderer verpasste mit seinen beiden Topchancen eine Ergebniskorrektur. Und so blieb's beim knappen Sieg, der in der dritten Minute der Nachspielzeit beinahe noch einen Tick höher ausgefallen wäre. Aber Schiedsrichter Julian Kreye ordnete den Tatort beim Foul von Keeper Alexander Sebald gegen Ingolstadts Ihenacho auf "knapp außerhalb" der Strafraums ein. Und wenig später durfte sich Coach Tommy Stipic über einen knappen aber sicher etwas glücklichen Prestigesieg freuen.
Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Aloy Ihenacho (9.)
FC Augsburg II - SpVgg Oberfranken Bayreuth 0:2 (0:0)
Eine Partie mit nur wenigen Highlights entschied die SpVgg Oberfranken Bayreuth knapp für sich. Das 2:0 in der Augsburger Ausweich-Heimstätte "Paul-Renz-Sportanlage" war gleichsam der erste Saisonsieg der Oberfranken im sechsten Anlauf. Schon im ersten Durchgang konnte die Elf von Dieter Kurth sehenswert mithalten mit den technisch beschlagenen Augsburgern, die in Halbzeit zwei den großen Druck vermissen ließen, insbesondere nach dem 0:1-Rückstand. So blieb die Topchance von Minute 15, als Valonis Kadrijaj aus kurzer Distanz an Andi Sponsel scheiterte, die einzig richtig gute Gelegenheit der Hausherren. Ein Standard brachte nach dem Seitentausch das 0:1. Von rechts segelte die Hereingabe zu Tobias Ulbricht, der am zweiten Pfosten einköpfte (74.). In der Schlussphase wollte der FCA seine letzte Chance nutzen, das Spiel doch noch mal rumzubiegen. Es eröffneten sich Konterchancen für Bayreuth und Dominik Stolz nutzte in der Nachspielzeit eine davon per Kopf zum 0:2-Endstand. Und schon war er perfekt, der erste Saisondreier für die "Altstadt" gegen einen FCA II, der heute nicht zu seinem Spiel gefunden hat. "Man darf in dieser Liga keinen Gegner unterschätzen, leider hat meine Mannschaft das heute getan. Es hat uns an Kampf, Leidenschaft und Spielfreude gefehlt. Wir haben die Partie verdientermaßen verloren", musste FCA-Trainer Dieter Märkle nach Schlusspfiff kritisch anmerken.
Schiedsrichter: Florian Riepl (Altenerding) - Zuschauer: 229
Tore: 0:1 Tobias Ulbricht (74.), 0:2 Dominik Stolz (90.+2)
SV Seligenporten - FC Eintracht Bamberg 0:0
Torlos trennten sich die bisher im Saisonverlauf noch glücklosen Teams aus Seligenporten und Bamberg. Vor 288 Zusehern - darunter die beiden Ex-Club-Profis Thomas Ziemer und Michael Wiesinger - zeigte der SVS zunächst ein deutliches Ballbesitz-Übergewicht. Marco Christs Versuch segelte nach einer Viertelstunde knapp über die Torlatte. Auch die Gäste aus Bamberg zeigten sich zunächst äußerst verunsichert, ob der glücklosen Auftritte der vergangen Ligawochen. Im zweiten Durchgang nahm die Partie deutlich an Fahrt auf, es entwickelte sich phasenweise ein offener Schlagabtausch. Rico Röders Schuss bereitete FCE-Keeper Mario Aller dabei ebenso viel Mühe wie sie Dominik Brunnhübner beim Angriff von Florian Wenninger über links hatte. In der Schlussphase - nachdem Christ eine letzte Freistoßgelegenheit abgefälscht knapp über den Kasten setzte - flachte die Partie dann wieder auf ein Null-zu-Null-Niveau ab. Und die Mannschaften durften einen Punkt in Empfang nehmen, den beide - mitsamt des Pokalerfolgs vom Mittwoch - liebend gerne gegen den ersten Ligadreier eingetauscht hatten. So geht das Warten auf den Befreiungsschlag in die nächste Runde und sowohl der SVS als auch der FCE müssen in einer Woche obendrein in der womöglich erneut kräftezehrenden zweiten Englischen Pokalwoche ran.
Schiedsrichter: Tobias Baumann (Seebach) - Zuschauer: 288
Tore: Fehlanzeige
Die Freitagsspiele: Kickers drehen Spiel - Buchbach trotzt Club II 0:0 ab
FV Illertissen – VfR Garching
(Bilanz: bisher keine Ligadirektduelle)*
Erstmals in der Vereinsgeschichte stehen sich diese beiden Teams gegenüber. Der Tabellenvierte und zweifache Bayerische Amateurmeister aus Illertissen empfängt den Tabellenzehnten, der erst ein Spiel verloren hat. Das hat man auch in Illertissen mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen, wie FVI-Trainer Holger Bachthaler wissen lässt: "Gegen einen starken und bislang sehr diszipliniert spielenden Aufsteiger wird vor allem die Chancenverwertung von großer Bedeutung sein." In fünf Spielen haben die Mittelschwaben nämlich erst sechs Treffer erzielt. Der Weggang von Torjäger Vitalij Lux nach Jena ist ein Verlust. Der VfR zeigt sich treffsicherer. Der Klub aus dem Münchner Nordosten, der dreimal in Folge aufgestiegen ist, hat auch erst eine Partie gewonnen, kann aber auf gute Ergebnisse zurückblicken. Und das mit einer verkappten U23. "Drei Unentschieden nacheinander gegen Teams wie 1860 II und Augsburg II. Das ist beachtlich. Aber gegen Ingolstadt haben wir diesmal wirklich zwei Punkte liegen gelassen. Trotzdem hat es unsere "Schnullerbande" - keiner ist älter als 22 Jahre - in der Abwehr ordentlich gemacht, nachdem Daniel Steinacher aus privaten Gründen gefehlt hat. Am Samstag in Illertissen wartet nun ein weiterer harter Brocken auf uns", weiß Garchings Co-Trainer Günter "Eddy" Edahl. "Deren Kader ist gut besetzt auch wenn sie noch nicht so richtig in Schwung gekommen sind. Die Aufgabe wird schwer aber nicht unlösbar. Und mit unserer Auswärtsstärke aus Bayernligazeiten ist auch in Illertissen was zu holen. Erstmals könnte Michael Weicker nach seinem Kreuzbandriss in den Kader rücken. Das Tor hütet diesmal Sebastian Seibold", verrät Edahl.