Allgemeines

Nach fünf erfolgreichen Cheftrainerjahren trennen sich die Wege von Trainer Robert Färber und dem SVR. F.:Becherer

Färber-Ära endet nach 22 Jahren im Sommer

SVR verlängert nicht mit langjährigem Spieler, Assistent und Cheftrainer +++ Nachfolger soll im März präsentiert werden +++ Färber: »Klassenerhalt eintüten, dann ist mein Auftrag hier beendet.«

Verlinkte Inhalte

Bayernliga Süd 14/15

Robert Färber

Überraschung in Raisting: Der Vertrag mit Trainer Robert Färber wird nicht verlängert. Das ist beileibe ungewöhnlich, denn beim SVR sind Trainerwechsel nicht an der Tagesordnung. Auf Charly Thalmeir (60), der 20 Jahre im Amt war, folgte 2010 der ehemalige Spieler und Co-Trainer von Thalmeir, Robert Färber (42), der insgesamt 22 Jahre im Verein aktiv ist. Damit waren in Rasting in den letzten 25 Jahren nur zwei Trainer in der Verantwortung. Klubchef Herbert Weichart und seine Kollegen in der Führungsetage haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, wollen nun aber diesen Schritt wagen. Im März soll der Färber-Nachfolger präsentiert werden.

Beim SV Raisting aus dem oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau wurde Kontinuität auf der Trainerposition in den vergangenen zweieinhalb Jahrezehnten groß geschrieben. Als sich Charly Thalmeir nach 20 (!) Jahren (1990 bis 2010) zurückzog, stieg sein Assistent Robert Färber zum Chefcoach auf. Mit ihm gelang dem Verein 2013 der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte: der erstmalige Aufstieg in die Bayernliga. Färber führte den Verein seit 2010 von der Bezirksliga bis in die Bayernliga. Doch nun trennen sich im Sommer die Wege. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir haben mehrfach in der Vorstandschaft über dieses Thema gesprochen. Doch wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir mal etwas anderes wollen", erläutert Klubboss Weichart die Entscheidung. Es habe nicht mehr so gepasst, daher wolle man nun einen anderen Weg einschlagen. "Es ist die Entscheidung für etwas Neues", so Weichart. Bei ihm glühen momentan die Drähte: "Im Moment prasselt hier einiges auf mich ein." Nachfragen kommen, warum der Vertrag mit dem Coach nicht mehr verlängert wird. "Wir wollen zum Saisonende einen ordentlichen Abgang haben", verdeutlicht der Präsident die Situation. Einem Rauswurf komme die Nichtverlängerung des Vertrages ohnehin nicht gleich. Als Nachfolger hat die Klubführung schon jemanden im Visier. "Wir haben da jemanden im Auge. Könnte durchaus sein, dass wir schon in einer Woche oder zehn Tagen den Trainer für die nächste Saison präsentieren werden", gibt Weichart zu Protokoll.

Färber not amused: »Zeitpunkt nicht glücklich gewählt.«

Der Betroffene selbst erhielt die Nachricht mitten in der Vorbereitung Ende Januar. Die Mannschaft erfuhr es kurz vor dem Abflug ins Trainingslager nach Kroatien am Aschermittwoch. "Über die Hintergründe kann ich nichts sagen", äußert sich Färber ziemlich einsilbig zu diesem Thema, der aber gleich anfügt: "Zwischen Mannschaft und Trainer passt es nach wie vor, daran kann es also nicht liegen." Der Noch-Trainer, der zehn Jahre als Spieler, sieben Spielzeiten als Assistent und nun fünf Jahre in Cheftrainerposition für den SV Raisting arbeitet, findet den Zeitpunkt unglücklich: "Dass sich ein Verein am Saisonende von seinem Trainer trennt, ist legitim. Aber der Zeitpunkt so mitten in der Vorbereitung auf die wichtige Restrückrunde ist aus meiner Sicht nicht glücklich gewählt." Immerhin hatte das Trainingslager in Kroatien so auch noch einen Nebeneffekt, wenn auch ungewollt: "Wir haben uns noch einmal eingeschworen. Ich will das hier zusammen mit der Mannschaft bis zum Saisonende durchziehen, wollen den Klassenerhalt eintüten und dann ist mein Auftrag hier beendet. Das ist unser gemeinsames Ziel", spricht Färber Klartext. Pläne danach gibt es für den 42-Jährigen erst einmal noch nicht.