2024-05-10T08:19:16.237Z

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Fabian Kaiser  | Foto:  Sebastian Köhli
Fabian Kaiser | Foto: Sebastian Köhli

Fabian Kaiser: "Die Kirche im Dorf lassen"

BZ-Interview zum Spieltag mit Fabian Kaiser, Spielertrainer des SV Kippenheim, der sein Heimspiel am Samstag klar gewann

Für einen Aufsteiger ist die zweite Saison die schwierigste, heißt es gemeinhin. Der SV Kippenheim schert sich um diesen Mythos derzeit wenig. Nach dem souveränen Klassenerhalt in der vergangenen Saison haben die Schwarz-Weißen mit dem 3:0-Heimsieg gegen den SV Grafenhausen und damit sieben Punkten aus drei Spielen - und das ganze ohne Gegentor - einen tollen Start in die neue Spielzeit hingelegt. Daniel Weber unterhielt sich deshalb mit dem 27-jährigen Spielertrainer Fabian Kaiser.
BZ: Sprechen wir über das aktuelle Spiel gegen Grafenhausen. Was hat Ihre Mannschaft darin besonders gut gemacht?
Kaiser: Durch aggressives Pressing hat sie den Gegner unter Druck gesetzt - und das ganze aus einer stabilen Defensive heraus gespielt. In der Offensive haben wir Qualität und sind immer für Tore gut. Es hätten auch mehr werden können, aber wir lassen die Kirche im Dorf, mit dem 3:0 sind wir sehr zufrieden.

BZ: Sie haben die offensive Qualität angesprochen. Nun haben Sie nach drei Spielen in der Defensive keinen Gegentreffer kassiert. Worauf lag in der Saisonvorbereitung Ihr Fokus?
Kaiser: Wir haben viel an unserem Abwehrverhalten gearbeitet, darauf lag ganz klar der Fokus. Das mussten wir auch, in der vergangenen Saison haben wir mehr als 40 Gegentreffer kassiert, das sind zu viele. Ich denke, dass sich diese Arbeit der Vorbereitung jetzt auch in unserem guten Saisonstart widerspiegelt.

BZ: Sie knüpfen damit an die starke Rückrunde vom vergangenen Jahr an.
Kaiser: Das kann man so sagen, ja. Wir alle, der ganze Verein musste in der vergangenen Saison viel lernen und sich erstmal in der neuen Klasse zurechtfinden. Dafür haben wir ein halbes Jahr gebraucht und währenddessen viel Lehrgeld bezahlt. Nach der Hinrunde hatten wir nur 15 Punkte auf dem Konto, in der Rückrunde haben wir dann 32 Zähler geholt und standen am Ende auf dem fünften Tabellenplatz.

BZ: Für sie persönlich war die vergangene Saison auch Neuland, es war Ihr erstes Trainerjahr. Welche Erfahrungen haben Sie rausgezogen?
Kaiser: Zudem bin ich Kuhbacher und hatte davor mit dem SV Kippenheim nichts zu tun. Ich musste natürlich auch viel Lehrgeld bezahlen. Die Situation als Spielertrainer ist eine völlig andere, du trägst Verantwortung, musst Trainingseinheiten vorbereiten und die Elf für das Spiel aufstellen. Mit der Zeit hat sich das aber alles gut eingespielt.

BZ: Als Trainer muss man auch unangenehme Gespräche führen und Entscheidungen treffen. Ist das schwierig?
Kaiser: Da muss ich sagen, gab es bislang überhaupt keine Probleme. Wenn ich meine Entscheidungen sachlich argumentiere, verstehen die Spieler das. In dieser Saison ist es so, dass wir für die Erste einen Kader mit 21 Mann haben. Da muss natürlich der eine oder andere auf der Bank sitzen oder in der Zweiten spielen. Die Jungs ziehen aber aber gut mit, und verstehen, dass es nicht um Namen geht, sondern darum, dass wir nur gemeinsam Erfolg haben können.

BZ: Und wohin soll Sie dieser Erfolg in dieser Saison bringen?
Kaiser: Hervorragend wäre es, wenn wir den fünften Platz von vergangener Saison bestätigen könnten. Vor allem geht es uns aber erst einmal darum, so schnell wie nur möglich nix mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Alles weitere ist dann Zugabe.
Aufrufe: 030.8.2015, 22:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor