Die SpVgg Bayern Hof - der "Hauptgeschädigte" der ebenso kuriosen wie umstrittenen Schweinfurter Blitz-Aufholjagd - will in den undurchsichtigen Vorgängen vom Samstagnachmittag eine Spielmanipulation erkannt haben und führt in einer Anzeige gegenüber dem Verband unter anderem an, dass bei einem nicht-genannten Wettanbieter beim Spielstand von 3:1 für den SV Heimstetten - fünf Minuten vor Schluss - "eine Wette auf den Sieg der Schweinfurter mit der Quote von 1:300 bei einem Einsatz von 3.000 Euro einen Gewinn von 900.000 Euro erbracht haben soll". Experte Andreas Krannich von der Firma "Sportradar" ordnet diese Zahlen als "absurd" ein. Der Bayerische Fußball-Verband sieht zudem "keine Anhaltspunkte, dass die Partie manipuliert worden ist". Der Verband hat am Samstagabend eine Überprüfung des Spiels bei der Firma "Sportradar" in Auftrag gegeben.
"Unsere Analyse hat keinerlei Hinweise für eine Wettmanipulation ergeben", erklärt Sportradar-Manager Andreas Krannich. "Es gab nur einen einzigen Buchmacher, der ein Sieg-Angebot zum Spielende überhaupt offeriert hat. Die Quote lag bei 67 und nicht bei 300. Zudem ist es unmöglich, einen Betrag von 3.000 Euro auf ein solches Event zu setzen. Kein Buchmacher weltweit würde dieses Risiko eingehen. Basierend auf unseren jahrelangen Erfahrungen im internationalen Wettmarkt gehen wir davon aus, dass pro Wette maximal 50 Euro gesetzt hätten werden können, bei einem Regionalliga-Spiel eher noch weniger. Wir haben mittlerweile über 1.700 Fußballspiele als manipulationsverdächtig identifiziert. Darunter war kein vergleichbarer Fall. So etwas ist auch in der Kürze der Zeit technisch kaum zu handhaben. Die dargestellte Wettmöglichkeit ist also absurd und eine sportwettbezogene Manipulation damit mehr als unwahrscheinlich."
Der FuPa-Liveticker der Partie zum Nachlesen