2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der neue auf der Pipinsrieder Spielertrainerposition: Ömer Kanca, der zuletzt eineinhalb Spielzeit für den SV Türkgücü-Ataspor München aufgelaufen ist. F: SV
Der neue auf der Pipinsrieder Spielertrainerposition: Ömer Kanca, der zuletzt eineinhalb Spielzeit für den SV Türkgücü-Ataspor München aufgelaufen ist. F: SV

Ex-Profi Ömer Kanca tritt Strobl-Nachfolge an

Pipinsrieder Neuaufbau mit elf Zugängen +++ Junis Ibrahim schließt sich SpVgg Landshut an

Wenn am Dienstag für den FC Pipinsried die Vorbereitung auf die Saison 2015/16 in der Bayernliga Süd beginnt, dann wird ein neuer Mann mit auf dem Platz stehen. Ömer Kanca wird beim Süd-Bayernligisten die Nachfolge des vor knapp zwei Wochen zurückgetretenen Tobias Strobl antreten und das in guter alter Tradition als Spielertrainer. Der neue Spielercoach soll zunächst ein Jahr lang die Geschicke lenken. Da es im Kader einen großen Umbruch und eine Verjüngung gibt, lautet das Saisonziel für den zweimaligen Relegations-Teilnehmer zur Regionalliga Bayern nur Klassenerhalt. Der 25-Jährige, der zuletzt in der Landesliga Südost beim SV Türkgücü-Ataspor München gespielt hat, stammt aus dem Nachwuchs der SpVgg Unterhaching und kann auf 45 Drittliga-Spiele mit fünf Toren zurückblicken. Kanca wurde in München am 24. Dezember 1989 geboren, ist also ein Christkindl.

Nach drei Jahren ist für Tobias Strobl Schluss beim FC Pipinsried. Der 27-Jährige, der in Pipinsried zweimal in Folge die Relegation zur Regionalliga Bayern erreicht und damit für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gesorgt hat, verlässt den Verein auf eigenen Wunsch. Strobl war der bislang einzige Trainer, der seine Vertragslaufzeit selber verlängern durfte und zwar im Dezember 2013. Kurz nach dem Scheitern in der Relegation am VfR Garching gab Strobl seine Entscheidung bekannt. Die war nach der 2:6-Heimniederlage im ersten Relegationsspiel gegen Garching gereift und die hatte der Spielertrainer einen Tag vor dem Rückspiel auch der Mannschaft mitgeteilt. Der Pipinsrieder Klubchef Konrad Höß, der sonst seine Trainer traditionell selbst vor die Tür gesetzt hatte, zeigte sich enttäuscht und kritisierte seinen Ex-Chefanweiser scharf. "Zweieinhalb Jahre war alles sehr gut, wurde unter und mit Strobl sozusagen ein Haus gebaut. Das wurde allerdings im letzten halben Jahr eingerissen und nun fällt die Mannschaft auseinander", polterte der Pensionär in bekannter Form, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Allerdings fand der 74-Jährige schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: "So etwas gibt es eben auch im Leben." Strobls Bilanz kann sich mehr als sehen lassen. 104 Punktspiele war der Ex-Ingolstädter verantwortlich. 60 Siege, 22 Unentschieden und nur 22 Niederlagen weist das Protokoll aus, wenngleich die letzten beiden den Abstieg in der Bayernliga Süd entscheidend beeinflussten. Bei einem Torverhältnis von 218:110 und 202 Punkten kam Strobl auf einen Punkteschnitt von 1,94 laut FuPa-Statistik. Das schaffte vor ihm in Pipinsried niemand. Aber Fakt ist eben auch, dass im Frühjahr mehr als 20 Punkte auf den TSV Rain eingebüßt wurden: Strobl, sein Team und die Vereinsführung zogen plötzlich nicht mehr an einem Strang, am Strang Regionalliga.

So schnell wie möglich, die Relegation dauerte ja bis zum 7. Juni, begann die Suche nach einem Nachfolger: "Ich hatte zehn Bewerbungen vorliegen. Mein Ziel war es wie in der Vergangenheit auch wieder einen Spielertrainer zu engagieren", so Höß, der mit diesem Modell in den letzten Jahrzehnten fast immer gut gefahren ist. Mit Kancas Verpflichtung bleibt Höß seiner Linie treu, auf Trainerneulinge zu setzen. Damit ist er in den vergangenen Jahren, mit Ausnahme des Ex-Profis Marco Küntzel, der nach nur einem halben Jahr den Dienst im Dachauer Hinterland wieder quittierte, eigentlich immer gut gegangen. Kanca ist nach dem Serben Dragan Antic der zweite ausländische Trainer beim FC Pipinsried. Höß ist überzeugt eine gute Wahl getroffen zu haben: "Ein guter Mann ist das, den ich da verpflichten konnte." Das habe ihm auch der Hachinger Präsident Manfred Schwabl bestätigt. "Menschlich macht er einen guten Eindruck, das habe ich gleich im ersten Gespräch gemerkt", so Höß weiter, der den Mittelfeldspieler ursprünglich nur als Spieler verpflichten wollte. Daniel Stapfer, der im Jugendbereich bei TaF Glonntal sowie in Indersdorf arbeitete, und Robert Steurer, FCP-Trikotsponsor und früherer Hilgertshausener Bezirksligaspieler, werden den 25-Jährigen als Assistenten unterstützen.

Rücktritt vom Rücktritt: Ibrahim wechselt zur SpVgg Landshut.

Junis Ibrahim schließt sich überraschend dem Bayernliga-Absteiger SpVgg Landshut an. Der 26 Jahre alte Münchner wollte eigentlich aus privaten Gründen mit dem Fußball aufhören. "Er hat ja in der Rückrunde bei uns nicht mehr regelmäßig gespielt. Jetzt habe ich ihn gefragt, ob er bei uns nochmal aushelfen würde. Da hat er mir mitgeteilt, dass er nach Landshut wechselt", sagt der Pipinsrieder Klubchef Konrad Höß. Junis hat in den letzten drei Bayernliga-Spielzeiten in 65 Spielen 29 Tore für Pipinsried erzielt und will sein Können nun am Hammerbach unter Beweis stellen. Für den FCP gilt es nun den Kader zu vervollständigen: "Denn der bricht auseinander", so Höß. Aber es gibt schon elf Neuzugänge: "Überwiegend junge Spieler. Wir werden also einen Neuaufbau starten müssen", so Höß, der die Kaderplanungen damit aber noch nicht abgeschlossen hat. Kommen werden zu den bereits bekannten Verpflichtungen Tobias Heinzinger (22, Schwabmünchen), Marco Krammel (23, TSV Rain/Lech), Kevin Maschke (28, TSV Rain/Lech), Zelimir Tosic (21, TSV Eching), Martini Lombaya (20, TSV Gersthofen) und Markus Achatz (21, SB DJK Rosenheim) und Ömer Kanca kommen noch der Jamaikaner Nickoy Ricter (19/Fürstenfeldbruck), Ibrahim Cakir (18/halbes Jahr inaktiv, davor Wolfratshausen), Robert Hügel (19), Kapitän der Bayernliga-U19 des FC Deisenhofen, sowie Fahrettin Caner Izci (24) hinzu. Letzterer war wie Kanca zuletzt ebenfalls bei Türkgücü-Ataspor, hat als Mittelfeldspieler in 19 Partien immerhin zehn Mal getroffen. "Es wird eine schwere Saison. Ich hoffe aber, dass sich die Mannschaft schnell finden wird", sagt Höß.



Aufrufe: 019.6.2015, 10:59 Uhr
Dirk MeierAutor