2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Kampfstark, aber torlos: 0:0 endete die Partie zwischen dem FC Schwedt und Energie Prenzlau Mitte November. Marcin Lapinski (FCS/l.), wird in dieser Hinrunden-Spielszene von Alexander Grosch (16) und Marcel Blume gestört.  ©Carola Voigt
Kampfstark, aber torlos: 0:0 endete die Partie zwischen dem FC Schwedt und Energie Prenzlau Mitte November. Marcin Lapinski (FCS/l.), wird in dieser Hinrunden-Spielszene von Alexander Grosch (16) und Marcel Blume gestört. ©Carola Voigt

Etwas weiter vorn darf es ruhig noch sein

Die beiden uckermärkischen Teams FC Schwedt und SC Blau-Weiß Energie wollen die guten Hinrunden mindestens bestätigen

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Als Dritter und Sechster starten die beiden uckermärkischen Teams am Sonnabend in die Landesliga-Rückrunde. Sowohl bei Aufsteiger Blau-Weiß Prenzlau als auch beim FC Schwedt besteht der Anspruch, ihre Zwischenplatzierungen mindestens zu bestätigen.

Revanche für die Auftaktniederlage in Zehdenick (2:3) wollen die Oderstädter, die Wiederholung des optimalen Starts (3:0 gegen die SG Michendorf) dürften die Prenzlauer zum Rückrundenstart anstreben. Den ersten 15 Spieltagen können beide Teams wohl Licht und Schatten abgewinnen, wobei ein Medaillenrang für einen Aufsteiger eigentlich für sich selbst spricht.

"Wir haben schon hier und da Punkte unnötig liegengelassen", meint FC-Schwedt-Coach Marcus Erben in der Rückschau. Vor allem dürfte er dabei an das 2:2 gegen Petershagen-Eggersdorf, vor allem aber an den 2:3-Auftakt in Zehdenick mit dem späten Gastgeber-Siegtreffer sowie das torlose Remis beim Schlusslicht in Falkenthal denken. Auch im Uckermark-Derby gegen die Prenzlauer war vom Spielverlauf mehr als ein Heim-0:0 drin.

Gerade aber die Heimbilanz der Schwedter ist äußerst positiv: Keine der acht Partien ging verloren, nur zwei Unentschieden "beschmutzen" die weiße Weste. Auswärts gibt es angesichts nur zweier Siege und einer Punkteteilung bei gerade einmal acht erzielten Treffern in sieben Partien mit Sicherheit Nachholbedarf. Apropos Tore: Die sechstmeisten aller 16 Ligisten haben die Oderstädter mit 29 erzielt, die drittwenigsten mit 18 kassiert. Erfolgreichster FCS-Spieler war Marcin Lapinski mit acht Treffern, es folgen Patrick Büchner und Philipp Ulrich (je 4).

Torwart Bartosz Klonowski, Tomasz Lapinski sowie Matthias Liermann und Manuel Fuchs kamen durchweg in den bisherigen 15 Schwedter Partien zum Einsatz, wobei nur die beiden Polen die gesamten 1350 Minuten bestritten (bei Liermann fehlen vier Minuten). Insgesamt wurden 20 Akteure eingesetzt, davon 13 in mehr als der Hälfte aller Partien. Einige hatten mit längeren Verletzungspausen zu kämpfen.

An den ersten fünf Rückrunden-Spieltagen müssen die Oderstädter dreimal auf Reisen gehen - kann der Tabellensechste bei Petershagen-Eggersdorf (9.), in Premnitz (4.) und in Perleberg (11.) seine Auswärtsbilanz aufbessern? Und gelingt es weiter, daheim ungeschlagen zu bleiben? Ein erfolgreicher Einstieg gegen Tabellennachbar SV Zehdenick und zwei Wochen später gegen den überlegenen Tabellenführer FSV Bernau wären sicher auch Balsam für das treue Publikum, das in der Hinrunde selten sehr üppig ins Stadion am Park Heinrichslust gepilgert ist.

Zu den ungeliebten Adressen von Liga-Neuling Blau-Weiß Energie Prenzlau gehört mindestens seit dem vergangenen Sonnabend Potsdams Stadtteil Babelsberg: Bereits Ende September hatte das Team von Trainer Heiko Stäck - nach grandiosem Start mit drei Siegen und einem Remis bei 11:0 Toren an den ersten vier Spieltagen - beim SV Babelsberg II eine richtige kalte Dusche bekommen (1:5). Nun konnte im Nachholspiel beim FSV Babelsberg vor fünf Tagen auch nur ein Zähler vom Tabellen-14. mit heimwärts genommen werden.

Diese beiden nicht so erfreulichen Erlebnisse in der Landeshauptstadt trüben insgesamt aber die Bilanz der Uckermark-Kreisstädter nur unwesentlich: 13-mal haben sie in der Hinrunde nicht verloren. Neben der "Klatsche" in Babelsberg gab es nur noch eine knappe 2:3-Heimniederlage gegen Tabellenführer FSV Bernau, die mit einem Gäste-Tor knapp zehn Minuten vor Schluss besiegelt wurde. Längst spricht bei Blau-Weiß niemand mehr vom eigentlichen Saisonziel: "Erst einmal geht es für einen Aufsteiger zunächst immer um den Klassenerhalt", hatte Heiko Stäck gegenüber dieser Zeitung im Sommer 2016 geäußert. Leider war er diese Woche nicht für ein kurzes Gespräch greifbar, aber die logischerweise komplett andere Sicht als Tabellendritter auf die weitere Saison gibt auch das Interview eines Energie-Spielers mit der Internet-Plattform "fupa.net" sehr gut wieder. Blau-Weiß-Torjäger Stehan Bethke, der zwar in allen 15 Partien auf dem Platz war, oftmals aber auch nur zu kürzeren Einsätzen kam, blickt so auf die Rückrunde: "Ich wu¨rde mich natu¨rlich riesig freuen, wenn wir noch ganz oben angreifen ko¨nnten. Dafu¨r werden wir alles tun, dies allerdings aus einer ruhigen, besonnenen Position heraus. Ich denke nicht, dass Bernau noch einzuholen ist - falls der FSV aber Punkte liegen lassen sollte, versuchen wir natu¨rlich, da zu sein. Insgesamt aber denke ich, dass wir auch am Ende mit Platz drei als Aufsteiger sehr, sehr zufrieden sein ko¨nnten."

Für die Prenzlauer, die auch mit ihrem 2:0 in der ersten Landespokalrunde gegen den Brandenburgliga-Zweiten MSV Neuruppin für einen weiteren Paukenschlag gesorgt hatten, waren bisher lediglich 16 Spieler bei den 15 Punktspielen dabei. Torwart-Oldie Marcin Markiewicz (42), Kapitän David Schimmelpfennig und Abwehr-Recke Pawel Wojtalak wirkten die kompletten 1350 Hinrunden-Minuten mit. Etwas überraschend erscheint dagegen, dass der polnische Ex-Erstligaspieler Artur Wojach mit 669 Minuten fast exakt nur die Hälfte der Gesamtspielzeit absolvierte und auch noch keinen einzigen Treffer erzielte.

Die Rückrunde startet für Blau-Weiß mit der Partien bei der SG Michendorf (13.), es folgen zwei Heimspiele (Borgsdorf/5., Premnitz/4.) sowie das Match in Pritzwalk (15.). Schon bis dahin könnte der Grundstein für einen gefestigten Podestrang gelegt werden, ehe am 25. März daheim gegen den SV 03 II der Saison-Fluch gegen Babelsberger Teams beendet werden könnte.

Das zweite Uckermark-Derby der Saison, dann in Prenzlau, lässt noch bis zum 14. Mai auf sich warten. Derzeit trennen beide Teams vier Zähler - wo werden sie Mitte Mai stehen?

Aufrufe: 023.2.2017, 08:44 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor