2024-04-25T14:35:39.956Z

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Etwas für die Frauen bewegen

Stolbergerin Anja Hompesch ist zur Vorsitzenden des Verbandsausschusses für Frauenfußball gewählt worden. Ansprechpartner für die Vereine sein.

„Ich war relativ talentfrei.“ Anja Hompesch lacht herzlich, wenn man sie auf ihre eigene Fußball-Karriere – „besser aktive Zeit“ – anspricht. „Ich bin 1986 erst im Seniorenbereich eingestiegen, habe mit den Frauen von Adler Werth sechs, sieben Jahre lang in der Landesliga gespielt.“ Doch die Liebe zum Fußball hat die Stolbergerin nicht losgelassen. Im Fußballkreis Aachen wirkte sie von 2005 bis Anfang Mai als Kreisfrauenbeauftragte. Und ist seit Samstag Vorsitzende des FVM-Verbandsausschusses Frauenfußball.

Ruth Butzen, in Fußballkreisen bestens bekannt, hatte Hompesch überredet, sich im Kreis zu engagieren. „Und gesagt, das ist gar nicht viel Arbeit“, sagt Hompesch, die als Vermessungstechnikerin bei der Stadt Aachen angestellt ist, lachend. Neben dem Spielbetrieb und der Staffelleitung „war ich Ansprechpartner für alle Dinge in Sachen Frauenfußball. Die Probleme sind sicher andere als bei den Männern.“ Warum das so ist? „Ich denke, weil der Männerfußball über Geld funktioniert, der Frauenfußball wird nicht vom Geld bestimmt.“

Von gemeinsamen Sitzungen kannte man sich, und Ingrid Wüst, ihre Amtsvorgängerin beim FVM, holte sie als ihre Stellvertreterin nach Hennef. Drei Jahre gehörte sie dem Ausschuss an, stimmte jetzt nach einigen Bedenken – „die Sportschule Hennef liegt ja nicht gerade um die Ecke von Aachen“ – ihrer Kandidatur zu. „Der Rückzug aus Aachen hat damit übrigens nichts zu tun, der stand schon vorher fest, da sich personelle Wechsel im Kreisvorstand angedeutet hatten“, so Hompesch. „Bedauerlich ist nur, dass sich bisher noch kein(e)Nachfolger(in) – ich denke, das könnte auch ein Mann machen – gefunden hat.“

Was sie am FVM-Amt reizt? „Es ist die Herausforderung, vielleicht etwas für den Frauenfußball bewegen zu können. Aber auch Ansprechpartner für die Vereine zu sein.“ Die haben durchaus genug Probleme, denn der erhoffte Boom nach der Frauen-WM 2011 ist ausgeblieben, anders formuliert: „Eine Nachhaltigkeit ist nicht gegeben“, sagt die 47-Jährige, die selbst Fan von Borussia Mönchengladbach ist. Und das führt dazu, dass manche Klubs ihre Teams mangels Akteurinnen – so vergangene Saison in der Mittelrheinliga – kurz vor dem Start abmelden. „Wir wollen helfen, dass der Spielbetrieb mit allen Ligen stattfinden kann, müssen überlegen, wie wir den Frauenfußball attraktiv machen. Eine Idee ist da das Norweger-Modell.“ Danach könnten die Teams Sieben gegen Sieben oder Neun gegen Neun spielen. „Das ist sicher eine Idee, die man aufgreifen muss, eine Ideallösung kann das aber nicht sein.“

Eine weitere Sorge: „Wenn eine Frauenmannschaft aufgelöst wird, hören die Spielerinnen sehr oft ganz auf und gehen – anders als die Männer, die nur den Klub wechseln – dem Fußball verloren. Sie weiter für den Sport zu begeistern, für den Fußball zu erhalten, ist ebenfalls eine Hauptaufgabe.“ Frauen und Fußball – da war doch was? Anja Hompesch lacht: „Mein Ziel ist es, dass die Frauen im Fußball akzeptiert werden.“

Peter Oprei wieder ins Präsidium gewählt

Aus dem Fußballkreis Aachen wurde Peter Oprei ins Präsidium des FVM wiedergewählt. Er ist Vorsitzender des Verbandsschiedsrichterausschusses, dem auch Helmut Hüdepohl weiter angehört. René Stoll gehört jetzt dem Verbandsspielausschuss an. Stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Breitensport ist weiterhin Markus Altmann, Manfred Handels wurde neu in das Gremium gewählt. Der Verbandsspruchkammer gehören weiterhin Robert Deller und Helmut Völl an, der Bezirksspruchkammer II Thomas Küpper als Vorsitzender, Wilhelm Noppeney sowie der neu gewählte Gregor Müller.

„Mein Ziel ist es, dass die Frauen im Fußball akzeptiert werden.“

- Anja Hompesch, Vorsitzende Ausschuss für Frauenfußball

Aufrufe: 028.6.2016, 17:00 Uhr
rau | AZ/ANAutor