ETSV Weiche lässt sich in Überzahl auskontern

Weiches Trainer Daniel Jurgeleit nahm im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Lüneburg, die die 15 Spiele währende Erfolgsserie beendet hatte, drei Veränderungen in der Startelf vor. Die nicht einsatzfähigen Nedim Hasanbegovic (blieb mit Grippe ebenso daheim wie Len Aike Strömer) und Christian Jürgensen (wurde nach geschont) blieben ebenso draußen wie Timo Carstensen.

Dafür durften Jannick Ostermann, Karl-Christian Melfsen und der Brasilianer Ilidio Pastor Santos von Beginn an ran. Bei den Bremern ersetzte Trainer Alexander Nouri im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Oldenburg Onur Capin durch Marcel Hilßner und Patrick Mainka durch Julian Dudda.

Die Flensburger setzten beim Werder-Nachwuchs in erster Linie auf eine stabile Defensive. Dieser Plan ging in der ersten Hälfte dann auch gut auf. Weiche stand tief, ließ den Gastgebern zwar mehr Spielanteile, packte jedoch in der eigenen Hälfte dann gut zu und stellte die Räume zu. Die Bremer taten sich mit dieser Spielweise äußerst schwer und kamen kaum zu ernsthaften Torgelegenheiten. Die gefährlichste Szene hatte noch Max Wegner – doch der Schuss des Angreifers touchierte nur den Außenpfosten (14.).

Auf der anderen Seite war aber von den Flensburgern nach vorne auch nicht viel zu sehen. Der ETSV eroberte zwar viele Bälle, doch im Spielaufbau sorgten einige leichte Abspielfehler auch dafür, dass die Flensburger bis zum Seitenwechsel keine ernsthafte Torchance zu Buche stehen hatten.

Sieben Minuten vor der Pause hatten die Bremer durch Maximilian Eggestein, der das Tor knapp verfehlte immerhin noch einen ansatzweise gefährlichen Torschuss zu verzeichnen. Dann schien sich das Blatt zugunsten der Gäste zu wenden. Der bereits verwarnte Julian Dudda holte sich nach einem Foul an Ilidio die Gelb-Rote Karte ab (43.). Doch in Überzahl taten sich die Gäste schwer. Das zeigte sich noch in der ersten Hälfte, als Eggestein ETSV-Keeper Florian Kirschke noch zu einer Parade zwang (45.).

In der Pause stellte Jurgeleit um, zog Kevin Schulz nun in einem 3-4-3-System nach vorn. Jetzt wurden die Bremer früher attackiert – doch die Flensburger offenbarten auch hinten mehr Lücken. So reichte den Bremern ein leichter Ballverlust im Mittelfeld, um einen Konter einzuleiten, den Florian Grillitsch mit dem Treffer zum 1:0 abschloss (59.).

Die Bremer, die die drei Punkte im Titelkampf dringend brauchten, stellten sich nun deutlich defensiver auf, ließen Weiche kommen und nutzten prompt den nächsten Freiraum. Der flinke Marcel Hilßner traf mit einem Schuss aus 17 Metern genau in den Winkel (64.). Mit dem 2:0 war das Spiel trotz der Unterzahl der Bremer schon quasi entschieden. Werder verteidigte den Vorsprung engagiert.

Den Flensburgern fehlten in den letzten 25 Minuten die Kraft und der letzte Glaube daran, das Spiel noch drehen zu können. Zwar hatten Jannick Ostermann, der genau in die Arme von Raif Husic köpfte, und Tim Wulff, dessen Kopfball über den Querbalken strich, nun noch Möglichkeiten für die Gäste. Doch wirklich in Gefahr geriet der Sieg der Bremer in der Schlussphase nicht mehr.