ETB macht Klassenerhalt perfekt

Knapp 400 Zuschauer hatten sich am sonnigen Uhlenkrug eingefunden und sahen von Beginn an einen couragierten Gastgeber, der in der 4. Spielminute fast mit 1:0 in Führung gegangen wäre, aber ein Kapellener Verteidiger kratzte den Ball noch von der Linie. Dreizehn Minuten später war es dann aber soweit. Deniz Hotoglu schnappte sich kurz hinter der Mittellinie das runde Leder, ließ bei seinem tollen Alleingang mehrere Gegenspieler stehen und traf dann aus vierzehn Metern zum 1:0 in die linke Ecke (17.). In der 35. Minute legte der ETB nach. Nach einem Eckball von Deniz Hotoglu war Innenverteidiger Kevin Müller aus sechs Metern mit dem Kopf zur Stelle und wuchtete das Spielgerät zum 2:0 in die Maschen. Keine drei Zeigerumdrehungen danach hieß es bereits 3:0 für die Schwarz-Weißen. Nach einer erneuten Ecke von Deniz Hotoglu, konnte ETB-Kapitän Sebastian Michalsky den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie stochern (38.).

In der zweiten Halbzeit machten die Hausherren dann da weiter, wo sie vor der Halbzeitpause aufgehört hatten. Keine fünf Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Athanasios Tsourakis auf 4:0 erhöhte. Nach Vorlage von Sebastian Michalsky traf er aus elf Metern mit einem Flachschuss in die rechte Ecke. Der SC gab sich aber noch nicht geschlagen und nach einem Doppelschlag binnen fünfzig Sekunden stand es nur noch 4:2 für den ETB. Erst traf Marcel Lüft nach einem Konter zum 4:1 (76.) und kurz danach sein Mannschaftskollege Frederik Leufgen zum 4:2 (77.). Die Uhlenkrugelf zeigte sich davon aber wenig beeindruckt und in der 83. Spielminute gelang dem eingewechselten Bernad Gllogjani das 5:2. Nach einem klasse Zusammenspiel mit Fabio La Monica schlug sein Flachschuss aus elf Metern in der rechten Ecke ein. Den 6:2-Endstand besorgte dann Fabio La Monica, der mit einem sehenswerten Schuss aus fünfundzwanzig Metern in die linke Ecke traf (88.). Nach dem Schlusspfiff brachen am Uhlenkrug dann alle Dämme und die ETB-Mannschaft feierte ausgelassen den Klassenerhalt und die Wahl von Kapitän Sebastian Michalsky zum „ETB-Spieler des Jahres“.

Trainerstimmen:

Oliver Seibert (SC Kapellen-Erft): „Wir hatten uns das anders vorgestellt und natürlich ganz anders vorgenommen. Wir wollten das Ganze eigentlich druckvoller nach vorne entwickeln. Wir sind dann aber sehr früh in Rückstand geraten und haben etwas Zeit gebraucht, um uns wieder zu fangen. Ich musste dann leider frühzeitig verletzungsbedingt wechseln und Robert Wilschrey ist für uns überhaupt nicht zu ersetzen. Das war in dieser Phase extrem schmerzhaft. Wir haben dann sehr gehemmt agiert und Essen hat das eiskalt genutzt. In der zweiten Halbzeit wollten wir uns noch mal anders präsentieren und es war positiv, dass die Mannschaft trotz des 0:4-Rückstands, sich noch mal reingehängt hat. Nach dem 2:4 kam noch mal kurz Hoffnung auf, die aber schnell zunichte gemacht wurde. Die reifere und spielstärkere Mannschaft hat heute verdient gewonnen.“

Manfred Wölpper (ETB SW Essen): „Mir ist heute der Mount Everest vom Herzen gefallen. Wir waren eigentlich vor ein paar Wochen schon fast durch und plötzlich ist irgendwie ein Knacks bei uns hereingekommen. Es war wie verhext. Ich verlängere meinen Vertrag und wir verlieren plötzlich vier Mal in Folge. Heute konnte man aber sehen, dass die Mannschaft unbedingt wollte. Bei Standardsituationen waren wir immer brandgefährlich. Da hat sich auch unser Kapitän Sebastian Michalsky hervorgetan, der mit Todesverachtung in die Luftkämpfe gegangen ist. Wir hätten bei den Standards den Sack auch schon vorher zu machen können. Wir haben Spieler, die den Verein verlassen werden, aber jeder hat heute alles gegeben. Nach dem 4:2 mussten wir noch mal ein paar Minuten schwitzen. Wir haben heute aber diszipliniert verteidigt und sind als Mannschaft aufgetreten. Ich bin froh, dass ich jetzt endlich auch mal etwas abschalten kann. Es geht zwar nur um Fußball, aber ich lebe dafür und habe die letzten Wochen nicht so richtig gut geschlafen. Ich hoffe, dass wir für die nächste Saison eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen können.“