2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Rinke
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Esenshamm gewinnt Stadtderby gegen ESV kampflos

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Die in der Kreisliga II spielende Fußballmannschaft des ESV Nordenham tritt zum Auswärtsspiel gegen Schwarz-Rot Esenshamm nicht an.
Das bestätigte Staffelleiter Tobias Zahn am Mittwochmorgen. Der ESV habe ihm in einer E-Mail am Dienstagabend mitgeteilt, dass er keine spielfähige Mannschaft stellen könne und sich die Mannschaften nicht auf einen Ausweichtermin hätten einigen können. Laut Zahn wird das Spiel deshalb mit 5:0 für Esenshamm gewertet. Ursprünglich hätte es am Sonnabend im Nordenhamer Plaatwegstadion angepfiffen werden sollen.

Esenshamms Fußballobmann Siegfried Adamietz sagte, dass der ESV mit der Bitte um Verlegung an ihn herangetreten sei. Daraufhin habe er seine Mannschaft gefragt, ob sie das Spiel verlegen wolle. Sie habe sich dagegen ausgesprochen. Schließlich sei der Terminplan voll."Wir müssen am Osterwochenende schon zwei Mal spielen", sagte Adamietz und verwies außerdem darauf, dass die Esenshammer Mannschaft dem ESV schon im Hinspiel mit einer Verlegung entgegengekommen sei.

Überdies sind den Esenshammern die Erfahrungen der Endphase der Saison 2015/2016 offensichtlich noch frisch in Erinnerung. "Im vergangenen Jahr hatten wir im Mai acht Spiele und keine Leute. Das war einer der Gründe, warum wir aus der Bezirksliga abgestiegen sind", sagte Adamietz. Schon jetzt habe seine Elf als Tabellenzweiter zwei Spiele Rückstand auf den Spitzenreiter FC Sande, sagte er.

Adamietz betonte, dass dem Verein wichtige Einnahmen entgingen. "Wir sind in den Hintern gekniffen", sagte er. "So viele Derbys gibt es ja nicht in einer Saison." Gerade zum Duell mit dem ESV, um dem im Verlaufe der Spielzeit ein gewisse Euphorie entstanden sei, habe er mit zahlreichen Zuschauern gerechnet.

Nordenhams Trainer Thorsten Rohde sagte unterdessen, dass ausschließlich Personalgründe für die Entscheidung ausschlaggebend gewesen seien. Mehrere Spieler seien verletzt, andere aus beruflichen und privaten Gründen verhindert, sagte er. Schon beim 1:1 in der vergangenen Woche gegen den FC Nordsee Hooksiel habe er nur mit Mühe und Not eine Mannschaft auf die Beine stellen können. "Im Vergleich zum vergangenen Freitag fehlen uns weitere fünf Spieler."

Das Kreisliga-Team mit weiteren Spielern aus der Zweiten (2. Kreisklasse) und Dritten (3. Kreisklasse) aufzufüllen, ergebe keinen Sinn. "Das würde zehn Minuten gutgehen. Dann würden wir Gegentore im Minutentakt kassieren", sagte er. "Ein Abschuss und anschließender Frust sind programmiert. Es wäre, als springe man ins Wasser, ohne schwimmen zu können. Das will ich den Spielern nicht antun."

Rohde räumt zwar ein, dass die Entscheidung "nicht fair und nicht richtig" sei. "Aber ich habe eine Fürsorgepflicht für meine Mannschaft."

Allerdings betonte er, dass die Verantwortlichen des ESV "schon vor zehn Tagen" versucht hätten, das Spiel zu verlegen. "Meiner Meinung nach hätte es wunderbar an einem Sommerabend angepfiffen werden können. Aber die Esenshammer wollten das nicht." Die Entscheidung des Stadtrivalen bezeichnete er als "legitim und auch okay", obwohl er angesichts der nachbarschaftlichen Beziehungen gehofft habe, dass Schwarz-Rot der Bitte um Verlegung nachkommen werde.

Aufrufe: 02.3.2017, 07:19 Uhr
Wolfgang GraveAutor