2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Es war mehr drin: Ärger verhindert Aufstieg

Saisonfazit: ASV Süchteln

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Der zweite Platz in der Landesliga ist der größte Erfolg des ASV Süchteln. Doch hinter den Kulissen brodelte es mächtig.

Mit der Vize-Meisterschaft verabschiedete sich der ASV Süchteln von seinen Anhängern in die Sommerpause. Dank des 1:1-Unentschiedens im letzten Saisonspiel behauptete sich die Mannschaft von Spielertrainer Yannick Meurer vor dem 1. FC Mönchengladbach und dem Lokalrivalen 1. FC Viersen. Nur dem Meister VfB Hilden musste sich Süchteln beugen. Doch der zweite Tabellenplatz ist gleichbedeutend mit dem größten Erfolg in der Historie des ASV Süchteln – mit einem Geschmäckle am Saisonende.

In den letzten drei Jahren belegte die Mannschaft aus dem Sportpark auf den Süchtelner Höhen immer einen Platz unter den besten zwei Teams der Liga. In der Saison 2010/2011 langte es zum zweiten Platz in der Bezirksliga. Eine zweifellos denkwürdige Spielzeit, da Süchteln in allen 30 Saisonspielen ohne Niederlage blieb. Ein Jahr später gelang unter der Regie von Spielertrainer Chiquinho der ersehnte Landesliga-Aufstieg.

Und in den letzten zwölf Monaten erlebte man rund um den Süchtelner Sportpark erneut eine denkwürdige Spielzeit. Ein qualitativ hochwertiger Kader um den Neuzugang Jan-Thede Smidt vom Regionalligisten TSV Havelse benötigte genau zwei Spiele, um in der neuen Liga anzukommen. Von da an rollte der ASV-Express und wurde erst am 17. April vom SC Düsseldorf-West gestoppt. Eine unglaubliche Serie von 21 Spielen, in denen der Aufsteiger nicht bezwungen werden konnte. Nur gegen den 1. FC Viersen verlor Süchteln am ersten Spieltag.

Die Spielertrainer Chiquinho und Yannick Meurer stapelten nach außen hin tief, doch ihnen war die Qualität des Kaders bewusst, der von Woche zu Woche neue Bestmarken aufstellte. Besonders erwähnenswert: In allen 15 Auswärtsspielen blieb der ASV ungeschlagen, Liga-Bestwert. Alle vier Saisonpleiten (0:2 gegen den 1. FC Viersen, 1:2 gegen Düsseldorf-West, 1:3 gegen den VfB Hilden und 0:1 gegen Benrath) bezog der ASV zu Hause.

Das 1:3 gegen Hilden war gleichbedeutend mit dem Ende aller Meisterschaftshoffnungen. Von diesen sprach Chiquinho zum Jahreswechsel, da Süchteln als Tabellenführer überwinterte. Doch Anfang April trennte man sich vom Ex-Profi und es wurde deutlich, dass es trotz des sportlichen Erfolgs hinter den Kulissen mächtig brodelte. Bereits seit einiger Zeit. Gerüchte über erhebliche finanzielle Probleme machten die Runde. Die Existenz des Gesamtvereins schien gefährdet. Die Spieler hatten bereits im Januar kein Geld mehr bekommen. Es folgte der Rücktritt von Fußball-Abteilungsleiter Dietmar Meurer und eine heiße Jahreshauptversammlung.

Der jetzige Fußball-Abteilungsleiter Sven Berx hatte in den ersten Wochen seiner Amtszeit viele, sehr viele Gespräche zu führen. "Das waren wirklich stressige Wochen", sagt der neue starke Mann der Süchtelner Fußballer. Veränderungen deuteten sich an und wurden vollzogen. Spielertrainer Yannick Meurer wollte nicht mehr, verkündete seinen Wechsel zum 1. FC Viersen (zusammen mit Ediz Pomal und Ken Meyer). Auch hier kamen vermehrt Gerüchte auf, dass sich die Mannschaft und Meurer nicht mehr verstanden.

Mit Danny Pala wurde sein Nachfolger in den eigenen Reihen gefunden. Ein kluger Schachzug der Verantwortlichen. Pala ist lange genug im "Geschäft" und bastelt nun zusammen mit Berx am neuen Kader. Die richtige Mischung muss her. Unter finanziellen Gesichtspunkten ist man ohnehin gezwungen, auch auf die Jugend zu setzen.

Aufrufe: 020.6.2013, 12:00 Uhr
Rheinische Post / Stephan MangelsAutor