2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

"Es war eine geile Zeit"

Jeddelohs Manager Gerhard Meyer im Interview

Fünf Tage sind nun vergangen, nachdem der VfB Oldenburg die Verpflichtung eines neuen Sportvorstandes bekannt gegeben hat. Wir hatten heute die Möglichkeit, ein Interview mit Gerd Meyer zu führen.

FuPa: Wie schwer ist Dir die Entscheidung gefallen, zum VfB zu wechseln?

Meyer: Das war eine ganz, ganz schwere Entscheidung. Ich habe zehn Tage lang überlegt, ob ich diesen Schritt gehen soll.

FuPa: Was gab den Ausschlag für den Wechsel nach Oldenburg?

Meyer: Ich möchte betonen, dass es keine Entscheidung gegen Jeddeloh, sondern eine für Oldenburg war. Ich habe hier in Jeddeloh seit 2008 zusammen mit dem Verein, dem Trainergespann und den Spielern viel erreicht. Jetzt möchte ich einfach etwas Neues ausprobieren. Mich reizt die Aufgabe bei einem Traditionsverein mit Blickrichtung zum bezahlten Fußball.

FuPa: Das heißt aber, dass es beim SSV Jeddeloh so nicht weiter geht? Müssen die Zuschauer jetzt damit rechnen, in der kommenden Saison keine schlagkräftige Mannschaft zu sehen?

Meyer: Nein, auf keinen Fall! Ich bin ja noch in die Planung für die kommende Spielzeit eingebunden. Gleichzeitig werde ich auch beim VfB schon mithelfen, die kommende Spielzeit vorzubereiten. Ich habe da keinen Gewissenskonflikt und kann das gut trennen.

FuPa: Wenn Du eine Bilanz ziehen würdest, wie sähe die aus?

Meyer: Es war eine geile Zeit, das ist mit nichts zu vergleichen. Was wir zusammen seit 2008 geschafft haben, ist für ein Dorf wie Jeddeloh außergewöhnlich. Das kann man nicht toppen.

FuPa: Wirst Du nicht ein Vakuum in Jeddeloh hinterlassen?

Meyer: Nein, warum? Man wird die Arbeit verteilen müssen und dann wird es auch dort mit Erfolg weiter gehen. In dieser Hinsicht ist niemand unersetzlich. Erste Gespräche finden schon in dieser Woche statt. Es wird beim SSV definitiv weiter gehen.

FuPa: Und Deine Ziele mit dem VfB? Die Dritte Liga? Oder sogar höher?

Meyer: So weit würde ich gar nicht denken wollen. Erst einmal müssen wir versuchen, die Voraussetzungen zu schaffen. Der VfB ist kein schlafender Riese, er ist hellwach. Er hat nur gerade die Augen etwas zu, die müssen wir öffnen. Genau wie in Jeddeloh ist es nötig, das Umfeld wachzurütteln und bestehende Strukturen darauf hin zu überprüfen, ob sie professionell aufgestellt sind.

FuPa: Du wirst beim VfB als Sportvorstand auch in die Kaderplanung eingebunden sein. Die Fans werden dich zusammen mit Julian Lüttmann und Predrag Uzelac am Erfolg messen.

Meyer: Das ist mir bewusst, aber wir werden nicht von heute auf morgen an der Tabellenspitze erscheinen. Das braucht Zeit. Und die Unterstützung der Fans….

FuPa: ….wobei Du im Gegensatz zu Jeddeloh nicht mehr jeden Zuschauer persönlich kennst.

Meyer: Das ist natürlich wahr. Mir ist klar, dass es in der Fanszene des VfB verschieden Strömungen gibt, aber ich bin gerne bereit zu den Fanclubs hinzugehen und mir ihre Wünsche anzuhören. Ohne die zahlreichen Fans in der Stadt und im Umland ist der VfB undenkbar. Wir müssen auch hier wachrütteln, prüfen, engagierter heran gehen. Dann kann der Traum von der dritten Liga in Erfüllung gehen.

FuPa: Wir wünschen Dir für die anstehenden Aufgaben viel Erfolg!

Aufrufe: 020.1.2015, 16:00 Uhr
Volkhard PattenAutor