2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Viel zu tun in Frankfurt: Robert Fröhlich steht beim FCF vor einem Scherbenhaufen. Den muss er so schnell wie möglich zusammenkehren, wenn das Team die Klasse halten will. F: Kay Harzmann
Viel zu tun in Frankfurt: Robert Fröhlich steht beim FCF vor einem Scherbenhaufen. Den muss er so schnell wie möglich zusammenkehren, wenn das Team die Klasse halten will. F: Kay Harzmann

Es steht schlecht um Frankfurt

Angst vor der eigenen Courage? Qualvolles Anpassen an das neue Spielsystem? Mangelnde Kommunikation? Coach Robert Fröhlich hat viele Baustellen.

So wird das nichts mit dem Oberliga-Verbleib: Der weiterhin glücklose Oberligist 1. FC Frankfurt hat am Wochenende bis zehn Minuten vor Schluss mit 1:0 geführt, um dann doch noch zu verlieren - eine symptomatische Niederlage für die Oderstädter.

Angst vor der eigenen Courage? FCF-Trainer Robert Fröhlich findet neben dem qualvollen Anpassen an das neue Spielsystem und mangelnder Kommunikation untereinander viele Gründe für die Erfolglosigkeit des Tabellenletzten, hat sie auch öfter benannt. Nach dem niveauarmen Sonnabend-Kick der Marke "Abstiegskampf pur" fand er erneut klare Worte. "Brennen, kämpfen und rennen alle auf dem Platz für den Sieg? Die Frage muss jeder für sich beantworten." Und meint damit nicht die fußballerischen Qualitäten, sondern die innere Bereitschaft der Spieler, an Grenzen zu gehen.

Mit der ersten Halbzeit konnten die Frankfurter noch einigermaßen zufrieden sein. "Da haben wir uns einiges nach vorn getraut und uns einiges zugetraut", so Fröhlich. Das 1:0 nach einer guten halben Stunde durch den Kopfballroller von Artur Aniol nach weitem Freistoß von Kapitän Tobias Fiebig war Lohn der Mühen. Zuvor war der polnische Stürmer mit schwierigem Direktschuss aus der Drehung und aus spitzem Winkel am Gäste-Schlussmann gescheitert. Die geringen Chancen der Malchower machte der 17-jährige Torhüter Damian Schobert im schnellen Herauslaufen zunichte. "Wir sind grottenschlecht gestartet, deshalb wurde ich beim Pausentee in der Kabine sehr laut", urteilte Gäste-Coach Andre Schröder.

Die Standpauke muss gewirkt haben, denn in Teil zwei machten die Mecklenburger viel Druck und spielten ihre konditionellen Vorteile aus. Ihre schnellen Gegenstöße mit dem fächerförmigen Ausschwärmen auf rutschigem und teilweise holprigen Rasen bedeuteten immer Gefahr für die Defensive der Frankfurter. Die zogen sich immer mehr zurück, verlegten sich auf's Kontern - ohne Nähe zum Erfolg. "Uns gelang es einfach nicht mehr, den Ball vernünftig nach vorn zu spielen", kritisierte Fröhlich.

Der Malchower SV investierte viel mit dem Risiko, das 0:2 zu schlucken. Aber zum erfolgreichem Konterspiel zeigte sich der FCF überhaupt nicht in der Lage. Der späte Ausgleich durch Pascal Podgorny aus halblinker Position ins lange Eck und der Siegtreffer durch den langjährigen "Torschützen vom Dienst", Tobias Täge, stürzten die Oderstädter wieder ins Bodenlose, ins Tal der Tränen.

Bei der Gestaltung des Spielformulars war den Gastgebern ein schwerer Lapsus unterlaufen. Als FCF-Trainer war Michael Pohl aufgeführt. Der Ex-Coach war auch tatsächlich da, aber nur auf der Tribüne. Anschließend äußerte er Mitgefühl: "Ein 1:0-Sieg wäre nach der 1:7-Klatsche in Rathenow gut für's Gemüt gewesen, aber so ist das wieder eine bittere Pille. Da war mehr drin."

Aufrufe: 02.11.2016, 07:40 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor