2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Stefan Emmerling Foto: Getty Images
Stefan Emmerling Foto: Getty Images

"Es macht keinen Sinn, das Team nur mitlaufen zu lassen"

Interview mit dem neuen Trainer der U-21 des 1. FC Köln

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Stefan Emmerling sprach mit Markus Burger über seinen Job bei der Regionalliga-Mannschaft des FC und die Aufgaben im Nachwuchsbereich

Herr Emmerling, nach Ihrer letzten Trainerstation in Worms 2013 waren Sie als Scout für Hertha BSC Berlin aktiv. Was hat Sie dazu bewogen, das Traineramt bei der U 21 des 1. FC Köln zu übernehmen?

Stefan Emmerling: Ich hatte mir bewusst eine Auszeit genommen. Ich konnte in dieser Zeit meinen Akku aufladen. Und als die Anfrage kam, habe ich nicht lange überlegt.

Was reizt Sie an dieser Aufgabe?

Emmerling: Ich freu mich darauf, mit jungen und willigen Spielern zusammenzuarbeiten, die den Sprung zu den Profis schaffen wollen. Das habe ich zu Beginn meiner Trainerzeit schon bei Alemannia Aachen sehr gerne gemacht.

Inwiefern unterscheidet sich solch ein Trainerjob von denen in Emden, Erfurt, Ahlen oder Worms?

Emmerling: Der Erfolgsdruck bei solchen Vereinen ist größer, weil es um sportliche, manchmal existenzielle Ziele geht. Hier ist es eher meine Aufgabe, die Spieler weiterzuentwickeln. Aber dennoch wollen wir natürlich Stabilität in die Mannschaft bringen.

Wie soll das gelingen?

Emmerling: Andere zweite Mannschaften wie zum Beispiel Borussia Mönchengladbach machen es vor. Sie haben eine gute Mischung aus zwei, drei erfahrenen Leuten und jungen, talentierten Spielern. Das haben Sie über die Jahre entwickelt und so einigen Talenten den Weg zu den Profis geebnet.

In Köln wird oft über den Sinn der U21 diskutiert. Als neuer Trainer dürfte ihre Einstellung dazu eindeutig sein.

Emmerling: Ja klar, aber ich war schon immer ein Befürworter dieser Nachwuchsmannschaft. Diese Teams sollten meiner Meinung nach auch so hoch wie möglich spielen. Diese Mannschaft einfach nur mitlaufen zu lassen, macht keinen Sinn.

Bei ihren bisherigen Vereinen konnten Sie Ihre Teams nach Ihrer Philosophie spielen lassen. Inwiefern müssen Sie sich nun anpassen?

Emmerling: Ich werde sicher mit dem Profi-Trainerteam um Peter Stöger den Austausch suchen. Meine Jungs müssen ja wissen, wie oben bei den Profis Fußball gespielt wird. Aber auch der Austausch mit den übrigen Jugendmannschaften und deren Trainern ist mir sehr wichtig. Die Spieler müssen zudem mehrere Systeme spielen können.

Haben Sie sich schon ein Bild von einigen Ihrer künftigen Spieler machen können?

Emmerling: Ja, von einigen schon. Ein paar Spiele der U 21 habe ich in der vergangenen Saison gesehen. Da sind mir einige positive Sachen aufgefallen, aber auch einiges, das man verbessern kann.

In der vergangenen Woche wurde in den Medien eine Verpflichtung von Marco Engelhardt angekündigt.

Emmerling: Das kann ich nicht bestätigen. Wenn ein Spieler verpflichtet wird, teilt der Klub das mit.

Aber er wäre als ehemaliger Profi sicherlich einer, der ihrer Mannschaft helfen könnte.

Emmerling: Marco hat in seiner Karriere schon einiges erlebt und junge Spieler könnten von seiner Erfahrung profitieren. Aber noch einmal: Ich weiß nicht, ob er zum FC kommt.

Werden Sie für Ihren neuen Job umziehen?

Emmerling: Das kann schon sein. Wenn mir die Fahrerei und die Staus zu anstrengend werden sollten, werde ich mir sicher eine Wohnung in Köln nehmen.

Sie starten bereits am 23. Juni mit der Vorbereitung. Bleibt noch Zeit für einen kurzen Urlaub mit der Familie?

Emmerling: Leider nicht. Momentan laufen viele Gespräche zur Planung des neuen Kaders. Der Familienurlaub war eigentlich für Juli geplant, aber der muss nun ausfallen. Das holen wir irgendwann nach.

Aufrufe: 09.6.2016, 20:32 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger /Markus BurgerAutor