2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Es knallt in Großdubrau

Auf dem Sportplatz und am Himmel geht es heftig zur Sache. Das Duell der sorbischen Männer ist eine klare Sache.

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Sonne, Regen, Gewitter, spannende Spiele und 22 Tore: Das Pokalwochenende auf dem Großdubrauer Sportplatz am Wasserturm hatte alles parat, was es geben kann im Fußball. Und auch ordentliche Überraschungen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ging der Kreispokal nicht an die Favoriten.

Der Pokalauftakt war jedoch den C-Junioren vorbehalten, die am Sonnabendvormittag bei bestem Wetter antraten. Hier setzte sich der Favorit vom FV Ottendorf-Okrilla gegen die Spielgemeinschaft vom SV Seeligstadt und dem Bischofswerdaer FV II klar mit 8:1 (2:1) durch. Ilko Keßler, der Seligstädter Vereinschef, konnte den Siegern am Ende nur gratulieren und sagte: „Ottendorf war an diesem Tag die klar bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Wir hatten durch einen Schüleraustausch allerdings auch zwei Ausfälle zu verkraften.“

Spielgemeinschaft wird aufgelöst

Das goldene Tor zum 1:1-Ausgleich für den Außenseiter, der in der ersten Halbzeit noch gut mithielt, erzielte der Bischofswerdaer Lennart Franke in der 20. Minute. In der kommenden Saison wird es die Spielgemeinschaft Seeligstadt/Bischofswerda laut Keßler erst einmal nicht mehr geben. Die Schiebocker legen ihre beiden Teams zusammen und starten bei den B-Junioren in der Landesklasse. Dort tritt auch Seeligstadt mit seinen ehemaligen C-Junioren an, dann als Spielgemeinschaft mit Großröhrsdorf. „Wir freuen uns schon auf die beiden Derbys mit dem BFV“, sagt Keßler mit Blick auf die kommende Punktspielsaison.

Drei Stunden nach dem Anpfiff bei den C-Junioren liefen die Frauen vom SV Grün-Weiß Hochkirch und dem SV Straßgräbchen zum Kleinfeld-Finale auf – und der Himmel hatte sich schon mächtig verdunkelt. Nach der torlosen ersten Hälfte zuckten sogar in der Nähe Blitze vom Himmel und es regnete. Gaby Grubert (60.) und Mandy Linke (72.) waren es dann, die den Favoriten aus Hochkirch mit ihren beiden Toren schließlich doch zu Fall brachten.

Spielerin muss ins Krankenhaus

Zu Fall kam zwei Minuten vor dem Abpfiff bei einem Pressschlag auch die kurz zuvor eingewechselte Lena Luger vom SV Straßgräbchen. Sie musste mit Knieproblemen ins Krankenhaus, während der Rest ihrer Mannschaft mit einer Sektdusche den unverhofften Pokalsieg feiern konnte.

Sieger-Trainer Mirko Sarink sagte nach dem Abpfiff: „Dieser Sieg war sehr wichtig für uns. So oft kommt man nicht ins Kreispokalfinale. Mein Team war durch einige Ausfälle personell arg gebeutelt. Trotzdem war es ein spannendes Spiel und Werbung für den Frauenfußball. Lena Luger konnte zum Glück das Krankenhaus schon wieder verlassen.“ Bleibt zu hoffen, dass die Knieverletzung letztlich nur mit überdehnten Bändern zu tun hat, denn die 16-Jährige will in diesem Sommer für ein Jahr in die USA gehen.

Bereits gegen Ende des Frauenfinales räumte sich der Himmel erst einmal wieder ab und die Männermannschaften von Kreisoberliga-Meister SG Crostwitz und DJK Sokol Ralbitz/Horka liefen bei strahlendem Sonnenschein samt Vereinsfahnen vor den rund 350 Zuschauern auf. Hier standen sich insgesamt zehn Spieler der sorbischen Männerauswahl (Wubranka) gegenüber, die am Sonntagnachmittag ihr erstes Vorrundenspiel bei der Europeada in Südtirol absolvierte.

Zusammen mit zwei Spielern vom Landesligisten Einheit Kamenz, der am Sonnabend noch in Markkleeberg antreten musste und durch ein 3:3 noch die Meisterschaft an die BSG Chemie Leipzig abgab, gingen die zwei Crostwitzer und acht Ralbitzer dann am Abend von Großdubrau aus mit zwei Kleinbussen auch auf die Reise zum nächsten Spiel nach Südtirol. Hier wartet auf die von Einheit-Trainer Frank Rietschel betreute Wubranka bei der Europameisterschaft der autochthonen Minderheiten bis Dienstag zunächst die Vorrunde mit drei Spielen.

Zweifacher Triumph für Ralbitzer

Doch zurück nach Großdubrau. Co-Trainer Thomas Latkolik von der SG Crostwitz meinte nach der 0:4 (0:1)-Niederlage seines Landesklasse-Aufsteigers: „Ralbitz/Horka ist verdient Pokalsieger geworden. Der DJK war in den Zweikämpfen aggressiver. Wir haben nach dem 0:2-Rückstand hinten aufgemacht und dann noch zwei Treffer kassiert. Die Niederlage ist schon bitter, weil der Pokalsieg unsere starke Saison in der Kreisoberliga noch gekrönt hätte. Aber jetzt freuen wir uns erst mal auf die nächste Saison in der Landesklasse. Die Truppe bleibt komplett zusammen.“

In der 39. Minute hatte der Ralbitzer Dirk Scholze sein Team mit dem 1:0 in Führung gebracht. Nach dem Seitenwechsel machte Doppel-Torschütze Antonius Walde (56./80.) den Sack zu, bevor Sebastian Böhm in der 88. Minute noch das 4:0 für Pokalsieger Ralbitz/Horka erzielte. DJK-Vereinspräsident Dierk Schuster sagte nach dem Erfolg seiner Männer: „Das wir Meister Crostwitz geschlagen haben, das ist natürlich schon stark. Aber vor vier Jahren haben wir in Laußnitz auch schon mal den Kreispokal bei den Herren geholt.“ In der nächsten Kreisoberliga-Saison will die Sokol-Mannschaft laut Schuster auch wieder um die Podestplätze mitspielen.

Und am Sonntag hatte der DJK-Vereinschef gleich noch einmal Grund zur Freude. Hier ermittelten zunächst die B-Junioren ihren Kreispokalsieger. Im Endspiel zwischen den Spielgemeinschaften von Großpostwitz/Kirschau/Schirgiswalde und Ralbitz/Horka/Wittichenau stand es am Ende 3:0 (2:0) für die Sorben, die damit zwei Pokale aus Großdubrau mit nach Hause nehmen konnten. Schuster: „Das zeigt, dass wir in der Nachwuchsarbeit alles richtig gemacht haben, auch mit der Spielgemeinschaft mit Wittichenau. Jetzt sind wir dafür belohnt worden.“ Das letzte der fünf Pokalendspiele gewannen dann die A-Junioren der Spielgemeinschaft SV Königsbrück/Laußnitz/SV Haselbachtal gegen die SpG SV Zeißig/SpVgg Lohsa/Weißkollm/LSV Bergen 1990 mit 4:0 (3:0).

Aufrufe: 020.6.2016, 13:05 Uhr
Christian KlugeAutor