2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Sinnbild: Nils Arne Wielpütz und die UTSG haben im Rennen um Platz zwei eine Bauchlandung erlitten und können nur noch auf Patzer der Konkurrenz hoffen-	Foto: Breier
Sinnbild: Nils Arne Wielpütz und die UTSG haben im Rennen um Platz zwei eine Bauchlandung erlitten und können nur noch auf Patzer der Konkurrenz hoffen- Foto: Breier

"Es ist mir ein Rätsel"

GL FR WEST: +++ Caic grübelt über UTSG-Mentalität +++ Merzhausen und Neu-Anspach vor entspanntem Derby +++

HOCHTAUNUS (dio/anr). Relativ locker können die Fußballer des TuS Merzhausen und des FC Neu-Anspach am Pfingstsonntag auflaufen, denn in ihrem Gruppenliga-Derby geht es weder um Ab-, noch Aufstieg. Nach langer Saison muss auf zahlreiche Akteure verzichtet werden. In den Startaufstellungen ist Rotation angesagt. Die Usinger TSG hingegen muss selber siegen und auf Ausrutscher der Konkurrenten hoffen, um eventuell doch noch in den letzten beiden Spielen auf den zweiten Platz zurückzukehren.

TuS Merzhausen - FC Neu-Anspach (Sonntag, 15 Uhr ): Merzhausens Trainer Jörg Loutchan ist froh, dass bereits vor dem Derby der Klassenerhalt gesichert wurde und man lediglich die Saison ordentlich zu Ende bringen müsse: ,,Es geht um nichts mehr und das ist gut so. Denn wir werden auch am Sonntag nur mit einer Rumpfelf antreten können und wollen das Beste daraus machen." Zwar kehrt Pascal Gratieux in den Kader zurück, aber mit dem Ausfall von Can Zarifoglu (Patellasehne) und wahrscheinlich auch Sebastian Müller (beruflich verhindert) wird die Auswahl noch kleiner. Vor eigenem Publikum soll die Mannschaft noch einmal das Gesicht zeigen, mit dem sie in der Rückrunde so erfolgreich war. Es gilt an die Aufholjagd der zweiten Hälfte gegen Spitzenreiter Vatanspor anzuknüpfen: ,,Wir haben uns mit viel Einsatz gewehrt und versucht zurückzukommen. Das will ich gegen Neu-Anspach von Beginn an sehen."

FC-Trainer Jürgen Loos dämpft die Erwartungen vor dem Derby noch weiter. Zwar habe sein Team die 0:3-Niederlage in Dortelweil verdaut (,,Das war immer ein schweres Pflaster"). doch der Ausfall von sechs Stammspielern drehe die Vorzeichen vor dem Derby um und mache sein Team zum Außenseiter: ,,Gott sei Dank geht es um nichts mehr, denn wir müssen erst einmal froh sein, in Merzhausen nicht unter die Räder zu kommen." Neben Kapitän Michael Riemann fehlen auch die Urlauber Patrick Gilles und Kai Schroers, der beruflich verhinderte Carlo Schmid, der privat verhinderte Vladislav Fomin und Egor Gette (Adduktorenverletzung). Unter diesen Umständen will der FC-Coach im vorletzten Spiel ,,nicht abgeschossen" werden und soll alles gegeben werden, was noch drin ist: ,,Wir wollen das Spiel auch mit Spielern aus der zweiten Mannschaft offen gestalten." Der Sprung ins erste Tabellendrittel ist immer noch möglich.

Usinger TSG - SC Dortelweil (Sonntag, 15 Uhr): Hat die 0:1-Niederlage beim FC-TSG Königstein alle Aufstiegsträume der Usinger zerstört? Fast scheint es so. Vor den beiden letzten Spieltagen der Saison 2014/15 hat die UTSG im Rennen um den zweiten Rang (führt in die Aufstiegsrunde) hinter Meister Vatanspor Bad Homburg einen Punkt Rückstand auf die Konkurrenten Griesheim und Fauerbach. ,,Das ist die Realität, die Tabelle lügt nicht. Wir wollen es natürlich weiter versuchen und das Maximale aus den beiden letzten Spielen holen", sagt UTSG-Coach Leo Caic.

Die Ursachensuche für das 0:1 in Königstein ist nicht leicht, hat aber durchaus etwas zutage gefördert. ,,Es ist nie leicht, sich gegen ein Team durchzusetzen, das sich mit elf Mann hinten reinstellt. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf zum fußballerisch Gezeigten. Was ich aber vermisst habe, ist die Geilheit, in ein Finale zu gehen. Erfolg geht auch über die Mentalität. Da ist immer auch eine Charakterfrage im Spiel. Immer, wenn es um etwas geht, verliert das Team etwas Courage. Doch angesichts der guten Leistungen vorher gab es keinen Grund, in Königstein zurückzuschalten. Das ist noch ein Rätsel für mich", gesteht Caic. ,,Zum Teil ist es vielleicht auch mangelndem Konkurrenzdruck geschuldet, wenn einzelne Spieler nicht höher springen, als sie meinen zu müssen. Wir hatten viele Ausfälle. In der kommenden Saison hoffe ich, dass auf Dauer mehr Konkurrenz herrscht und es, wenn es um den Erfolg geht, auch die Punkte gibt. Während Petar Zrakic noch in Kroatien weilt, bangt Caic um den Einsatz von Nils Arne Wielpütz (Oberschenkelverletzung).



Aufrufe: 022.5.2015, 20:30 Uhr
Usinger AnzeigerAutor