Erster Schuss aufs Tor öffnet die Tür

Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit belohnten sich die Bayreuther für den enormen Aufwand, den sie in den ersten 45 Minuten betrieben hatten. Tobias Ulbricht eroberte sich den Ball von Clemens Kubina, bediente Dominik Stolz, der dann aus zwölf Metern in die lange Ecke traf und Torwart Marjan Krasnic nach 357 Minuten erstmals wieder überwand. Es war der erste Schuss auf das Tor der Gäste überhaupt. Vorher war die Altstädter Vorstellung wenig spektakulär geblieben: Zwar waren die Platzherren von Beginn an präsent und griffig und kamen durch ihr frühes Stören auch zu Ballgewinnen, doch in der Verwertung derselben kam Trainer Christoph Starke ins Haareraufen. Immer wieder Ungenauigkeiten im Spiel in die Spitze, viele gut gemeinte Aktionen verpufften, weil der entscheidende Ball keinen Abnehmer fand. Torannäherungen vor der Pause: Fehlanzeige, weil auch die Laufbereitschaft zusehends nachließ. „Wir waren da einfach auch zu passiv“, gestand der Bayreuther Übungsleiter ein.
Wie man es besser macht, zeigten die Gäste aus dem Münchner Speckgürtel zumindest vor der Pause: Die warteten geduldig auf Altstädter Fehlpässe und nutzten ihre Balleroberungen meist über die rechte Angriffsseite zu sehenswerten Kontern. In der 22. Minute hatte sich Memis Ünver im Mittelfeld behauptet, leitete auf Clemens Kubina weiter, doch unter dessen Flanke tauchte Danijel Majdancevic frei stehend durch.
Schrecksekunde dann nur vier Zeigerumdrehungen später: Nach einem taktischen Foul des auffälligen Simon Ruß im Halbfeld gab es Freistoß für Heimstetten. Und nach einstudierten vier Stationen gegen verdutzte Altstädter war Torjäger Sammy Ammari vom Torraumeck erfolgreich – allerdings aus Abseitsposition, wie der Unparteiische Simon Marx in Absprache mit seinem Assistenten entschied. Vitomir Miskovic, Coach der Gäste, war da im Anschluss anderer Ansicht: „Das war strittig. Wenn das Tor zählt, sieht es ganz anders aus.“
Das tat es dann nach dem Bayreuther Führungstreffer. Der zeigte nämlich die gewünschte Wirkung, wurde zum Türöffner. Wie weggeblasen war das Selbstvertrauen, das die Oberbayern nach vier Siegen am Stück mit in die Wagnerstadt gebracht hatten. Was man den Gastgebern allerdings vorwerfen muss, war die Tatsache, dass sie aus diesem Momentum lange zu wenig machten. Erst in der 75. Minute erlöste Stolz per Kopf nach einem sehenswerten Flankenlauf und einer noch schöneren Flanke des eingewechselten Marius Strangl die Altstädter. Und die hätten in der Folge noch deutlicher gewinnen können, doch scheiterten in der Schlussphase Chris Wolf (86.) und Strangl (88.), der nach einem Solo über den Heimstettener Kasten zielte.


SpVgg Oberfranken Bayreuth – SV Heimstetten 2:0 (0:0)

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Sponsel – Eckert, Zitzmann, Ascherl, Ruß (61. Rinchiuso) – Wolf, Heckenberger (68. Strangl), Böhnlein, Kayser (85. Kolb), Stolz – Ulbricht.

SV Heimstetten: Krasnic – Kubina, De La Motte, Paul, Toy – Ünver (85. Sträußl), Schmitt, Seferings (66. Häfele), Nappo (76. Bläser) – Majdancevic, Ammari.

SR: Marx (Kahl); Zuschauer: 617; Ecken: 2:4.

Tore: 1:0, 2:0 Stolz (49. und 75.).

Gelbe Karten: Ruß, Ascherl, Kayser, Eckert – Ünver.