2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Verschworene Gemeinschaft: Die B-Juniorinnnen des TSV Schott haben sich als Aufsteiger in der Bundesliga akklimatisiert.	Foto: TSV Schott
Verschworene Gemeinschaft: Die B-Juniorinnnen des TSV Schott haben sich als Aufsteiger in der Bundesliga akklimatisiert. Foto: TSV Schott

Erfolgsprojekt in Eigenregie

Bei den Bundesliga-B-Juniorinnen packen die Eltern kräftig an +++ Aufwand stößt dennoch an Grenzen

Mainz. Als die U 17-Fußballerinnen des TSV Schott Mainz in der vergangenen Saison in die Bundesliga aufgestiegen waren, gab es bei den Eltern der Spielerinnen einen gemeinsamen Wunsch: Sie wollten es ihren Kindern ermöglichen, in der höchsten Liga zu spielen. Neben der sportlichen Herausforderung bedeutet die Bundesliga auch einen größeren finanziellen und organisatorischen Aufwand. Die Eltern organisierten sich also, teilten sich verschiedene Aufgaben. Teammanager Christoph Kleymann erzählt: „Alle Eltern haben sich dahintergeklemmt, diese Initiative ist einmalig.“

Kleymann hat in seiner Funktion den Überblick über die Finanzen. Er beschäftigt sich mit Lizenzen, Trikotwerbung, aber auch damit, dass alle Spielerinnen den Sporttauglichkeitstest absolviert haben, der notwendig ist, um in der Bundesliga spielen zu dürfen. Andere Väter und Mütter sind Stadionsprecher, für Verkaufsstände an Heimspieltagen verantwortlich, machen den Liveticker für den DFB oder betreuen die Schiedsrichter. „Es ist ein Projekt in Eigenregie“, sagt Kleymann stolz. Er betont aber auch, wie groß der Aufwand ist: „Wir kommen an unsere Grenzen.“

Trainer Thorsten Siefert kann sich durch diese Unterstützung auf die sportliche Herausforderung konzentrieren. Die begann schon weit vor der Saison. Siefert hat genau hingeschaut, welche Spielerinnen ihm in der Bundesliga weiterhelfen können. Weil Schott noch nicht das Renommee eines gestandenen Bundesligavereins hat, sichtete er in tieferen Ligen. „Ich habe Spielerinnen geholt, bei denen ich das Potenzial gesehen habe und schenke ihnen das Vertrauen“, erklärt Siefert. Er hat ein sehr gutes Auge bewiesen. Das Resultat ist eine Mannschaft mit vielen Talenten, die trotz ihrer Unerfahrenheit auf diesem Niveau schon jetzt gezeigt hat, dass sie in der höchsten Spielklasse mithalten kann. Die Mainzerinnen starteten furios. Am ersten Spieltag schlugen sie Bayer Leverkusen 3:2. Es folgten zwar vier Spiele ohne Sieg, von den jüngsten drei Partien gewannen sie aber zwei. Siefert ist zufrieden mit diesem Verlauf: „Wir stehen richtig gut da. Ich bin stolz auf die Spielerinnen, sie haben auch in der Phase, in der es nicht so lief, Charakter gezeigt.“ Bei drei Nachholspielen und einem sehr soliden sechsten Platz deutet also sehr vieles daraufhin, dass das Abenteuer Bundesliga länger andauert als bloß eine Saison. Trotz des großen Aufwandes würde das alle Beteiligten freuen. „Bundesliga ist einfach das Beste, was es gibt“, sagt Siefert.



Heimspiel gegen den Zweiten

Am Sonntag (11 Uhr) empfangen die Mainzerinnen den Tabellenzweiten SGS Essen- Es ist eines von drei Nachholspielen des TSV aus der Hinrunde. Weil viele Schott-Spielerinnen mit Auswahlmannschaften unterwegs sind, steht erst kurzfristig fest, welcher Kader Trainer Thorsten Siefert zur Verfügung steht. Der Verein hat zahlreiche Frauen – und Mädchenteams im Umland eingeladen und rechnet deshalb mit vielen Zuschauern.

Aufrufe: 08.12.2016, 18:00 Uhr
Johannes HolbeinAutor