Energie startet mit 11:0-Sieg ins Testspielprogramm

Für den gastgebenden SV Eiche Branitz sollte es eigentlich der große Tag werden: Zum Sportfest hatte sich Energie angekündigt, um den Hausherren nachträglich noch sportlich zur Kreisliga-Meisterschaft zu gratulieren. Und außerdem wollte sich der Regionalligist mit dem Testspiel für die gute Gastfreundschaft bedanken. Denn die Cottbuser nutzen die Anlage in Branitz schon seit einiger Zeit als Ausweichstrainingsplatz.

Doch der Wettergott hatte offenbar etwas gegen die große Feier: Knapp eine Stunde vor dem eigentlich geplanten Anpfiff um 16 Uhr zog ein schweres Unwetter über die Stadt. Die Partie stand lange auf der Kippe - erst mit 30 minütiger Verspätung konnte das Spiel schließlich doch begonnen werden. Auch zur Freude von drei Eiche-Kickern, die extra aus dem Urlaub für die 90 Minuten angereist waren. Für Eiche-Coach Tom Pohland hatte das Wetter dennoch negative Folgen: Wegen eines Blitzeinschlags im Krankhaus musste er nach guter einer Stunde zum Bereitschaftseinsatz ausrücken und konnte das Ende der Partie nicht mehr mitverfolgen.

Bis dahin sah es noch nach der erhofften einstelligen Niederlage für Branitz aus. Zur Halbzeit führten die Cottbuser mit 4:0 durch Treffer von Rückkehrer Joshua Putze, Probespieler Blanc Kramer und die beiden Neuzugänge Marcel Baude und Fabio Viteritti.

Der flinke Mittelfeldspieler bildete gemeinsam mit Malte Karbstein vor der Pause die starke linke Seite, über die immer wieder die Angriffe gefährlich vor das Branitzer Tor kamen. Dazu hinterließen die beiden Probespieler Edgar Bernhardt im zentralen Mittelfeld und Vincent Rabiega phasenweise einen guten Eindruck, auch wenn der Angreifer von RB Leipzig II vor allem in der ersten Hälfte mehrere hundertprozentige Gelegenheiten ausließ. Die Branitzer konnten sich aber auch bei Keeper Jakob Zylla bedanken, der einige starke Szene hatte und FCE-Chancen entschärfte.

Nach der Pause schraubten die Cottbuser das Ergebnis bei hochsommerlichen Temperaturen und schwindenden Kräften der Eiche-Kicker standesgemäß weiter in die Höhe. Malte Karbstein eröffnete mit seinem 5:0 den Torreigen direkt nach der Unterbrechung.

Später durfte er sich ebenso nochmal in die Torschützenliste eintragen, genau wie Marc Stein, Michael Czyborra und die Probespieler Tom Nattermann, Vincent Rabiega und Edgar Bernhardt. Die beiden Letztgenannten sind auch durchaus zwei Kandidaten für den künftigen FCE-Regionalligakader. Das bestätigte Trainer Pele Wollitz: "Rabiega hatte zwar Licht und Schatten im Spiel. Er hatte super Aktionen, aber war manchmal noch zu leichtfüßig. Darüber und wie es weitergeht, werde ich mit ihm sprechen. Und bei Edgar Bernhardt weiß ich, was er kann. Schließlich habe ich ihn in Osnabrück ausgebildet. Bei Blanc Kramer würden wir uns im Augenblick keinen Gefallen tun. Er muss spielen, aber das kann ich ihm im Moment nicht versprechen." Dazu hatte Wollitz eigentlich für die Partie gegen Branitz auch mit dem Probespieler Junior Ebot-Etchi vom VfL Wolfsburg II in der Startformation geplant. Doch der junge Angreifer war nach der Trainingswoche überraschend vor der Partie abgereist.

Dennoch war der FCE-Trainer zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: "Die Jungs sind sehr spielfreudig. Obwohl sich noch keiner kannte, war es schon ein gutes Miteinander und sie haben den Ball gut laufen gelassen. Sie haben den Eindruck aus der Trainingswoche bestätigt und scheinen richtig Bock auf die Aufgabe zu haben."

Zufriede Gesichter gab es trotz der hohen Niederlage aber auch bei Eiche Branitz. Etwa 600 Zuschauer wollten nach Angaben von Vereinspräsident Matthias Boddeutsch trotz der Wetterkapriolen das Testspiel sehen. "Alles war fair und wunderbar, auch wenn wir leider einen Verletzten zu beklagen haben mit Kapitän Ronny Hofmann. Und leider waren wir doch ein Tor über dem Strich, ich hatte mir ein Ergebnis unter zehn Toren gewünscht. Wichtig war aber, dass das Spiel stattgefunden hat, da es lange auf der Kippe stand. Dafür nochmal ein großes Dankeschön an Energie. Das war das passende Bonbon zum Abschluss einer super Saison und ein absolutes Highlight für uns. So ein Jahr mit dem Aufstieg und der Meisterschaft am letzten Spieltag kann man nicht mehr toppen. Der ganze Aufwand und die Mühe haben sich dafür gelohnt", so Boddeutsch.