2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Hoffnungsträger beim FC Strausberg: Philipp Pilz  ©MOZ/Edgar Nemschok
Hoffnungsträger beim FC Strausberg: Philipp Pilz ©MOZ/Edgar Nemschok

Endspiel gegen Energie Cottbus wäre ein Traum

Philipp Pilz wechselte im vergangenen Sommer von Victoria Seelow zum FC Strausberg

Verlinkte Inhalte

Während bei den meisten Fußballmannschaften der Region die Winterpause längst eingeläutet wurde, trainierten die D-Junioren des FC Strausberg kurz vor dem Jahreswechsel im Sport- und Erholungspark unter Flutlicht und mit Philipp Pilz.

Philipp Pilz, der gehört doch zu den Jungen Wilden des FC Strausberg? Er ist doch Spieler der Oberliga-Fußballmannschaft? Er ist nun auch Trainer? Der 19-Jährige sorgt selbst für Aufklärung. "Ich absolviere derzeit das sogenannte Freiwillige Soziale Jahr. Ich hatte da ein wenig Glück und kann beim FLB (Fußball Landesverband Brandenburg) Hobby und auch ein Stück Ausbildung perfekt miteinander verbinden." Nach gut 90 Minuten vor allem Taktiktraining gab es von den Jungs selbst überall den Daumen hoch. "Hat echt Spaß gemacht", war immer wieder zu hören, ehe man sich nun auch bei den Kleinen auf die Weihnachtstage vorbereitete.

"Ja, einmal selbst Trainer zu sein, das kann ich mir gut vorstellen", sagt Philipp Pilz, der eine B-Lizenz hat und übrigens gebürtiger Strausberger ist. Im Oberliga-Team des FCS inzwischen fast schon eine Ausnahme, denn die Spieler kommen bekanntlich aus ganz verschiedenen Städten und sogar Ländern. Pilz wechselte in der Sommerpause vom Oberliga-Konkurrenten SV Victoria Seelow in die Energie-Arena. "Damals habe ich mich wirklich riesig gefreut, als das Angebot kam. Ich habe zwar auch in Seelow gern gespielt, aber nun bin ich, wenn man so will, auch zu Hause angekommen." Und auf die gegenwärtige sportliche Situation seines Vereins angesprochen, sagt er bestimmt: "Wir schaffen den Klassenerhalt und mehr noch, wir werden nach dem letzten Spieltag einen einstelligen Tabellenplatz belegen." Während das für ihn feststeht, hat er noch einen kleinen Traum. "Das wäre dann das Endspiel im Landespokal, wenn der mögliche Gegner FC Energie Cottbus heißt."

Pilz hat neben Strausberg auch weiter eine ganz enge Beziehung zu Cottbus und zu Energie. Angefangen hat er bei der TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf. Seine ersten Trainer waren Roberto Honert und Utz Reincke. An beide erinnert er sich sehr gern. Von der TSG ging es zum SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf, ehe er dann an die Lausitzer Sportschule nach Cottbus wechselte. Nach dem Besuch der Grundschule, zunächst in Fredersdorf-Vogelsdorf und später in Neuenhagen, machte er das Abitur in Cottbus. "Natürlich gab es immer den Wunsch, einmal Fußball-Profi zu werden. Und wenn ich heute ein Angebot bekomme, würde ich auch intensiv überlegen." Er spielte u. a. bei Cottbus mit den B-Junioren in der Bundesliga und wurde mehrfach in Landesauswahlen berufen. Doch inzwischen weiß der junge Mann auch, dass Fußball längst nicht alles im Leben ist. "Nach dem Jahr beim FLB werde ich ein Studium beginnen und die Kombination Sport und Geschichte auf Lehramt studieren. Geschichte, vor allem die deutsche Geschichte, hat mich schon immer interessiert", begründet er seinen Berufswunsch.

Für die nur mäßige Hinrunde seines FC Strausberg, dabei geht es in erster Linie um die Ergebnisse, hat er auch eine Erklärung, die er allerdings mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht verbindet. "In jedem Spiel, in dem ich im Startaufgebot gestanden habe, haben wir am Ende auch gewonnen." Da der FCS in der Hinrunde der Oberliga Nord nur drei Siege holen konnte, kann er auch sein Ziel für die Rückrunde klar umreißen. "Ich möchte einfach öfter spielen." Es spricht auch nicht viel dagegen, denn als Rechtsverteidiger, und dafür hat man ihn ja schließlich auch nach Strausberg geholt, könnte er durchaus einen Schwachpunkt in der Mannschaft abdecken.

"Angefangen habe ich im Sturm und geblieben ist davon noch der Offensivgeist", weiß er heute zu berichten. Und da eine ganz große Stärke seine Schnelligkeit ist, könnte er auf Rechts durchaus eine große Verstärkung sein. Er weiß aber schon, dass er eine harte Konkurrenz in der Mannschaft hat. Da er in der Hinrunde nur zweimal in der Woche mittrainieren konnte, machte das den Anspruch auf einen Stammplatz in der Oberliga-Elf nicht einfacher. Das heißt auf der anderen Seite aber auch nicht, dass er nicht fit wäre. "Ich trainiere allein und bin gelegentlich auch beim Brandenburgligisten VfB 1921 Krieschow sehr oft mit auf dem Trainingsplatz zu finden. Es liegt eben daran, dass ich nicht immer von Cottbus nach Strausberg zum Training fahren kann."

Bei Philipp Pilz dreht sich derzeit viel um Sport und Fußball. So viel, dass selbst für eine Partnerschaft kaum Zeit bleibt. "Ich habe auch einmal intensiv Tennis gespielt", erzählt er und erinnert sich gern an die Zeit beim NTC Neuenhagen. Wenn er sich auch einmal sehr interessiert ein Basketballspiel ansieht, rollt der Fußball, ist er wieder voll in seinem Element. "Natürlich habe ich eine Lieblingsmannschaft. Ich bin großer Fan vom 1. FC Union Berlin und liebe das Stadion an der Alten Försterei. Es ist ein reines Fußballstadion. Warum ich das so sage, ich glaube, jeder Fußballer hasst es, wenn sich zwischen Spielfeldrand und dem ersten Zuschauerrang noch eine breite Aschenbahn befindet."

Natürlich hat er auch weiter eine enge Beziehung zum FC Energie in Cottbus und hofft, dass der Verein schon bald wieder im größeren Fußballgeschäft mitmischen kann. "Ich mag aber auch Vereine wie den FC Liverpool und den FC Bayern München. Wenn es einen Spieler gibt, den ich wirklich schätze, dann ist das Fernando Torres, der heute wieder bei Atlético Madrid spielt."

Was macht ein junger Mann, wenn es mal nicht um Fußball geht? "Eigentlich nichts Außergewöhnliches. Ich höre gern Musik, Paul Kalkbrenner, verausgabe mich an der Playstation oder lese auch mal ganz gern. Dann vor allem Biografien, wie jüngst die über Elon Musk, Firmengründer von Space X und dem Elektroautohersteller Tesla", erklärt Pille, wie ihn alle gern nennen.

Gibt es einen Wunsch fürs neue Jahr? Vater Christian, der das Gespräch mit verfolgt, macht große fragende Augen. "Natürlich gesund bleiben."

Aufrufe: 02.1.2017, 10:20 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor