2024-05-10T08:19:16.237Z

WM 2014
Drückt zwar den Amerikanern heute Abend die Daumen, freut sich aber auch, dass die Deutschen bei der WM wieder Flagge zeigen: Aaron Chapuis.	Archivfoto: RMB/Heiko Kubenka
Drückt zwar den Amerikanern heute Abend die Daumen, freut sich aber auch, dass die Deutschen bei der WM wieder Flagge zeigen: Aaron Chapuis. Archivfoto: RMB/Heiko Kubenka

"Endlich wieder Flagge zeigen"

USA Aaron Chapuis drückt Klinsmanns Team heute Abend die Daumen

Wiesbaden. Stolz präsentiert Aaron Chapuis den selbst gebastelten Spielplan und den Tischkicker im Jugendzentrum des US-Wohngebiets auf dem Hainerberg. „Fast alle Kinder hier lieben Fußball“, erklärt der 41-Jährige. Als Leiter des Zentrums betreut er Kinder zwischen elf und 18 Jahren, die nach der Schule vorbeikommen können, um ihre Hausaufgaben zu machen oder an Sportangeboten teilzunehmen. „Wir gucken uns die Spiele, die am frühen Abend ausgestrahlt werden, natürlich gemeinsam an“, sagt Chapuis.

Er selbst ist in Chicago geboren und spielt Fußball seit seinem fünften Lebensjahr. „Als ich als kleiner Junge im Verein angefangen habe, war das in den USA noch etwas Außergewöhnliches“, erzählt er. Heute habe sich das geändert, und es könnten sich auch viele Mädchen und Frauen für den Sport begeistern. „Dass die Popularität des Fußballs steigt, haben wir sicherlich auch Großereignissen wie der Weltmeisterschaft zu verdanken“, sagt Chapuis. Nach seinem Studium in Oklahoma zog er 2000 nach Frankfurt, um im Jugendzentrum am Frankfurter Flughafen zu arbeiten, bis er 2005 seinen Job in Wiesbaden annahm.

Die Weltmeisterschaft verfolgt Chapuis hauptsächlich gemeinsam mit den Kindern des Zentrums oder beim Public Viewing. Die Amerikaner hatten aus seiner Sicht mit Deutschland, Portugal und Ghana keine leichte Gruppe. „Deutschland ist für mich sicherer Gruppenerster“, meint Chapuis. „Aber wir haben gute Chancen, auch ins Achtelfinale zu kommen“.

Auf einen Weltmeister möchte Chapuis sich aber nicht festlegen. „Ich glaube nicht, dass ein europäisches Team den Pokal holt“, meint er. „Aber Brasilien oder Argentinien haben gute Chancen.“

Auch wenn er das deutsche Team sympathisch findet, schlägt das Herz des Amerikaners beim Spiel gegen die USA heute Abend für seine Heimat. „Ich denke, ein Endergebnis von 1:1 ist realistisch“, meint er. Abgesehen vom sportlichen Aspekt, schätzt Chapuis an der Weltmeisterschaft besonders, dass sie verschiedene Nationen zusammenbringt. „Was wir alle teilen, ist doch die Liebe zum Fußball“, sagt er. „Es wird toll sein, zu sehen wie die Deutschen, wie schon bei der WM 2006, endlich wieder Flagge zeigen.“

Aufrufe: 026.6.2014, 13:57 Uhr
Katharina KorbachAutor