2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Torfrau Sarah Rolle zeigte eine gute Partie. F: Martinschledde
Torfrau Sarah Rolle zeigte eine gute Partie. F: Martinschledde

Endlich: FSV Gütersloh siegt 2:1 gegen Union Berlin

Frauen-Zweitligist FSV Gütersloh besiegt Union Berlin durch einen späten Treffer mit 2:1 und verlässt damit die Abstiegszone. Trainerin Britta Hainke sieht den imponierenden Siegeswillen ihres Teams belohnt

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FSV Gütersloh 2009 - 1. FC Union Berlin 2:1

Ein Geniestreich von Marie Pollmann hat den FSV Gütersloh vor einer unangenehmen Diskussion bewahrt. Die 27-Jährige hämmerte den Ball in der 89. Minute des Heimspiels gegen Union Berlin aus 25 Metern ins Tor und machte damit den 2:1-Sieg des Frauenfußball-Zweitligisten perfekt.




„Wir haben jetzt drei Punkte mehr auf dem Konto und können in Ruhe weiterarbeiten“, brachte die Torschützin die Konsequenzen ihres Treffers auf den Punkt. Das Team von Britta Hainke, deren Trainerjob ohne diesen Sieg nicht sicher gewesen wäre, verließ die Abstiegszone und kletterte auf Rang acht. „Das wird der Mannschaft gerade nach dem letzten Wochenende Selbstvertrauen geben“, freute sich Hainke über den verdienten Erfolg.

Gegenüber der 2:6-Pokalschmach in Bielefeld hatte die Trainerin zwei personelle Änderungen vorgenommen. Me- lanie Ott kam für die verletzte Svenja Hörenbaum in die Anfangself, und im Tor spielte wie angekündigt Sarah Rolle. Die 16-Jährige aus Everswinkel, als Keeperin des U17-Bundesligateams bislang nur die Nummer drei im Frauenteam, machte ihre Sache so gut, dass Hainke ihr sofort für die nächsten Spiele das Vertrauen aussprach.

Rolle musste häufiger ihr Talent beweisen, als das dem FSV lieb war. Nach einer starken Anfangsoffensive verloren die Gütersloherinnen nämlich den Mut, die Passsicherheit und das Abwehrgeschick, sobald Berlin durch Isabel Welke (17.) zur ersten Chance gekommen war. Mit der Ex-Gütersloherin Katharina Bödeker als (wirkungslose) Sturmspitze kam Union zu zwei weiteren Top-Möglichkeiten (26., 28.), bei denen der Ball jeweils an die Lattenunterkante flog. Zum Glück für den FSV schoss Lena-Marie Wolter den Nachschuss aus acht Metern am leeren Tor vorbei. „Ich hatte schon Bedenken, dass wir den Faden verlieren“, gab Britta Hainke später zu. Noch in der zerfahrenen 1. Halbzeit stellte sie aber fest, dass sich ihr Team etwas berappelte (auch dank einiger Umstellungen) und durch Shpresa Aradini zweimal den Führungstreffer auf dem Fuß hatte: Erst kam sie nicht zum Abschluss, obwohl sie zentral ganz frei in den Strafraum lief (35.), dann traf sie die Latte (44.).

Die Partie schien auf einen sicheren Sieg hinauszulaufen, als die eingewechselte Josephine Giard in der 54. Minute das 1:0 erzielte. Nun dominierte der FSV klar, verpasste durch Aradini (62., 64.) und Magdalena Richter (68.) aber das zweite Tor. Zwei gute Angriffe, von denen Sarah Rolle einen in Klassemanier entschärfte (69.), reichten den Gästen jedoch, um sich mit dem 1:1 durch Welke (70.) für einen Punkt zu bewerben.

Martin Eismann hätte den für unverdient gehalten: „Ich bin maßlos enttäuscht von meiner Mannschaft. Sie hat nur zehn Prozent von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, grantelte der Union-Coach. Britta Hainke dagegen sah ihr Team durch den späten Pollmann-Treffer belohnt für den imponierenden Siegeswillen. „Vieles ist noch verbesserungswürdig – vor allem die Chancenverwertung“, gab sie trotz der rundum spürbaren Erleichterung eine realistische Einschätzung ab. Die im Vorfeld mehr oder weniger öffentlich geführte Trainerdiskussion ließ sie unkommentiert: „Ich lese das gar nicht.“ Zuhörer bei der Pressekonferenz war mit Jürgen Prüfer übrigens der frühere Herforder Frauentrainer und ein von Hainke geschätzter ehemaliger Weggefährte, der aktuell beim Männer-Kreisligisten SW Sende tätig ist.

Tore: 1:0 Josephine Giard (55.), 1:1 Isabel Welke (71.), 2:1 Marie Pollmann (89.)

Aufrufe: 016.10.2016, 21:30 Uhr
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