2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Ob es dieses Duell auch im Rückrundenspiel gibt, ist fraglich: Gonsenheims Maziar Namavizadeh (links) hat Trainingsrückstand, der heranfliegende Jonas Raltschitsch ist grippegeschwächt.	Foto: hbz/Henkel
Ob es dieses Duell auch im Rückrundenspiel gibt, ist fraglich: Gonsenheims Maziar Namavizadeh (links) hat Trainingsrückstand, der heranfliegende Jonas Raltschitsch ist grippegeschwächt. Foto: hbz/Henkel

Emotionalität entscheidet

OBERLIGA TSV Schott bittet Gonsenheim zum Fußball-Stadtduell / Personallage durchwachsen

Mainz. Die Wachablösung im Mainzer Amateurfußball bahnt sich an. Nach Jahren der Dominanz macht der TSV Schott dem SV Gonsenheim den Rang als Nummer eins in der Stadt hinter dem FSV Mainz 05 streitig. An diesem Mittwoch (19.30 Uhr) empfängt der Werksklub das Team vom Wildpark zum Oberliga-Derby.

Der TSV thront mit sechs Zählern Vorsprung an der Spitze. „Wir schielen in der Mannschaft alle Richtung Regionalliga“, bekennt 22-Tore-Mann Janek Ripplinger im „Interview der Woche“ bei Fupa.net. Der auf Rang sieben notierte SVG strebt einen sicheren Mittelfeldplatz an – und hat in der Oberliga beim TSV noch nicht verloren (2:2, 1:1).

Vorbereitung: Vier Testspielpleiten setzte es für den TSV, der in der Liga nur zweimal verloren hat. Während das 2:3 bei Regionalligist Borussia Dortmund II als Erfolg verbucht wurde, dienten die Pleiten gegen Idar-Oberstein (0:2) und Lehnerz (0:2) als Warnung vor Nachlässigkeiten. „Eine gute Vorbereitung mit vielen Spitzen nach oben“, sah Chefcoach Sascha Meeth. Allerdings ließ die Grippewelle kaum einen seiner Spieler aus. Genau wie sein Gonsenheimer Freund und Trainerkollege Babak Keyhanfar legte Meeth Wert auf Athletik und den Spielaufbau. Die Generalprobe der Gonsenheimer gegen Hassia Bingen (3:1) gelang, das 5:1 gegen Regionalligist FK Pirmasens war ein dickes Ausrufezeichen.

Personallage: Durchwachsen. Bei den Gästen dürfte für Keeper Paul Simon (Fieber) Pascal Eder sein Debüt feiern, Vorbereitungsgewinner Jannik Kern (Bänderverletzung) fällt wohl mehrere Wochen aus. Shun Shibata und Johannes Gansmann sind langzeitverletzt, Ertan Ekiz wackelt. Abwehrchef Jan Itjeshorst ist genau wie sein TSV-Kollege Jonas Raltschitsch grippegeschwächt. Beim TSV fehlen Linksverteidiger Nicklas Schlosser, Abwehr-Kante Nenad Simic und Top-Joker Khaled Abou-Daya verletzt, bei Sechser Manuel Schneider wird die Rückkehr aus dem Urlaub ein Rennen gegen die Uhr. Bei Joshua Iten (Zeh lädiert) und Keeper Igor Luketic (Grippe) taxiert Meeth die Chancen auf 50:50. Beide Trainer werden improvisieren müssen – und sind sich einig: Die Spieler, die da sind, werden heiß sein.

Schlüsselspieler: Das TSV-Team war am Ende der Hinserie ein kollektives Formhoch. Neben Schneider und Ripplinger ragte Mittelfeldmotor Necmi Gür heraus, die – nun gesprengte – Viererkette arbeitete tadellos. Die starke Offensive ist vollzählig. „Wir sind jetzt noch fitter als im Sommer“, sagt Ripplinger. Beim SVG hat Torjäger Maziar Namavizadeh nach Trainingspause (Bluterguss im Knie) nur Luft für 30 Minuten. Dafür hat Stürmer Ibrahim Yilmaz einen Schritt nach vorne gemacht. Damir Bektasevic blüht im Zentrum immer mehr auf, wo Abräumer Maximilian Kimnach in seinem Element sein dürfte – genauso wie Ex-TSVler Mustafa Yilmaz.

Prognose: „Wir sind Außenseiter“, sagt Keyhanfar, der vermutet, dass das Spiel „über die Emotionalität entschieden wird. Wer mehr Begeisterung und Aufopferung an den Tag legt, wird meistens belohnt.“ Der TSV, der das Hinrunden-Duell 3:1 gewann, ist in der Oberliga bislang das Maß aller Dinge. Das Thema Regionalliga „macht uns null nervös“, beteuert Meeth, „die Jungs sind fixiert auf das Derby.“ Entscheidend werde sein, schnell den Rhythmus zu finden. Wenn die Pressing- und Kombinationsmaschine einmal anrollt, ist kein Halten mehr. Doch entschieden ist die Partie keineswegs. „Das Derby hat eigene Gesetze“, so Keyhanfar. Und eng waren die Stadtduelle immer.



Aufrufe: 021.2.2017, 16:30 Uhr
Torben SchröderAutor