Emotionale Achterbahnfahrt für die Trainer des FC Neustadt

Wenig später bekam Kuppenheim einen Elfmeter zugesprochen, das Spiel schien vollends zu kippen. Neustadts Torhüter Simon Gantert wehrte den Strafstoß ab. In den Schlussminuten rissen die Blauen den Sieg mit zwei Toren zum 5:3 wieder an sich, was im Fußball bei einer derartigen Spielentwicklung höchst selten ist. „Ich kann mich an kein Spiel in meiner Zeit als Spieler oder Trainer erinnern, in dem ich so hin- und hergerissen war“, sagt Benjamin Gallmann, der mit Bruder Klaus beim FC Neustadt ein Trainerduo bildet.

Samma wird nach einer halben Stunde ausgewechselt

„Bis zum 3:0 war das eine sehr gute Leistung der Mannschaft. Das Spiel lief in sicheren Bahnen, wir haben es kontrolliert“, sagt der FCN-Trainer. Mit dem Tor zum 1:3 schlichen sich „Unsicherheit, Unordnung und Unruhe“ ins Neustädter Spiel ein. Das 2:3 fiel kurz darauf „spätestens da begann es, in den Köpfen der Spieler zu arbeiten“. Auf einmal stand es 3:3. „Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Klaus und ich sind an der Seitenlinie um Jahre gealtert“, sagt Benjamin Gallmann. Die Rauf-und-Runter-Tempofahrt war noch nicht zu Ende. Es gab Elfmeter. Torwart Simon Gantert, der ihn verursacht hatte, wehrte den Schuss ab. „Der Simon hat über 90 Minuten gesehen schon bessere Leistungen gezeigt. Von daher darf er den Elfmeter gerne halten“, sagt Gallmann süffisant. Der Neustädter Trainer ist voll des Lobes: „Großes Kompliment: Nach dem Ausgleich und dem Elfmeter so zurückzukommen, das spricht für die Moral und den Charakter der Mannschaft.“

Noch eine Randgeschichte aus der ersten Halbzeit: Neustadts Torjäger Sam Samma wurde von den FCN-Trainern schon nach einer halben Stunde vom Feld geholt. Nach einem Foul hatte er die Gelbe Karte vom Schiedsrichter gesehen, bei der nächsten Aktion wäre er Gelb-Rot-gefährdet gewesen, das war den Beteiligten klar. Er wurde bereits zweimal in dieser Saison des Feldes verwiesen – in Endingen und im Hinspiel in Kuppenheim – es scheint, als stünde er bereits unter besonderer Beobachtung. „Die Auswechslung war für den Sam schwierig zu verarbeiten und er tat uns Trainern auch sehr leid. Er war schon sehr niedergeschlagen“, sagt Benjamin Gallmann.