Emmeln vor der nächsten Herkulesaufgabe

„Haltet den Ball flach, wir müssen auf dem Boden bleiben“, hatte Holtes Betreuer Uwe Schultejans noch vor wenigen Tagen gewarnt. Doch jetzt ist Holtensia Spitzenreiter und es dürfte viel Anstrengung kosten sich nicht von der Euphoriewelle mitreißen zu lassen. Am Sonntag reißt der Tabellenzehnte Eintracht Emmeln an. Eintracht-Coach Rainer Schepergerdes sieht klare Vorzeichen: „Das wird die nächste Herkulesaufgabe. Wir sind krasser Außenseiter.“ Keine Frage, in Holte hängen die Trauben derzeit für jede Mannschaft hoch.

Der SV Groß Hesepe will nach den ersten beiden Niederlage eine Negativserie im Keim ersticken. Am Freitag in Berßen und sonntags gegen Lehrte ist die Mannschaft von Branko Dragutinovic naturgemäß Favorit, auch wenn die Lehrter vor einer Woche den ersten Saisonsieg feiern konnten. „Wir können es noch“, freute sich GW-Offensivspieler Peter Wilbers. Bereits am Freitag steht für Grün-Weiß Lehrte das Spiel gegen Dohren an, ehe es sonntags nach Hesepe geht. Wilbers weiß: „Das Programm könnte viel einfacher, aber wir haben ein bisschen Selbstvertrauen gewonnen.“

Sicherlich kein Selbstläufer. Denn Wesuwes Ko-Trainer Norbert Kuhr hat erkannt: „Die Liga ist in diesem Jahr ausgeglichen, wie selten zuvor. Verrückt!“ Am Freitagabend reist Wesuwe zum Derby beim VfL Rütenbrock. „Rütenbrock hatte zu Beginn viele starke Gegner, die darf man nicht unterschätzen“, warnt Kuhr.

In der 2. Kreisklasse trifft am Sonntag der Tabellenzweite Stavern/Apeldorn auf Tabellenführer SF Schwefingen II. Sollten die Staverner bereits am Freitag gegen Emslage II gewinnen, dürfte Schwefingen erstmals unter Zugzwang stehen. Ansonsten würde der scheinbar riesige Vorsprung auf einen Punkt dahin schmelzen.

In Stavern ist man über die Entwicklung der letzten Wochen, seit einem 2:5 in Bokeloh vor einem Monat hat man jedes Spiel gewonnen, besonders glücklich. „Anfangs hatten wir so unsere Probleme“, weiß Dennis Reiners, „aber mittlerweile läuft es bei uns richtig rund.“

Weniger rund lief es im ersten Saisondrittel für den SV Dalum II. Am Sonntag steht ein schweres Auswärtsspiel bei Überraschungsteam SG Lähden an. Trainer Bogdan Dlugajczyk ist weiterhin ambitioniert und weiß um die personellen Probleme: „Wir brauchen fitte Spieler, dann hat dieses Team viel Potential.“ Vor dem Spiel in Lähden hat er keine Bedenken: „Gegen Teams aus dem oberen Drittel, die mitspielen wollen, sehen wir immer besser aus.“

Ein seltsames Wochenende verlebte zuletzt der SV Neuringe. Im Derby gegen Twist II gab es einen überraschenden 2:0-Sieg, zwei Tage später nur ein 2:2 gegen Kellerkind SV Eltern. Nun reist der direkte Konkurrent Concordia Schleper an. Neuringe ist personell nicht auf Rosen gebettet, weshalb Trainer Thomas Janning ein Lob der besonderen Art ausspricht: „Wie ich mich derzeit auf Spieler der zweiten Mannschaft und Alten Herren verlassen kann, das ist wirklich klasse.“