Elfmetertor sichert Holstein Kiels Arbeitssieg

Nur eine Veränderung nahm Holsteins Trainer Karsten Neitzel im Vergleich zum 1:1 bei der SG Sonnenhof Großaspach vor. Der wiedergenesene Marlon Krause kehrte anstelle von Patrick Auracher in die Mannschaft zurück. Drei Veränderungen nahm der Mainzer Trainer Sandro Schwarz vor, dessen Team zuletzt 3:1 gegen Erfurt gewonnen hatte. Alexander Hack, Philipp Klement und Devante Parker begannen für Felix Müller (5. Gelbe Karte), den verletzten Kalig und Profi Christoph Moritz.

So richtig in Schwung kamen die ,,Störche" in der Anfangsphase auf dem schwer bespielbaren ,,Acker" im Holstein-Stadion nicht. Zwar setzten die Gastgeber den Gegner früh unter Druck, erzwangen auch einige Ballverluste, wussten in letzter Konsequenz aber wenig damit anzufangen. Zwar entsprangen der Feldüberlegenheit einige Eckbälle (vier in der ersten halben Stunde), aber keine wirklich klaren Torchancen. Abschlüsse waren nur zu registrieren, als Manuel Schäffler nach nach einer verunglückten Mainzer Kopfballabwehr zum Schuss kam (29., links vorbei) und Rafael Kazior mit dem Hinterkopf einen Siedschlag-Freistoß verlängerte (35., drüber). Und so hatten die Mainzer sogar die größte Chance der ersten 40 Minuten. Als Marlon Krause kurz vor dem Strafraum ausrutschte, hatte Klement plötzlich freie Bahn. Seinen Schuss aus 13 Metern lenkte Holstein-Keeper Kenneth Kronholm aber zur Ecke (36.).

Und so fiel die Kieler Führung trotz der Feldvorteile etwas überraschend und aus Mainzer Sicht auch vollkommen unnötig. Nach einem langen Ball von Maik Kegel lief Kazior, von einem Verteidiger bedrängt, aus dem Strafraum heraus, als er von Keeper Robin Zentner ungeschickt umgerannt wurde - der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Robert Schröder war berechtigt. Kazior selbst verwandelte sicher zum 1:0 (43.).

Auch nach der Pause blieben Höhepunkte eher rar gesät. Vor allem die Kieler verhinderten mit ihrer enorm aggressiven Spielweise durchweg ein gezieltes Aufbauspiel der Gäste und ließen so nahezu keine Strafraumszenen mehr zu. Die einzige Ausnahme bot die Nachspielzeit, als der eingewechselte Jan-Lucas Dorow doch noch einmal als halblinker Position im Strafraum zum Abschluss kam, jedoch deutlich verzog (90./+3).

Zuvor hatte Kronholm nur bei einem harten, aber ziemlich unplatzierten Schuss von Klement noch einmal eingreifen müssen (87.). Vorne allerdings war von den ,,Störchen" auch nur sporadisch mal eine gute Aktion zu sehen. Manuel Schäffler setzte einen Schuss aus 20 Metern knapp über das Tor (60.). Nach schöner Hackenvorlage von Kegel scheiterte Kazior mit einem platzierten 24-Meter-Flachschuss am gut reagierenden Zentner (69.). Die eigentlich beste Torchance war ein Konter, als Mikkel Vendelbo mit einem Antritt durchs Mittelfeld eine Fünf-gegen-drei-Situation einleitete - doch nachdem der Ball über Kazior und Heider wieder beim Dänen gelandet war, wurde dessen Schuss noch abgeblockt (65.).

Anschließend fehlten in vorderster Front Ruhe und Ballsicherheit, was die Kieler Offensivreihe aber durch enormen Einsatz im Spiel ohne Ball oft umgehend korrigierte. Der in die Kategorie ,,Arbeitssieg" einzureihende Erfolg ging letztlich völlig in Ordnung.