Heimspiele sind derzeit kein großer Vorteil für die Mannschaften der SG Kaarst. Durch den Bau des Kunstrasenplatzes, der spätestens zur Rückrunde die legendäre Kaarster Asche ersetzen wird, müssen die Teams auf den Naturrasen ausweichen. Eigentlich sollten sich die Akteure darüber freuen, doch durch die Vielzahl der Spiele, die auf dem Rasen stattfinden, ist das Geläuf in einem entsprechenden Zustand. Das Gras ist hoch, der Boden weich. Immerhin: Beide Teams mussten mit den Bedingungen leben.
Und so entwickelte sich ein Spiel voller Fehler in allen Variationen: Fehlpässe, unterschätzte Bälle, Spieler, die den rutschigen Untergrund mehrfach aus nächster Nähe knapp über der Grasnarbe begutachten durften, weil das Schuhwerk den Bedingungen nicht standhielt.
Die wenigen Zuschauer sahen bei sommerlichen Temperaturen nur wenig gute Aktionen im ersten Durchgang und eine gute Chance auf beiden Seiten. Für die SG vergab Nöthen die mögliche Führung, die trotz der optischen Überlegenheit nicht verdient gewesen wäre.
Nach der Pause änderte sich nichts an dieser Überlegenheit, jetzt spielten die Gastgeber aber endlich zielstrebiger nach vorne. Die Hereinnahme von Christian Giesen und der damit verbundene Wechsel von Nöthen aus der Sturmspitze auf den linken Flügel belebte das Kaarster Angriffsspiel, die SG kam nun endlich zu Chancen. Doch Giesen selbst, Nöthen und Thomas Schumacher verpassten die Führung. Rund 20 Minuten vor dem Ende sah SG-Kapitän Patrick Ozimek nach einer angeblichen Schwalbe im Sechzehner die Ampelkarte. Eine Fehlentscheidung, denn Kontakt war in dieser Szene auf jeden Fall da, auch wenn es nicht unbedingt Elfmeter hätte geben müssen. Eine Schwalbe war es definitiv nicht. "Jetzt fehle ich ausgerechnet gegen Vorst, das ist schon sehr bitter", sagte Ozimek.
Auch in Unterzahl war Kaarst das bessere Team, hatte allerdings in einer Szene Glück, als Keeper Michael Lehnert die beste Chance der Gäste vereitelte. Als sich alle mit dem Unentschieden abgefunden hatten, schickte Giesen Nöthen mit einem Steilpass und der Angreifer blieb in der letzten Aktion des Spiels verdammt cool. Der Schiedsrichter pfiff die Partie nach diesem Treffer erst gar nicht mehr an.
"Den Sieg hat sich die Mannschaft aufgrund der zweiten Halbzeit verdient. Wir haben bis zum Ende gekämpft", sagte Balzer. Die Serie von sechs Spielen ohne Niederlage soll nun im Derby gegen Vorst ausgebaut werden.