Zu den positiven Aspekten gesellten sich allerdings auch einige Punkte, die auf der Versammlung für Stirnrunzeln und Unverständnis sorgten. Dabei ging Walter Eisl erneut auch wieder auf das ihn "nervende Thema", den benötigten Kunstrasenplatz, ein. Man bräuchte "einen weiteren Trainingsplatz mit Flutlicht". Aufgrund der für ihn "dubiosen Umstände" im Gemeinderat sei es dem SVS nicht gestattet, das Sportgelände zu erweitern. Mit dem neuen Trainingsplatz wäre die Sportanlage in Seligenporten "eine der schönsten und modernsten Sportanlagen der Oberpfalz".
Des Weiteren bedauerte Eisl die fehlende Unterstützung während der letzten zehn Jahre. Er sei "der Einzige" gewesen, der "durchgehend da war. Hätte man an einem Strang gezogen, wären wir jetzt DFB-Stützpunkt." Als Dorfklub müsse man "optimale Voraussetzungen" vorfinden, um den Vereinen in Stadtnähe den Schneid abzukaufen. Dies gelang in Seligenporten nicht, und so sei es "ein Jammer", dass man keine A-, B- und C-Jugend anmelden konnte. Langfristig "werden wir es als Dorf Seligenporten alleine nicht schaffen, alle Jugenden zusammenzustellen".
Dies alles mache ihm schwer zu schaffen, und so verkündete Walter Eisl schweren Herzens, dass er nächstes Jahr nicht mehr als 1. Vorsitzender zur Verfügung steht. "Heute beginnt mein letztes Jahr. Ich wünsche meinem Nachfolger bereits jetzt ein glückliches Händchen, die richtigen Worte und das nötige Quäntchen Glück. Der letzte Mohikaner wird die Bühne verlassen." Für ihn sei der SVS "wie ein Kind, mein Baby", sagte Eisl und verließ sichtlich gerührt das Rednerpult.
2. Vorsitzender Markus Thurinsky gab eine kurze Revue über die letztjährigen Veranstaltungen. Dabei zeige sich überall das gleiche, bekannte Problem: Die zahlreichen Aufgaben seien "auf zu wenige Schultern verteilt", frei nach dem Motto "Einer macht’s schon". Somit forderte er die Versammelten sowie die Gesamtheit zu mehr Engagement im Verein auf.
Der SV Seligenporten hat derzeit 665 Mitglieder. Eines ist SVS-Coach Florian Schlicker, der nun ans Rednerpult gebeten wurde: "Es ehrt mich zu sehen, wie viel Herzblut hier in Seligenporten drinsteckt", sagt Schlicker und dankte dem Verein für das entgegengebrachte Vertrauen, in guten wie auch schlechten Zeiten. Zur bisherigen Saison war es für den 35-Jährigen sichtlich schwierig, passende Worte zu finden. "Wir haben einen extremen Start hingelegt, unterirdischer geht es nicht." Doch man habe "Reaktion gezeigt" und gespürt, dass das "hier beim SVS was Besonderes ist".
Stellvertretend für die Fußballabteilung übernahm Walter Eisl dann wieder das Wort. Ein Problem gelte es in den nächsten Jahren dringend zu bewältigen. Das Fehlen der A-,B- und C-Jugend birgt nämlich neben dem finanziellen Aufwand auch das Risiko des Zwangsabstiegs aus der Regionalliga. Einen Seitenhieb an den Fußballverband konnte sich Eisl nicht verkneifen: Der BFV wolle die Dorfklubs aus der Regionalliga "weghaben", indem man Jugend-Spielgemeinschaften für Dörfer wie Buchbach und Seligenporten nicht akzeptiere.